Geister-Schocker Nr. 77: Der Satansorden von Chalderon
Geister-Schocker Nr. 77: Der Satansorden von Chalderon


Luisa Giglione sah im Schein der Lampe, wie eine mumifizierte, verdorrte Hand durch einen breiten Spalt in der wuchtigen verwitterten Tür griff und den Riegelbalken hochhob. Sprachlos vor Schrecken sah sie die Tür aufschwingen, hörte das Knarren der rostigen Angeln. Ein Zug grässlicher Gestalten kam herein, sieben an der Zahl, in vermoderten schwarzen Kapuzenkutten gehüllt, aus deren weiten Ärmeln klauenartige schwarze Hände ragten. Luisa sah die grausigen Gesichter, augenlos, verwittert, schwärzlich vermodert, und sie schrie, schrie wie von Sinnen, während ihr Verstand sich weigerte, das Gesehene zu glauben...


von Earl Warren, erschienen im Juni 2009, Titelbild: Ugurcan Yüce
Dieser Roman erschien erstmals am 09.10.1973 als Gespenster-Krimi Band 7

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Das heimliche Liebespaar Frank Simms und Luisa Giglia wollen eine Liebesnacht auf der Insel Chalderon nahe des Ortes Ragusa/Jugoslawien verbringen. Tags darauf findet man allerdings nur noch ihre grausam entstellten Leichen! Als diese auch noch anfangen durch die Gegend zu wandern und Menschen zu attackieren, glauben Harvey Saundra ehemaliger Arbeitskollege und Freund von Frank sowie der ehemalige Verlobte von Luisa, der Sohn des Professors Salvarin namens Tonio, an die Sagen um den Mönchsorden, der einst auf der Insel gelebt hat. Dieser soll sich einst durch den Mönch Stjepan dem Satan zugewandt haben. Ein Besuch von Harvey und Tonio auf der Insel beweist sogar, dass die grausamen Mönche existieren. Als die Mönche auch noch ein Passagierschiff angreifen und ein Massaker anrichten, glaubt auch die Polizei um Inspektor Ferenc Duvlek allmählich die Geschichte und sie attackieren die Mönche erfolgreich. Den Anführer Stjepan bringt Tonios Vater allerdings in seine Gewalt und überzieht diesen mit einer Kunststoffschicht, um ihn nahezu unzerstörbar zu machen. Mit diesem Helfer will er sich den Weg freimachen, um zuerst König der Unterwelt und später gar noch mehr zu werden. Die ersten gelungenen Angriffe gegen seine Widersacher scheinen das zu bestätigen, wäre da nicht eben dieser Mönch Stjepan, der mit jedem Schluck Blut mehr und mehr an Eigenbewusstsein entwickelt!


Meinung:
Diese zweiteilige Geschichte ist der erste Roman aus der Feder von Brian Elliot, der direkt seine typische Duftmarke versprüht: ausgedehnte Geschichten, die meist dazu neigen, dass es eigentlich nur um die Weltherrschaft geht. Sehr interessant splittet er seine Geschichte hier in zwei Teile der erste handelt vom geheimnisvollen Mönchsorden; der zweite von dem Aufstieg des Professor Salvarin durch seinen unbesiegbaren Mörder Stjepan -, die beide überzeugend spannend geschrieben sind und so einen guten Eindruck des Neulings in der Gruselserie abgeben!


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover der Neuauflage ist mit der vor den untoten Kuttenträgern flüchtenden Frau recht gut gelungen und passt auch einigermaßen gut zu dem Roman. Einzig der überzogene Blauton auf der rechten Seite des Bildes wirkt etwas störend, allerdings erst nach mehrmaligen Betrachten des Covers...


Coverbewertung:
2 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild-Motiv stammt ursprünglich vom Gespenster-Geschichten Comic Nr. 799 "Die Rückkehr der Ruhelosen" von Bastei. Allerdings war hier links im Bild keine Frau zu sehen, stattdessen war im Hintergrund des Bildes ein junges Paar abgebildet:

Gespenster-Geschichten Nr. 799: Die Rückkehr der Ruhelosen