Gespenster-Krimi Nr. 211: Die Totenlady
Die Nacht überraschte den einsamen Moorwanderer an der gefährlichsten
Stelle der Todeszone. Zitternd blieb Angus McLutho stehen und blickte sich
ängstlich um. Dicke Blasen stiegen aus den unergründlichen Tiefen
und zerplatzten an der Oberfläche. Pesthauch trieb McLutho entgegen.
Todesangst griff nach ihm. Wenn er den Weg nicht wiederfand, kam er hier
elend um! Da näherte sich ihm über das Moor eine weiße, hell
schimmernde Gestalt. McLutho glaubte sich schon gerettet, als er sie erkannte.
"Die Weiße Frau!" flüsterte er und schlug drei Kreuze. Eine
Knochenhand tauchte unter den wallenden Gewändern auf und schlug den
Schleier zurück. Ein bleicher Totenschädel grinste auf McLutho
herunter, der ächzend in die Knie sank. Tückisch funkelten die
tief in den Höhlen liegenden rotglühenden Augen der Weißen
Frau. Erbarmen!" brüllte der Mann auf, als sie die Hände
nach ihm ausstreckte.Doch die Weiße Frau kannte kein Erbarmen.
von Brian Elliot, erschienen am 27.09.1977, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension von
Stefan Schrage /
Olivaro:
Kurzbeschreibung:
In dem kleinen schottischen Dorf Hynen Crossing geht die Weiße Frau
um. Während der Uhrmacher Mc Lutho im nahegelegenen Moor ein Opfer der
Weißen Frau wird, wird fast gleichzeitig dem Schriftsteller Peter Grand
aus Edinburgh ein Brief zugespielt. Zusammen mit seinen drei Freunden Jeff
Oswald, Joe Ryley und Jane Harper reist der Schriftsteller daraufhin in das
schottische Dorf, um dem Geheimnis der Weißen Frau auf dem Grund zu
gehen. Zunächst erfahren die Freunde nicht viel. Die Dorfbewohner sind
verschlossen, der Bewohner der nahegelegenen Schafsfarm läßt keine
Fremden auf sein Grundstück und auch der alte Lord Melford, der auf
dem in der Nähe liegenden Schloß Blackwood Castle wohnt, erweist
sich als wenig kooperativ. Als die Weiße Frau ein weiteres Mal das
Dorf heimsucht, wird Jeff Oswald selbst fast ein Opfer des Geistwesens. Im
Laufe der nächsten Stunden und Tage finden die vier Freunde heraus,
daß ein Erpresser hinter allem steckt. Er verlangt von den Dorfbewohnern
Geld und wer nicht zahlt, wird von der Weißen Frau umgebracht. Als
seine Freunde auf Blackwood Castle in Gefangenschaft geraten und auch der
Dorfarzt erpresst wird, riskiert Peter Grand fast sein eigenes Leben. Zum
Schluß wird der Erpresser entlarvt und das Dorf kann wieder aufatmen.
Meinung:
Also der ganz große Bringer ist dieser Roman nicht. Die Handlung ist
weitestgehend vorhersehbar; lediglich als am Schluß herauskommt, wer
die Weiße Frau überhaupt ist, erlebt der Leser noch eine
Überraschung. Warum der Erpresser überhaupt in der Lage ist, die
Weiße Frau zu lenken und woher er die Fähigkeit hat, bleibt im
Dunkeln. Die Szenen, in der alten Mühle und wenn die Weiße Frau
auftritt, sind unheimlich und gruselig beschrieben. Aber es gibt bessere
Storys von Brian Elliot.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
An dem Titelbild ist nichts Gruseliges dran. Die Weiße Frau wird im
Roman als geisterhaftes Wesen mit Totenkopfgesicht und rotglühenden
Augen beschrieben. Die abgebildete Dame scheint mir doch aus Fleisch und
Blut zu sein.
Coverbewertung: