Gespenster-Krimi Nr. 61: Der Gnom mit den Krallenhänden

Gespenster-Krimi Nr. 61: Der Gnom mit den Krallenhänden


"Halt! Was machen sie hier?" Überlaut hallte die Stimme des Museumswächters in dem großen Raum wider. Gleichzeitig durchschnitt der starke Strahl einer Taschenlampe die Dunkelheit. Der Gnom stand genau im Zentrum des grellen Lichtkegels. Deutlich war der Schatten eines Buckels zu erkennen. Der Wächter kam ein paar Schritte vor. "Was haben sie hier zu suchen? Sie ..." Die weiteren Worte blieben ihm im Hals stecken. Der Gnom duckte sich noch mehr zusammen, faßte nach hinten und hielt plötzlich ein Beil in den Händen. Die scharfe Schneide blitzte im Strahl der Lampe. Der Gnom zögerte nicht eine Sekunde. Er sprang vor und schlug gnadenlos zu. Die höllisch scharfe Schneide des Beils spaltete den Schädel des Museumwächters!


von Jason Dark, erschienen am 12.11.1974, Titelbild: Pujolar

Rezension von Easy:


Kurzbeschreibung:
Der Bucklige Cascabel stiehlt den Schädel des vor 300 Jahren geköpften Magiers Sourette und erweckt ihn wieder zum Leben. Kurze Zeit später tauchen beide in London auf, wobei Marion Nelson vor Johns Augen verschwindet. Daraufhin greift die magisch gesteuerte Marion Nelson ihre Freundin an. John gelingt es, beide zu retten, doch kurz darauf ist Marion Nelson wieder verschwunden. John folgt der Spur Sourettes nach Frankreich und stellt den Buckligen in einer nahegelegenen Mühle. Sourette lässt Johns silbernes Kreuz schmelzen, zwingt John in die Knie und will ihn töten. Dabei wird er jedoch abgelenkt und John gelingt es in dieser Zeit, der Beschwörungszirkel des Magiers zu zerstören, wodurch auch Sourette vergeht.


Meinung:
Das Heft ließt sich recht flott und ist locker und spannend geschrieben. Dennoch, auch dieser Roman ist keine Meisterleistung von JD. Wieder einmal gibt es zu viele Ungereimtheiten. Besonders die Erklärung, warum Sourette erst an die Öffentlichkeit gegangen ist ("Ich wollte mich der Welt zeigen, wollte beweisen, wie groß und mächtig ich bin, bevor ich mit meiner Rache begann"), klingt so lächerlich, dass der Roman allein durch diesen einen Satz den Großteil an Niveau verliert. Außerdem macht einen auch die Behauptung stutzig, John hätte sein silbernes Kreuz von einem befreundeten Wissenschaftler erhalten (wir alle wissen, dass er sein Kreuz von Vera Monessi erhielt). Einzige logische Konsequenz: Hier ist von einem anderen Kreuz die Rede. Dies würde auch erklären, warum es Sourette möglich ist, das Kreuz zum Schmelzen zu bringen. Das Ende ist etwas holprig, aber der Rest ist okay.


Besonderheiten:
Dieser Roman erschien in der zweiten Auflage als Nr. 11 mit dem gleichen Titelbild


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Der Glöckner von Notre Dame diente wohl als Vorbild. Zwar taucht die Szene des Covers in der Geschichte nicht auf, genügend Stimmung wird jedoch geschaffen.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Titelbild-Motiv dieses Gespenster-Krimis wurde im März 1976 auch noch auf dem australischen Comic-Magazin "DOOMSDAY" Nr. 25 verwendet:

"DOOMSDAY" Nr. 25


Und auf dem Cover der spanischen Kurzgeschichten-Sammlung "BIBLIOTECA ORO TERROR" Nr. 38 war es ebenfalls abgebildet:

"BIBLIOTECA ORO TERROR" Nr. 38