Der Hexenturm von Köln
(von Mike Breuer)
Ungeduldiges Raunen erfüllte den fensterlosen Raum. Es wurde von den
schwärzlich angelaufenen Backsteinmauern zurückgeworfen und legte
sich wie ein dichter Schleier über die anwesenden Personen. Es handelte
sich ausnahmslos um Frauen. Die Flammen unterarmdicker roter Kerzen bildeten
kleine Oasen der Helligkeit in dem finsteren Gemach. Schatten flackerten
unruhig. Das spärliche Licht schaffte es nur mit Mühe, die Finsternis
zu zerreißen. Auch die Kutten, in die sich die Frauen gehüllt
hatten, waren von tiefschwarzer Farbe. Die weite Bekleidung verbarg ihre
weiblichen Formen und verlieh ihnen etwas seltsam geschlechtsloses. Völlig
unvermittelt war ein hallender Gongschlag zu hören, der das Raunen sofort
verstummen ließ. Im nächsten Moment trat eine unheimliche Gestalt
ins Kerzenlicht. Die hochgewachsene Gestalt trug ein blutrotes Zeremoniengewand.
"Ich grüße euch, meine Töchter. Dreizehn Seelen fordert Balook
von uns, die wir ihm hier, im Herzen unserer Stadt, zum Opfer darbringen
sollen. In genau zwei Wochen, wenn der Mond im richtigen Winkel zu den Gestirnen
steht, soll der Hexenturm zu einem blutigen Fanal der Finsternis werden.
"Schwärmt also aus und tut des Teufels Werk" Die Frauen zeigten sich
über seine plötzliche Präsenz nicht im mindesten erschrocken.
Denn sie waren Hexen ...
Die Leichen-Klinik
(von Mike Breuer)
2. und 3. Fall mit Lokalreporter Martin Faust