Gespenster-Krimi Nr. 228: Das Tribunal der Dämonen
Der Dämon lag auf den Knien und bettelte heulend um Gnade. Er hatte
versagt. Tony Ballard und Mr. Silver hatten ihn in die Tiefen der Verdammnis
hinabgeschleudert. Zodiac litt unter dieser Schrnach. Doch noch mehr quälte
ihn die Gewißheit, daß ihn das Tribunal der Dämonen zu einem
Tod verurteilen würde, der so grauenvoll sein sollte, wie ihn sich kein
Mensch jemals ausmalen könnte. "Eine Chance!" winselte der in Ungnade
gefallene Dämon. "Gebt mir nur eine einzige Chance - und ich bringe
euch Ballard und Silver ...!"
von A.F. Morland, erschienen am 24.01.1978
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Der Dämon Zodiac erhält von dem Tribunal der Dämonen eine
zweite Chance Tony Ballard und Mr. Silver zu vernichten. Zusammen mit drei
Helferdämonen entführt einen Zug und nimmt die Reisenden als Geiseln,
die er gegen die beiden Dämonenjäger austauschen will. Tony und
Silver gehen auf das Angebot ein und Zodiac entlässt die Geiseln. Der
Chef der Anti-Terror-Einheit Lorcy lässt zum Sturm blasen. Doch Zodiac
schlägt die Soldaten zurück, nur Lorcy kommt bis zum Zug durch.
In dem Durcheinander gelingt es Tony und Mr. Silver zwei der Helferdämonen
zu vernichten. Doch dann gewinnen Zodiac und der verbliebene Dämon die
Oberhand und Tony, Mr. Silver und Lorcy werden mit magischen Fesseln gebunden.
Der Hilfsdämon bewacht die drei, während Zodiac den Zug in die
Hölle lenken will. Er überzieht den Zug mit einer magischen Haut,
die noch nicht einmal Mr. Silver zu durchdringen vermag, nur Geister können
dies. Tony gelingt es die magischen Fesseln mit seinem Ring zu durchtrennen.
Den Hilfsdämonen können die Freunde nach einem harten Kampf ebenfalls
töten, doch Tony ärgert sich, weil er versäumt hat den Dämon
zu zwingen die Haut zu durchdringen. Bis ihm eine Idee kommt. Er hilft Mr.
Silver sich in Trance zu versetzen in der es dem Ex-Dämon gelingt einen
geisterhaften Zweitkörper zu bilden. Der durchdringt die Haut und bildet
sich draußen als Festkörper neu. Der Geist des Ex-Dämons
kuppelt den Waggon vom Rest des Zuges ab und Zodiac fährt mit dem Zug
allein in die Hölle, wo das Tribunal der Dämonen ihn endgültig
zum Todes verurteilt und hinrichten lässt.
Meinung:
Ein eher ungewöhnlicher Roman, denn die Helden Tony Ballard und Mr.
Silver treten erst auf Seite 33 in Erscheinung. Aber der Roman ist dennoch
unheimlich spannend und dramatisch. Die Entführung des Zuges durch die
Dämonen wird minutiös vorbereitet und erinnert tatsächlich
an Geiselnahmen durch Terror-Gruppen. Der Tod des Inders hat mich ehrlich
gesagt schon überrascht, denn ich dachte er wäre es der Tony und
Silver zuletzt retten würde. Ansonsten ist Zodiac aber recht human mit
seinen Geiseln und den Soldaten umgegangen. Die Episode mit den beiden Reportern
war zwar nett zu lesen brachte aber die Handlung nicht unbedingt viel weiter.
Ein Schwachpunkt des Romans war die klischeehafte Darstellung des Ganoven
Jerry Strada. Überhaupt jemanden zum Ganoven abzustempeln nur weil er
eine Waffe trägt finde ich unmöglich. Tony ist ja auch kein Gangster.
Aber Strada hat sich ja tatsächlich als nicht ganz astrein entpuppt,
so dass ich Milde walten lasse. Gut gefiel mir, dass Strada nicht als Bauernopfer
herhalten musste und zu guter letzt auch sein Scherflein beitragen wollte,
die Dämonen zu bezwingen. Der Schluss ist zwar etwas
gewöhnungsbedürftig aber nicht unoriginell und ich bin gespannt,
wie sich der Fluch des Dämons auf Tony und Silver auswirken wird. Jedenfalls
ist dieser Roman einer der besten Ballards die ich bislang gelesen habe,
nur die Titelgebung ist etwas daneben, denn das Tribunal kommt nur kurz am
Anfang vor.
Besonderheiten:
Zodiac wird endgültig vernichtet (obwohl dies im Roman nicht mehr
beschrieben wird, wir vertrauen ganz auf das Tribunal).
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die langgezogenen Skelettgesichter wirken eher wie billige Halloween-Masken
als wie bedrohliche Dämonen. Außerdem hat das Cover mit der Handlung
auch nichts zu tun. Allerdings wirkt es zusammen mit dem Layout gar nicht
so schlecht, wie man jetzt vielleicht annehmen mag, deshalb gibt es auch
noch 2 Kreuze.
Coverbewertung:
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Vom Tribunal der Dämonen erhält Zodiac eine letzte Chance, um sich
zu rehabilitieren. Er soll Tony Ballard und Mr. Silver vernichten. Dazu bekommt
er noch drei dämonische Helfer. Sie schleusen sich in einen Zug ein,
indem sie sich einfach in die Körper von anderen Personen einpflanzen
und stoppen den Zug auf freier Strecke zwischen London und Birmingham/England.
Dann fordern sie einen Austausch der Geiseln gegen Tony und Mr. Silver, um
anschließend mit den Beiden in dem Zug in die Hölle zu fahren!
Meinung:
Wie durch die Inhaltsangabe schon zu erahnen enthält der 25.
TONY-BALLARD-Roman innerhalb der GESPENSTER-KRIMI-Reihe eine sehr, sehr einfach
gehaltene Handlung. Der Titel des Romans ist eigentlich schon nach den ersten
Seiten abgehandelt und somit ziemlich unglücklich gewählt. Trotzdem
fesselt der Roman durch seine sorgfältige Beschreibung der Übernahme
des Zuges durch die Dämonenbande. Dadurch fällt meiner Meinung
nach allerdings das Duell zwischen Tony und Silver kontra Zodiac viel zu
kurz aus. Aber A.F. Morland schafft es trotzdem, die Spannung bis zum Ende
des Romans so zu steigern, dass man das Heft nicht vor dem Wort ENDE zur
Seite legt.
Besonderheiten:
Subserie: Tony Ballard 25
- erster Auftritt des 'Tribunals der Dämonen'
- der Dämon Zodiak erhält vom Tribunal eine zweite Chance, versagt
aber und fährt im wahrsten Sinne zur Hölle
- Mr. Silver erschafft erstmalig aus Ektoplasma eine Kopie seines
Körpers
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die skelettierten und vermoderten Kuttengestalten, die über den wohl
im Moor versinkenden Menschen lauern, machen schon ein wirklich gruseliges
Tribunal her...doch irgendwie dreht es sich in dem Roman nicht um eben jenes.
Dabei ist das Cover richtig klassisch und erinnert an die Hohezeit der Heftromane
in den Siebzigern.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Cover wurde ebenfalls für die Gesamtausgabe von Rick Masters in
Sonderbänden verwendet.