GeisterStunde Nr. 1: Niemand wird dich schreien hören
"Lance, ich habe die Balkontür wirklich geschlossen", versicherte Stella
mit fieberglänzenden Augen. "Jemand muss sie in der Nacht geöffnet
haben!" "Du fantasierst ja", sagte Lance. "Ich gebe dir noch etwas
Fiebersenkendes ..." Verzweifelt greift die Schwerkranke Frau nach der Hand
des Arztes. "Lance, so glaub mir doch! Man hat auch gestern auf mich geschossen
..." Doch Lance glaubt ihr nicht. Niemand glaubt Stella ...
von Susan Grant, erschienen am 04.09.2007, Titelbild: Prunes
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Nach dem Tod ihrer Mutter reist die junge Stella Mellvyn auf Einladung ihrer
Großmutter, Lady Harriet, nach Wales auf den Stammsitz der Familie
ihres verstorbenen Vaters Robert. Dort wird sie herzlich empfangen und verliebt
sich auch gleich in ihren Cousin Gordon Davis. Ein Gefühl, das schnell
getrübt wird, als sie erfährt, dass Gordon noch kurz vor ihrer
Ankunft mit Fay, der Gesellschafterin von Lady Harriet zusammen war und diese
Verbindung wegen Stella gelöst hat. Will Gordon sie etwa nur heiraten,
weil er hofft, so in den Besitz von Mellvyn Castle zu gelangen? Gleichzeitig
geschehen unheimliche Dinge; jemand scheint nachts in Stellas Zimmer einzudringen
und es werden sogar Mordanschläge auf sie verübt. Dies jedoch so
geschickt, dass niemand Stella glaubt. Diese hat immer mehr Gordon in Verdacht,
hinter all den Ereignissen zu stecken, weil sie erfahren hat, dass er nach
ihr der nächste Erbe von Mellvyn Castle ist.
Bei einer Bergtour mit Fay wird die junge Gesellschafterin in eine Schlucht
gestürzt, weil sie die Jacke von Stella getragen hat. Und nun kommt
der wahre Grund für all die Geschehnisse ans Licht: Fay ist die Tochter
der Hausdame Emely und dem verstorbenen Mann von Lady Harriet - und somit
auch eine Erbin von Mellvyn Castle. Mit der Ankunft von Stella sah Emely
das Erbe ihrer Tochter gefährdet und hat deshalb versucht, Stella vom
Schloss zu vertreiben und schließlich sogar zu ermorden. Wegen des
Jackentauschs hat sie dabei ihre eigene Tochter in die Schlucht gestürzt.
Wegen dieser Tat bekommt Emely einen Herzanfall und stirbt. Fay hat den Sturz
in die Schlucht jedoch überlebt. Stella und Gordon finden nun wieder
zusammen und Fay, die von Lady Harriet nun wie eine Tochter behandelt wird,
erkennt, dass Lance, Gordons Bruder, schon lange in sie verliebt war, so
dass sich beim Winterfest der Lady Harriet zwei glückliche Paare gefunden
haben.
Meinung:
Mit diesem Roman legt Bastei den ersten Roman einer neuen Reihe vor, die
allerdings aus Nachdrucken des Mitternachts-Romans besteht und daher eigentlich
nicht neu ist. Das Konzept hat bisher ja auch schon beim Dämonen-Land
und Grusel-Schocker funktioniert und wird nun auf den sogenannten "Frauen-Grusel"
angewandt. Auch meine Schwägerin, die in ihrem Leben noch keinen Heftroman
gelesen hat, hat am Cover gleich gemerkt, dass mit Geisterstunde eine andere
Zielgruppe angesprochen wird als bei meinen anderen Romanen. Ihr Kommentar
beim Blick auf das Heft: "Die hat ja was an!" :o) Eine weitere Besonderheit
hat das Cover auch noch, denn es besteht aus Hochglanzpapier. Das gefällt
mir wirklich gut und ich könnte mir das auch bei den anderen Serien
vorstellen. Der Roman selbst ist natürlich ganz andere Kost, als ich
es bisher gewohnt war, aber gefallen hat er mir trotzdem, weil ich nicht
darauf gekommen bin, wer wohl der Drahtzieher ist. Dass es Gordon Davis nicht
sein konnte, war zwar klar, denn dafür wurde zu offensichtlich darauf
hingearbeitet, dass er der Täter ist. In dem Zusammenhang kommen wir
auch gleich zu dem Punkt, der mir am wenigsten gefallen hat. Erst verliebt
sich Stella Hals über Kopf in Gordon, dann hat sie Angst, dass er ein
Killer ist und als Emely als Täterin entlarvt wurde, turteln die beiden
wieder, als sei nichts geschehen. Auch wenn bei der Geisterstunde am Ende
wieder alles gut sein soll, hätte zumindest Gordon mal hinterfragen
müssen, wie groß Stellas Liebe ist, wenn sie ihm einen Mord zutraut.
Das war mit dann ein bisschen zu viel heile Welt. Trotzdem hat es Spaß
gemacht, den Roman zu lesen und ich gebe 3 Kreuze
Besonderheiten
Dieser Roman erschien bereits am 17.12.1985 als Mitternachts-Roman Band
10.
Der Roman hat ein Hochglanz-Cover.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover kann nun wirklich zu jedem x-beliebigen Roman gehören. Es
strahlt zwar eine gewisse Atmosphäre aus, aber dieser verwaschene Stil
gefällt mir nicht so gut.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild war zuvor auch schon auf dem Bastei-Roman "Rätselhafte
Rebecca" Nr. 10 verwendet worden: