Gespenster-Krimi Nr. 244: Im Schloß der Verdammten

Gespenster-Krimi Nr. 244: Im Schloß der Verdammten


Es dauerte lange, bis ich die tragische Geschichte von John Bromfield erfuhr. Ich traf ihn und seine junge Frau auf einer Silvesterparty. Beide hatte ich nie zuvor gesehen, aber sie erweckten sogleich mein Interesse. Sie bemühten sich, fröhlich wie alle anderen zu sein, aber das gelang ihnen einfach nicht. Ihre Augen blieben ernst, und mit dem Gespür des erfahrenen Reporters merkte ich, daß sie trotz ihrer Jugend schon Schweres mitgemacht haben mußten. Nun, es gibt von altersher ein gutes Mittel, Zungen zu lösen. Ich machte mich mit ihnen bekannt, spendierte einige Drinks und wartete ab. Als alle anderen bereits mehr oder weniger groggy waren, saßen wir in einer stillen Ecke und unterhielten uns ruhig. Ich machte ganz auf seriös und gewann so das Vertrauen der beiden. Als der Neujahrsmorgen graute, hatte ich die Story erfahren und verstand nun, weshalb die Bromfield keine Freude an dieser Party haben konnten. Der Umgang mit den Ausgeburten der Hölle ist längst nicht jedermanns Sache, solche Erlebnisse wirken lange nach. Hier gebe ich alles so wieder, wie ich es von John Bromfield erfahren habe. Einiges mußte ich ergänzen, so gut es ging, um das Bild abzurunden, das so grausig ist, daß selbst ich zuweilen davon in meinen Träumen verfolgt werde. Dabei fing alles so harmlos an ...


von Harvey Pearson, erschienen am 16.05.1978

Auf der ersten Textseite wird der Titel des Romans als "Das Schloß der Verdammten" bezeichnet.