Geister-Schocker Nr. 21: Die Vampir-Lady
Ihre Schönheit war berauschend. Sie war ein lebensfrohes Wesen. Und
sie wollte bald heiraten. Doch all ihr Glück erstickte in einem furchtbaren
Tod. Von ihrem Freund aus der Gruft geholt, von einem mysteriösen Einsiedler
erweckt, kehrte Clarisse ins Leben zurück. Doch sie hatte sich
verändert! Ihre Seele war von einem Höllenwesen infiziert. Sie
brauchte Blut, viel Blut, und niemand hielt sie auf, als sie es sich holte...
von Earl Warren, erschienen im Oktober 2004, Titelbild: R.S. Lonati
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Clarisse, Top-Model und Verlobte des Modeschöpfers Antoine d'Argont,
stirbt bei einem tragischen Unfall. Antoine kommt über den Tod seiner
Geliebten nicht hinweg und erweckt sie auf Château Argont mit einem
Druidenritual, das er von einem alten Einsiedler kennt, zu neuem Leben. Doch
Clarisse ist verändert - sie kehrt als Vampirin zurück und saugt
als erstes Antoines buckligen Diener Martin das Blut aus. Antoines Freund
Victor Messan reist mit seiner Freundin Jeanne Ricard nach Château
Argont, um dem Modeschöpfer beizustehen, doch der hat das Schloss seiner
Ahnen schon wieder verlassen. Da es zu spät zum Weiterreisen ist, wollen
die beiden eine Nacht im Schloss verbringen und treffen auf die Vampirin
Clarisse, die auch Jeanne zu einer Blutsaugerin macht und mit ihr nach Paris
fährt, um auf einer exklusiven Modenschau den Grundstock für ein
Reich der Vampire zu machen. Victor tötet den Einsiedler, Père
du Mal, der als Belohnung' für das Erschaffen der Vampirin in
einen Werwolf verwandelt wurde, und fährt ebenfalls nach Paris zurück.
Hier hat sich Antoine d'Argont auf Befehl von Clarisse mit einer Zyankalikapsel
getötet. Victor findet die Gruft, in der Clarisse, Jeanne und eine dritte
Vampirin namens Pauline die Tage verbringen. Er bringt es jedoch nicht fertig,
seine geliebte Jeanne zu pfählen und will aus der Gruft fliehen, als
die drei Blutsauger erwachen. Dabei fällt Sonnenlicht in die Gruft und
vernichtet die Vampirinnen.
Meinung:
Der Beginn dieses Romans mit der Erweckungsszene erinnert an klassische
Gruselfilme und ist spannend und gruselig beschrieben worden. Genauso spannend
geht es weiter, als Victor und Jeanne im Schloss übernachten. Schatten,
unheimliche Geräusche und Vampire, die ihre Opfer aus dem Zimmer locken
wollen - das hat mir gut gefallen. Im Mittelteil lässt die Spannung
etwas nach, als Victor den Einsiedler sucht und Clarisse nach Paris reist.
Dafür zieht der Schluss wieder unheimlich an und ist spannend und rasant.
Und für die Überraschung, dass Victor einen Rückzieher mit
dem Pfahl macht und die Blutsaugerinnen dafür vom Sonnenlicht getötet
werden, gibt es ein großes Lob. Deshalb bekommt dieser Roman auch 4
Kreuze von mir. Allerdings habe ich mich wieder etwas über den - um
es mal freundlich zu sagen - laxen Umgang mit den französischen
Ausdrücken geärgert. So wurde Château' kein einziges
Mal mit Accent geschrieben und als ich das vierte oder fünfte Mal
"Café de'l Opera' (oder wahlweise "Café de 'l Operà")
gelesen habe, war ich kurz davor, zu schreien
Dass auch wieder der
Cimetière Père Lachaise' falsch geschrieben war (wie
schon in Band 17 Des
Satans Musketier') fiel dabei schon gar nicht mehr auf
Besonderheiten:
Dieser Roman erschien ursprünglich als Gespenster-Krimi
Band 524
unter dem Titel Das Vampir-Mannequin'.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein klassisches Gruselcover, dessen Szene so im Roman allerdings nicht vorkommt.
Aber die düstere Stimmung der Nebelnacht kommt sehr gut rüber.
Coverbewertung:
Das Titelbild wurde ebenfalls für den Silber-Grusel-Krimi Nr. 318
verwendet.