John Sinclair TB Nr. 298: Das höllische Ich
Lou Ganzaro ist ein normaler Mann mitte Zwanzig. Dass er sich auf den Weg
machte, um zwei Menschen zu töten, um sich danach widerstandslos festnehmen
zu lassen, das war für die Polizei ein Rätsel. Suko und ich
hätten mit diesem Fall nichts zu tun gehabt, wenn nicht unsere Freundin
Purdy Prentiss, die Staatsanwältin, hellhörig geworden wäre.
Sie kannte die Aussage des Mörders, und sie war es auch, die ihm glaubte.
Er hatte zwar die Morde begangen, aber er war geleitet worden von einem
höllischen Ich in seinem Innern, das seine Kraft aus der Welt des Teufels
holte ...
von Jason Dark, erschienen im Februar 2006, Titelbild: Siebuhr
Rezension von
Serienjunkie:
Kurzbeschreibung:
Lou Ganzaro tötet die Sängerin Amy White und ihre Agentin. Er
lässt sich ohne Gegenwehr festnehmen und behauptet, das höllische
Ich sei in ihn gefahren. Daher nimmt Staatsanwältin Purdy Prentiss Kontakt
mit Sinclair auf. Als Sinclair und Suko den verhafteten Lou in der Zelle
besuchen, beginnt sein Kopf zu glühen, bis er verkohlt. Lou stirbt.
Später stellt sich heraus, dass er offenbar auch seine Eltern ermordet
hatte. John Sinclair und Suko besuchen Lous Zuhause, und dort verkohlen seine
Bilder von Engeln. Die beiden Polizisten erfahren von Bruder Ruben, dass
Lou der "Union der Schutzengel" angehörte, einer Glaubensgemeinschaft,
die sich den Engeln und Schutzengeln widmete. Diese Gemeinschaft hatte Kontakt
zu Engeln aufgenommen und dadurch die Mächte des Bösen auf sich
aufmerksam gemacht. Sinclair und Suko kommen gerade noch dazu, als die
bösen Engel von den Mitgliedern der "Union der Schutzengel" Besitz ergreifen
wollen. John kann mit seinem Kreuz die vier Erzengel herbeirufen und die
Mächte des Bösen vertreiben. Nur Ruben, der einst mit dem Bösen
paktierte und der von den Engeln eine zweite Chance erhalten hatte, wird
Opfer des Teufels.
Meinung:
Ein Roman, der sich wenig vielversprechend anhört, sich letztlich aber
recht flüssig und kurzweilig liest, auch wenn die Handlung wieder einmal
sehr dünn ist. Dennoch, es gibt immer wieder eine Reihe von unterhaltsamen
und stimmungsvollen Szenen, die bei "John Sinclair" so Spaß machen,
darunter ein gemeinsames Abendessen mit den Connollys, die Szenen, in denen
Lou verhört wird, und natürlich das Finale, als John mal wieder
die Erzengel herbeiruft. Am Ende wird zwar nicht recht klar, warum Lou denn
ausgerechnet diese Popsängerin umbrachte. Schade, dass sich Jason Dark
hierfür nicht noch eine Verbindung ausdachte, es wäre ein in sich
geschlossener Einzelroman geworden. So schafft er es aber immerhin auf drei
Kreuze.
Besonderheiten:
Staatsanwältin Purdy Prentiss ist wieder einmal dabei.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Auf dem Bild - das wohl Lou darstellen soll - ist definitiv eine Frau und
kein Mann abgebildet, ansonsten ist es gar nicht mal so übel. Allerdings
hat es auch etwas Abstoßendes, das irgendwie nicht so recht zu der
harmlosen Gruselspaßunterhaltung - die "John Sinclair" nun mal ist
und auch sein will, passt.
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Lou Ganzaro tötet aus heiterem Himmel zwei Menschen und lässt sich
anschließend widerstandslos festnehmen, ja, bereut seine Taten sogar.
Amokläufer oder Irrer? Zunächst sehen John Sinclair und Suko keine
Veranlassung sich um Ganzaro zu kümmern. Das ändert sich, als die
Staatsanwältin Purdy Prentiss die beiden Scotland-Yard-Beamten bittet,
sich Lou Ganzaro anzusehen. Selten hatten es John und Suko mit einem derart
höflichen Mörder zu tun. Doch der Spaß ist schnell vorbei
als plötzlich Lou Ganzaros höllisches Ich in der Zelle erscheint,
den Körper des jungen Mannes übernimmt und zum Angriff übergeht.
Johns Kreuz macht dem höllischen Ich ein schnelles Ende, doch auch Lou
Ganzaro überlebt die Konfrontation mit dem Talisman nicht. John und
Suko finden heraus, dass Lou ein sehr frommer Mensch war, der zu einer
Gemeinschaft gehörte, die sich "Union der Schutzengel" nannte. Als die
Geisterjäger die Wohnung des toten Mörders untersuchen erscheint
der Anführer der Gemeinschaft, Ruben Crane. Ein geheimnisvoller Mann,
der sogar durch Wände gehen kann. Für die Polizisten steht fest,
dass der Schlüssel für Ganzaros höllisches Ich mit der Union
der Schutzengel und Ruben Crane in engem Zusammenhang steht. Die Hölle
hat zum Angriff geblasen ...
Meinung:
Mit einem Paukenschlag beginnt Jason Dark diesen Roman und schafft es bereits
auf den ersten Seite eine unheimliche Atmosphäre zu erzeugen. Die brutalen,
sinnlosen Morde und die Angst der Opfer schockieren wirklich; umso drastischer
ist der Wechsel, als die Handlung zum gemütlichen Beisammensein bei
den Conollys umschwenkt. Die Dialoge zwischen John und seinen Freunden kann
man nicht gerade als tiefsinnig bezeichnen, aber das sollen sie auch gar
nicht sein. Im Gegenteil, im vorliegenden Fall, sind sie sogar viel realistischer
als in vergleichbaren Romanen. Nur haben die Szenen im Garten der Conollys
keinen großen Zweck erfüllt und bringen die Handlung auch nicht
weiter, außer, dass John von den Morden erfährt. Das tut er aber
am Montag im Büro auch durch die Zeitung und es hätte ausgereicht
John auch erst dann ins Geschehen einzubringen. So hätte der Autor mehr
Seiten für die Handlung aufbringen können. Die Gespräche drehen
sich wieder einmal allzu oft im Kreise und meines Erachtens nach wird wieder
einmal eine Spur zu viel spekuliert als agiert. Die Szene in der Zelle zieht
dagegen noch einmal richtig an, ebenso wie die Begegnung mit dem geheimnisvollen
Ruben Crane. Letzterer ist wirklich eine sehr gute Idee von Jason Dark gewesen
und macht dieses Buch zu einem kleinen Highlight. Kein Saladin, keine
Parallelwelt und keine Kreaturen der Finsternis sind dieses Mal die
Übeltäter. Dennoch wäre ein alter Bekannter hinter dem
höllischen Ich schon wünschenswert gewesen. Sicher, der Drahtzieher
war letztendlich Asmodis, aber ein Weidersehen mit Metatron hätte der
Story sicherlich nicht geschadet. Auch das Finale lässt etwas zu
wünschen übrig. Kreuz raus, Formel rufen; da hat es sich der Autor
eine Spur zu einfach gemacht. Alles in allem aber eines der besseren
Taschenbücher der letzten Zeit und durchaus lesenswert.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die düstere Farbgebung und die Erscheinung mit dem durchscheinenden
Skelett haben etwas Surreales an sich, das gut zur Handlung passt.
Coverbewertung:
Rezension von
Chriss:
Kurzbeschreibung:
Staatsanwältin Purdy Prentis macht John und Suko auf einen
Mörder aufmerksam. Er hat zwei Frauen getötet und sich danach
anstandslos festnehmen lassen. Der Mann behauptet, sein höllisches Ich
habe ihn übernommen und ihn so handeln lassen. Beim Verhör stirbt
der Mann. Er verkohlt regelrecht. Später stellt sich heraus, dass er
auch noch seine Eltern ermordet hat. In der Wohnung des Toten treffen die
beiden Geisterjäger auf Ruben Krane, die die "Union der Schutzengel"
gegründet hat. Ruben war früher ein Verbrecher und wurde nach seinem
Tod geschickt, um Buße zu tun. Nun will er die "Union der Schutzengel"
mit ihren Schutzengeln in Kontakt treten lassen. Doch genau dagegen haben
die Mächte der Finsternis etwas.
Meinung:
Der Roman hat keine richtigen Besonderheiten. Was immer bemängelt
wird, sind ja die belanglosen Szenen wie das Abendessen bei den Conollys.
Aber genau solche idyllischen Szenen gehören zu einem Roman wie die
Gruselszenen. John kann ja nicht immer in Action sein und braucht auch mal
etwas Ruhe. Und genau solche Szenen lockern doch einen Roman auf. Die besten
Szenen im vorliegenden Roman sind noch der Mord an Amy, das Verhör in
der Zelle und die erste Begegnung mit Ruben, aber ansonsten finde ich den
Roman recht durchschnittlich.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben