Gespenster-Krimi Nr. 45: Das Kind des mordenden Götzen

Gespenster-Krimi Nr. 45: Das Kind des mordenden Götzen


Emilio Valiche war schon alt. Doch er liebte das Leben. Und er liebte Pulque, den Schnaps, den sich die Indios der südlichen Sierra Volcanica aus dem Blütenschaft der Agaven selbst brauen. Scharf und berauschend rann das Getränk durch seine Kehle. Der alte Indio saß im Schein des Lagerfeuers. Er hatte es am Abend im Hof hinter seiner schmutzigen Hütte angezündet. Er liebte diese Abende, an denen er in die Sterne schaute und würzigen Pulque trank. Emilio fühlte sich wohl, denn sein ständig keifendes Weib war zur Nachbarin gegangen. Zum Teufel mit ihr! Emilio nahm einen tiefen Schluck. Sein Blick streifte dabei die weißgekalkte Mauer seines Häuschens, an dem der Widerschein der Flammen einen Tanz vollführte. Der alte Indio verschluckte sich. Der braune Saft tropfte ihm aus den Mundwinkeln. Die Augen weiteten sich vor Entsetzen. Vor der weißen Mauer erkannte er schwarz ein Messer. Es schwebte! Und die Klinge wandte sich langsam ihm zu. Emilio wollte schreien, doch seine Stimme versagte ihm den Dienst. Die Klinge kam näher. Unaufhaltsam. Ihre Spitze zeigte auf seinen Hals. Wie in Trance beugte Emilio Valiche seinen Kopf zurück, um den tödlichen Stoß zu empfangen.


von Brian Elliot, erschienen am 23.07.1974

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
In der Region von Oaxaca/Mexiko passiert Unglaubliches: Menschen werden durch ein frei schwebendes Messer auf offener Straße getötet und ihr Herz aus dem Körper geschnitten! Der Korrespondent Patrick Morgan wittert eine große Story und reist mit dem Fotografen Barry Queens in das Gebiet. Doch die Einheimischen schweigen und die Opfer wurden allesamt verbrannt. Durch die Hilfe des Halbblutes Felisa Fuengeres kommen sie aber ein Stück weiter. Mehr und mehr Indios glauben wieder an ihre alten Götter wie Xandros und vereinen sich zu Gruppen, die diesen Göttern Menschen opfern wollen. Angeführt werden sie von dem Anführer Uxantara. Dieser bedient sich der Fähigkeiten eines kleinen Jungen, der vor zwei Jahren in einem Vulkanspalt Urandämpfen ausgesetzt war und seitdem allen Menschen im näheren Umkreis seine Unsichtbarkeit suggestieren kann. Mit Hilfe einer Kamera machen Patrick und Morgan den Jungen aber sichtbar, als sie auf der Suche nach der verschleppten Felisa in eine Falle der fanatischen Indios geraten. Sie können sich allerdings aber wieder befreien und mithilfe der Technik und starker Waffen wollen sie diese gefährliche Kultbildung nun auch stoppen.


Meinung:
Mir kam der Roman etwas träge vor, obwohl ich in letzter Zeit gerne Romane mit alten Maya, Azteken oder anderen Indiokulturen lese. Der Aufbau ist vielleicht etwas unglücklich geraten, und das verschwundene Kind mit seinen Fähigkeiten wird recht plötzlich in Handlung hinein gedrückt wie eine Art Notnagel. Es gibt bessere Gruselromane, allerdings auch schlechtere.


Besonderheiten:
Erscheinungsdatum: 23.07.1974


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ein klassisches unterdurchschnittliches Gruselheftcover der Siebziger: eine aufreizende Blondine und eine... nun ja, dämonischer Götze im Hintergrund! Da passt das zumindest mit dem Titel. Trotzdem nicht so toll!


Coverbewertung:
1 Kreuz

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Die Schlange auf dem Titelbild wurde noch für mehrere andere Titelbilder verwendet. Bei GK Nr. 65 in leicht abgeänderter Form.


Gespenster-Krimi Nr. 65: Ein Opfer für die Blutgöttin


Ohne Zunge für den Gespenster-Krimi Nr. 491 ...

Gespenster-Krimi Nr. 491: "Der Herr der grünen Hölle"


bzw. bei der Serie Larry Brent für den Roman Nr. 172.

Larry Brent Nr. 172: "Die sieben Plagen des Dr. Tschang Fu"