Gespenster-Krimi Nr. 82: Die Geisterkadetten
Die schmale Sichel des Mondes schob sich für eine Sekunde hinter einer
dicken Wolke hervor und tauchte den Platz in silbrige Helle. Neben einigen
bunten Wagen loderten Feuer, an denen gelbhäutige, schwarzhaarige Menschen
saßen, Zigeuner. Als dunkler Schattenriß gegen die Feuer gezeichnet,
stand ein riesenhafter, verwachsener Mann. Aus seinem bärtigen Gesicht
starrten ein paar wahnsinnige glühende Augen lauernd umher. Von Zeit
zu Zeit drang ein unfreiwilliges Stöhnen aus dem gewaltigen Brustkasten.
Speichel rann aus den Mundwinkeln über den Bart hinab auf den Boden
und vermischte sich mit den Tautropfen im Gras. Plötzlich setzte der
Verwachsene sich in Bewegung. Schritt für Schritt näherte er sich
unbemerkt dem arglosen Völkchen. Seine Bewegungen wirkten in ihrer
Langsamkeit unheimlich und drohend.
von Bruce Coffin, erschienen am 08.04.1975
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Als Frank Connors auf einer Party bei seiner Freundin Barbara seinen Kollegen
Pierre Fresnac gerade noch vor einem beeinflussten Selbstmord rettet,
erzählt dieser im Anschluss seine Probleme. Was er dabei von sich
lässt, klingt für Frank wie ein Fluch und so fürchtet der
Reporter nun auch um das Leben von Jeanne; Pierres Schwester. Als Frank,
Barbara und Pierre in dessen Heimatdorf Villaume in Frankreich eintreffen,
hören sie von dem Mord an einer Zigeunerin, für den ein schwachsinniger
Bruder von George und Jeanne, welcher aus einer Heilanstalt ausgebrochen
war, verantwortlich gewesen sein soll! Aber auch der Schwachsinnige wird
erschlagen aufgefunden. Als die Drei dann am Elternhaus dem Gasthaus Chateau
eintreffen, ist Grausiges geschehen: jemand drang ins Haus ein und tötete
Pierres Vater! Und Jeanne scheint verschwunden! Tags drauf verschwindet dazu
noch eine ganze Jugendclique! Frank ist sich sicher: etwas Übersinnliches
ist im Spiel und er will es bekämpfen!
Meinung:
Es ist immer das gleiche bei den FRANK CONNORS Romanen: sie fangen spannend
an, verirren sich dann aber irgendwie in dem Handlungsablauf. Zudem geschehen
Dinge, die einfach nicht genauer erklärt werden. Zum Beispiel wird die
Jugendclique 'mal eben' in beängstigender Geschwindigkeit zu Vampiren
gemacht, ohne genauer zu erklären, welchen Zweck diese Tat erfüllen
soll. Das ist genauso eigenartig wie das Auftauchen des Vampirs, der dies
vollzieht. Man verliert irgendwann den Faden, weil man glaubt, etwas
überlesen zu haben! Und aus dem eigentlichen Stoff der Geschichte wurde
auch nicht gerade das Beste draus gemacht. Diese Romane sind echt nicht mein
Ding!
Besonderheiten:
Subserie: Frank Connors 05
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ziemlich böse können die asketischen Gestalten ja dreinblicken,
die da aus der Maueröffnung heraus gekrochen kommen. Das Cover passt
zwar wieder mal überhaupt nicht zum Romaninhalt, aber wirkt ganz gut!
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Dieses Motiv stammt ursprünglich vom Cover des spanischen Magazins FANTOM
Nr. 21: