Gespenster-Krimi Nr. 94: Doktor Tod

Gespenster-Krimi Nr. 94: Doktor Tod


Die nackte Leiche lag auf einem langen Tisch! Zwei Punktstrahler knallten das Licht auf den weißen Körper, zeichneten jede Hautfalte in fast brutaler Deutlichkeit nach. Ein Teil des Gewölbes lag im Dunkeln. Irgendwo tropfte ein Wasserhahn. Überlaut drang das Geräusch der zerplatzenden Tropfen durch die Stille. Plötzlich tauchten die Konturen eines Mannes aus der Finsternis auf. Seine Schritte waren kaum zu hören, nicht einmal ein leises Schleifen hätte das geübte Ohr vernommen. Der Mann geriet in den Lichtkreis der Strahler und blieb neben dem Tisch stehen. Dieser Mann war der größte Feind der Menschheit. Er war - Dr. Tod ...


von Jason Dark, erschienen am 01.07.1975, Titelbild: Noiquet

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:

Kurzbeschreibung:
Der Menschenfeind Doktor Tod hat sich mit dem Satan verbündet und kann Leichen, die er mit einer Wachsschicht überzogen hat, durch eine magische Flüssigkeit zum Leben erwecken. Dazu muß er nur diese Flüssigkeit in die Augen der Wachsleichen träufeln. Auf einem Jahrmarkt testet er die ersten Leichen in einem Gruselkabinett und läßt dabei zwei Jugendliche töten. Zwei weitere entkommen und alarmieren Scotland Yard. John Sinclair wird auf den Fall angesetzt und muß gegen eine Wachsleiche kämpfen, die das überlebende Mädchen töten will. Dabei muß er feststellen, daß der Untote durch die Wachsschicht selbst gegenüber Silberkugeln unverwundbar geworden ist. Nur, wenn beide Augen des Zombies vernichtet werden, ist seine Existenz beendet. John fährt zum Horror-Kabinett des Doktor Tod, wo er von einem Helfer des Menschenhassers überwältigt wird. Nun soll der Inspektor selbst ein Wachszombie werden, kann sich allerdings im letzten Moment befreien und die Monster des Doktor Tod vernichten. Dabei geht das Horror-Kabinett in Flammen auf, doch Doktor Tod kann entkommen.


Meinung:
Ein spannender Gespenster-Krimi, bei dem (wie in dieser Reihe üblich) die Krimi-Elemente im Vordergrund stehen (Überfall der Penner, Ermittlung im Familienmilleu), und das mysteriöse mehr als Aufhänger dient. Man merkt dem Roman an, aus welcher Zeit er stammt; die Sprache hat mich so manches Mal schmunzeln lassen. John kämpft hier zum ersten Mal gegen Doktor Tod und ahnt, daß er einen wirklichen Gegner bekommen hat. Doch wie sehr ihm dieser Mann noch das Leben zur Hölle machen wird - das hat er sich wohl in seinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt.


Besonderheiten:
Als die Prostituierte Polly John anbietet, daß sie es bei ihm auch umsonst machen würde, sagt er, daß er schon in festen Händen sei. Notlüge oder ... ?


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Auf dem Rummelplatz des kleinen Ortes Tonbridge hat ein unheimliches Grusel-Kabinett seinen Platz gefunden. Eine Gruppe von vier jungen Menschen wird in eben jenem Kabinett mit der gnadenlosen Person eines gewissen Dr.Tod konfrontiert. Zwei von ihnen werden durch eine lebende Wachspuppe umgebracht, die beiden Überlebenden sollen der Menschheit von der Existenz des selbsternannten Menschenhassers verkünden. Klar, daß dies umgehend auf dem Tisch von John Sinclair landet, der sofort seine Nachforschungen beginnt. Eben jener Dr. Tod hat es mit Hilfe der Macht des Satans geschafft, Leichen in lebende Wachspuppen zu verwandeln, die nur durch einen Schuß in beide Augen getötet werden können. Nachschub an Toten erhält der Doktor von dem zwielichtigen Jeff Turpin, der aber auch bald von John aufgespürt wird und notgedrungen in dem Grusel-Kabinett untertauchen muß. Letztendlich macht auch John nach einigen Hindernissen dieses Kabinett ausfindig und versucht, dem Treiben des Wahnsinnigen ein Ende zu setzen.


Meinung:
Premiere für Doktor Tod, DEM anspruchsvollsten Gegner Johns aus alten Zeiten. Gemessen an seinen späteren Untaten ein eher schwächliches Aufmucken, aber dennoch gefällt mir hier schon sein gnadenloses und überhebliches Verhalten. Auch die Szenerie ist wunderbar gewählt, ein Grusel-Kabinett auf einem Jahrmarkt - auch sonst schläft die Geschichte nie ein, sondern reiht die Ereignisse ohne Durststrecken aneinander. Eine kleine Sache störte mich, denn irgendwie kam mir die Sprache etwas kindlich verspielt vor, auch verglichen mit einigen Romanen aus jener Zeit, speziell bei der ersten Szene auf dem Jahrmarkt, ist die Ausdrucksweise fast schon nervig zu nennen, wie aus einem Schulaufsatz "Wir waren auf dem Rummel ...". Zusammengefaßt aber eine gute Story, die mehr Lust auf Dr. Tod macht ...


Besonderheiten:
Der erste Auftritt von Doktor Tod. Ein bißchen schmunzeln mußte ich darüber, wie es Dr. Tod und Turpin geschafft haben, eine einfache Holzkiste mit 4 ausgewachsenen Leichen zu zweit bis zu dem Leichenwagen zu schleppen ... ?!


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Bei allen Bildern wurde das Motiv dieses wahnsinnigen Alchemisten aufgegriffen -hm- so richtig kann ich das nicht mit der Geschichte überein bringen, muss wohl vorher passiert sein, bevor die Handlung einsteigt. Aber wir wollen jetzt nicht kleinlich sein - das Bild ist soweit okay, wenn auch nicht umwerfend ...


Coverbewertung:
2 Kreuze

Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
Mit Hilfe des Teufels gelingt es Dr. Tod, Tote mit Wachs zu überziehen und sie wiederzubeleben. In einem Gruselkabinett auf einem Rummelplatz haben die Wachsfiguren des Dr. Tod Premiere. Sie töten zwei Jugendliche. Dr. Tod lässt zwei andere entkommen. Sie sollen der Welt von seinen teuflischen Taten berichten. Dadurch wird John Sinclair auf den Fall aufmerksam. Nach einigen Hindernissen gelingt es John, ins Gruselkabinett vorzudringen, wo er von einem Gehilfen Dr. Tods überwältigt wird. Nun soll der Geisterjäger selbst zu einer Wachsfigur werden. In letzter Sekunde kann er sich aus dem Griff der Horrorgestalten befreien, die ihn in den vorbereiteten Bottich mit heißem Wachs werfen wollen. Als er auf eine Figur schießt, trifft er eines der Geräte, wodurch das Kabinett in Flammen aufgeht. Dr. Tod kann entkommen und John muss befürchten, dass er dieses Mal einen wirklich starken Gegner hat, der ihm noch öfter begegnen wird. Wie recht er doch hat!!!


Meinung:
Das ist er also: Der erste Auftritt von Dr. Tod! Ich muss sagen: Die Kulisse des Gruselkabinetts fand ich echt gut gewählt. In diesem Roman zeichnet sich ab, dass John und Dr. Tod öfters aufeinandertreffen werden. Das erhöht die Erwartungen auf weitere Romane. Was mich nur stört, ist folgendes: Ich habe ja in einer anderen Rezension schon mal geschrieben, dass es der Serie gut tut, dass sich Jason Dark irgendwann entschieden hat, die Romane in der Ich-Form zu schreiben. Man merkt doch, dass man sich besser in die Handlung reinversetzen kann, wenn er in der Ich-Form geschrieben ist.


Besonderheiten:
Dr. Tod tritt zum ersten Mal in Erscheinung.


3 von 5 möglichen Kreuzen:

3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben

Dieser Roman erschien in der zweiten Auflage  von John Sinclair als Nr. 19 mit einem anderen Titelbild:

John Sinclair (2. Auflage) Nr. 19


Auch in der vierten Auflage bekam der Roman ein neues Titelbild:

John Sinclair (4. Auflage) Nr. 19