Gespenster-Krimi Nr. 48: Der Todesbote aus dem Jenseits
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Der Mann mit dem Totenkopfgesicht stand unbeweglich auf dem Gang des Schnellzuges
Paris - Marseille. Er atmete schwer wie jemand, der sich zeit seines Lebens
körperlich wenig angestrengt hat. Seine schwarzen Haare waren glatt
über den Kopf zurückgekämmt, was die Strenge und
Ausdruckslosigkeit des regungslosen Gesichtes noch verstärkte und
unterstrich. Die hohen Backenknochen sprangen hart hervor. Der Mann starrte
unentwegt in das Halbdunkel eines fast leeren Abteils, dessen Vorhänge
halb zugezogen waren. Nur die Notbeleuchtung brannte. Am Fenster lehnte ein
junges Mädchen - den Kopf in der Wagenecke - und schlief. Denn es ging
bereits auf Mitternacht zu. Der Zug befand sich kurz vor Dijon. Wer es sich
leisten konnte, hatte sich bereits in sein Schlafwagenabteil zurückgezogen.
Längst hatten die weißgekleideten Kellner es aufgegeben, ihre
Servierwagen von Coupé zu Coupé zu schieben und Erfrischungen
anzubieten. Die Abteile schienen mäßig besetzt. Nichts unterbrach
die Stille als das leise Rattern der Räder, wenn sie von einem
Schienenabschnitt auf den anderen überwechselten. Ein bleicher Mond
begleitete mit seinem unwirklichen Licht die nächtliche Fahrt und stahl
sich durch verstaubte Fenster. Eine dumpfe Müdigkeit lastete auf den
Fahrgästen. Mit einer Ausnahme, Pierre Boucher, der Mann mit dem hageren
Totenkopfgesicht, fand keine Ruhe.
von Frank deLorca, erschienen am 13.08.1974
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Der Verbrecher Pierre Boucher ist wieder auf freiem Fuß und testet
in dem Reisezug 'Paris Cote d Azur' seine neuste Begabung aus. Durch das
Medium Nicole Jardin, eine bedauerliche Studentin, die in dem Zug mitfährt,
gelingt es ihm eine Erscheinung des Zugmörders Jaques Brulard zu erschaffen.
Dieser wurde eigentlich vor einigen Jahren geköpft. Doch nun treibt
er durch Bouchers Fähigkeiten wieder sein Unwesen. Als die erste Tote
zu vermelden ist, kommt mit Kommissar Germain Le Breton das Auge des Gesetzes
in den Zug. Der Kommissar kennt auch den Verbrecher Boucher aus früheren
Tagen. Doch dessen neue Fähigkeiten sind Le Breton und sein Assistent
Sergeant Medoc unterlegen. Und so scheint es, dass er hier seinen letzten
Coup trotz Polizei durchziehen kann, denn die Mitreisende Madame Marie Perret
trägt genügend teuere Juwelen zur Schau, die Bouchers Leben
verschönern könnten. Wie soll Le Breton gegen einen Geist
ankämpfen?
Meinung:
Eine relativ einfach gestrickte Kriminalgeschichte, die mich leider nicht
so recht überzeugen kann. Das einzig interessante der doch etwas gezogenen
Geschichte ist, dass sie nur in dem Fernzug spielt, ansonsten ist die Story
unterer Durchschnitt. Die Romane von dem Duo Burger und Bumper waren
mir von dem Autor Frank deLorca lieber. Übrigens war dies ein
Sammelpseudonym, doch die 'Frank deLorca'-Romane um die Figuren Burger und
Bumper, sowie die letzteren Romane mit französischem Touch
(GK 41 + 48) waren von der gleichen
Person (Gerhard Hartsch)!
Besonderheiten:
Erscheinungsdatum: 13.08.1974
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Dieser einäugige Schlitzer passt ja noch einigermaßen zum Titel,
aber sonst fehlt es an jeglichen Romanbezügen. Und toll gezeichnet finde
ich es auch nicht!
Coverbewertung: