John Sinclair TB Nr. 291: Das Gegen-Kreuz
John Sinclair TB Nr. 291: Das Gegen-Kreuz


Das Kreuz des Hesekiel - die mächtigste Waffe des Geisterjägers John Sinclair. Ein Erbe, das ihm schon als Sohn des Lichts vermacht wurde und das ihn dazu befähigt, sich den Geschöpfen der Hölle entgegenzustellen. Doch was wäre, wenn es noch ein solches Kreuz gäbe! Ein Kreuz ähnlich wie das des Geistesjägers, nur dass es der anderen Seite dient, den Mächten der Finsternis. Es gibt so ein Kreuz - das Gegenkreuz! Und die Suche danach führt John Sinclair mit seinen Freunden Bill Conolly und Suko zu einer geheimnisvollen Insel und ins Kloster der toten Engel ...


von Jason Dark, erschienen im Juli 2005, Titelbild: E.J.Spoerr

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Der Modeschöpfer Orry Voss wird ermordet. Die Killer haben ein bestimmtes Schmuckstück gesucht. Nachdem ihr Auftraggeber bekommen hat, was er wollte, tötet er die Mörder. Doch die Beute, ein goldenes Kreuz hat sich in die Handfläche des einen Killers eingebrannt, und die Zeichen an den Enden des Kreuzes sind identisch mit den vier Buchstaben der Erzengel an den Enden des Kreuzes von John Sinclair. Der Geisterjäger findet heraus, dass Orry einige Zeit auf einer Insel verbracht hat, auf dem nur ein Kloster steht, welches den bezeichnenden Namen "Kloster der toten Engel" trägt. Gemeinsam mit Suko und Bill macht sich der Sohn des Lichts auf den Weg das Geheimnis, um das doppelte Kreuz zu lüften. Die Mächte der Finsternis haben zum Sturm geblasen, zum Angriff auf die mächtigste Waffe des Geisterjägers....


Meinung:
Große Erwartungen, geschürt durch den epischen Klappentext, welcher die Geschehnisse erstmals in der dritten Person schildert. Doch leider wurden diese Erwartungen nicht erfüllt, und auch wenn ich die Kurzbeschreibung sehr gestrafft habe, möchte ich dem Leser nicht vorenthalten, dass eben dieses Kreuz nur eine Eintagsfliege war. Ich denke damit zerstöre ich keine Spannung, sondern bewahre den potentiellen Leser eher vor einer großen Enttäuschung und falschen Hoffnungen. Zum einen verschenkt Jason hier die Gelegenheit der Serie ein Flair wiederzugeben, wie vor Jahren, als John und sein Team hinter dem Würfel des Unheils hinterhergejagt sind. Denn ein Kreuz, welches Johns mächtigste Waffe außer Gefecht setzen würde, wäre wohl DAS Wunschobjekt aller Dämonen. Eine einmalige Chance Asmodis aktiv wieder agieren zu lassen. Diesen Charakter mehr in den Vordergrund zu stellen, würde mehr Altfans begeistern als tote Dämonen durch hanebüchene Erklärungen auferstehen zu lassen. Zumal der Höllenfürst ja noch nicht mal tot ist oder war. Die Geschichte an sich ist zwar sehr spannend und die Idee mit den veränderten Menschen und den Todesengeln ebenfalls sehr originell, doch leider wird zuviel beredet und vermutet, worunter das Ende leidet, welches dann abrupt und überhastet daherkommt, und dabei vorhersehbar und einfallslos ist. Das Kreuz selber in Gold darzustellen, war dabei die beste Idee des Autors, denn Gold hat die Menschen schließlich schon seit Jahren zu Mord und Totschlag gebracht. Ich an Stelle von Herrn Dark hätte an die Enden des Kreuzes aber nicht nur die Buchstaben der Erzengel, wie bei Johns Kreuz, gesetzt, sondern die Buchstaben ihrer Gegenstücke: AEBA. Damit hätten auch die vier Horror-Reiter ihren Einsatz gehabt. Aber: Pustekuchen. Bleibt ein durchschnittlicher Roman, der durchaus einen kurzweiligen Nachmittag verspricht, wenn man seine Erwartungen drei Etagen tiefer ansetzt.


Besonderheiten:
Die Hölle hat ein Gegenkreuz als Antagonist für Johns Talisman erschaffen.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Der Todesengel und das Kreuz werden ziemlich genau getroffen, und im Gegensatz zu vielen anderen Computerbildern gefällt mit die düstere Atmosphäre dieses Werkes sehr gut.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird zu einer Leiche gerufen, die vollständig verbrannt ist und in deren Handfläche sich der weiße Abdruck eines Kreuzes zeigt, das an den Enden vier Buchstaben zeigt - die Anfangsbuchstaben der Erzengel, genau wie auf Johns Kreuz! Die beiden Toten scheinen mit dem ermordeten Modeschöpfer Orry Voss in Verbindung zu stehen, der Kunstgegenstände, unter anderem auch Kreuze, gesammelt hat. Und auf einem Foto von Voss erkennt Bill Conolly, dass der Verstorbene ein Kreuz getragen hat, das die gleichen Zeichen wie Johns Silberkreuz hat - allerdings besteht es aus Gold. Durch Sheilas Beziehungen zu einer alten Näherin erfahren die Freunde, dass Orry vor seiner Karriere als Modeschöpfer auf einer kleinen Atlantik-Insel in einem Kloster gelebt hat, das den toten Engeln geweiht war. John will die Näherin noch einmal persönlich aufsuchen, doch diese scheint Selbstmord begangen zu haben. In Wahrheit wurde sie allerdings von einer unheimlichen Gestalt aus dem Fenster geworfen. In ihren Habseligkeiten findet John allerdings eine Karte mit der genauen Lage der Insel. Zusammen mit Bill und Suko macht sich der Geisterjäger auf den Weg. Bei der Anfahrt zu der Insel sieht John das Kloster der toten Engel, doch als die drei auf der Insel ankommen, scheint es verschwunden. Stattdessen finden die Freunde mehrere Stelen vor, die nach Bills Ansicht menschliche Gestalten sein könnten. Da taucht das Kloster wie aus dem Nichts auf - und die Stelen verschwinden. Das Kloster besteht aus vier Türmen und einem Innenhof. John betritt einen Turm, in dem er Licht gesehen hat und trifft auf Mike Cimino, der ihm die Zusammenhänge erklärt: die toten Engel sind nicht wirklich gestorben, sondern wurden nur aus den Reihen der rechtschaffenen Engel verbannt. Sie haben sich in dieses Kloster zurückgezogen, das zwischen der Realität und der Parallelwelt der gefallenen Engel pendelt. Dabei haben die Engel, die in der Realität als die Stelen existieren, Menschen in ihren Bann geschlagen, um sie als Sklaven zu halten. Einer dieser Sklaven war Orry Voss, der das Gegenkreuz stehlen und von der Insel entkommen konnte. Ein weiterer Sklave ist Mike Cimino. Als ‚sein' Engel erscheint und John ihn mit dem Kreuz vernichtet, vergeht auch Cimino. John vernichtet noch einen weiteren toten Engel, bis er auf deren Anführer, den Todesengel, trifft. Er war es, der im Auftrag des Teufels das Gegenkreuz geschaffen hat, mit dem er eines Tages über das Gute triumphieren will. Nun kommt es zum Kampf der beiden Kreuze, den das Silberkreuz mit dem Eingreifen der Erzengel für sich entscheiden kann. Der Todesengel und das gesamte Kloster vergehen.


Meinung:
Dieser Roman bleibt leider hinter den Erwartungen zurück, was einerseits an den vollmundigen Versprechungen von Jason Dark, andererseits an dem wirklich gelungen Klappentext liegt, der diesmal nicht aus der Sicht von John Sinclair geschrieben wurde. Die Suche nach dem Kreuz nahm einfach zu viel Platz ein (wobei mir nicht ganz klar geworden ist, warum John noch zu der alten Näherin wollte. Und dann findet er auch noch ganz zufällig eine Karte mit der Positionsangabe der Insel) und das Kreuz ist dann gar nicht so stark wie es vorher gemacht wurde. Und dass sich Orry Voss der Macht der Engel entziehen und mit dem Kreuz fliehen konnte, will mir auch nicht in den Kopf. Und schon gar nicht, warum sich die Engel, die ja auch die Näherin getötet haben, menschlicher Killer bedienen mussten, um Voss aus dem Weg räumen zu lassen. Und dann geht es ja anscheinend auch nicht mehr ohne die Parallelwelt der gefallenen Engel. Die nervt mich total. Alles in allem eher eine Enttäuschung.


Besonderheiten:
Ein zweites Kreuz, das Johns Kreuz ähnelt, taucht auf. Das ist übrigens nicht das erste Mal. Allerdings war die erste Kreuzkopie (Band 371 ‚Karawane der Dschinns') ebenfalls dem Guten geweiht.
Zeitpunkt der Handlung: Anfang 2005 (Winter) - keine konkrete Angabe.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Der Autor der Rezension möchte für dieses Titelbild keinen Kommentar abgeben


Coverbewertung:
Der Autor der Rezension möchte für dieses Titelbild keinen Bewertung abgeben