John Sinclair TB Nr. 276: Am Tor zu Atlantis
John Sinclair TB Nr. 276: Am Tor zu Atlantis


Mitten im Londoner Berufsverkehr tauchte der Mann plötzlich wie aus dem Nichts auf und fiel der Staatsanwältin Purdy Prentiss fast vor die Füße. Nicht nur die zahlreichen Verletzungen ließen sie aufmerksam werden, es waren die kaum glaubhaften Erzählungen des Mannes, die sie verwirrten. Purdy Prentiss erfuhr, dass Brian Kilroy die Flucht aus dem alten Kontinent Atlantis gelungen war, dass sich aber noch drei seiner Freunde dort befanden. Die Staatsanwältin kannte sich aus und alarmierte Suko und mich. Zu dritt machten wir uns auf die Reise zu einem sagenhaften Kontinent...


von Jason Dark, erschienen im April 2004, Titelbild: Luis Royo

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Purdy Prentiss stolpert mitten im Londoner Berufsverkehr über einen schwerverletzten Mann, der immer wieder das Wort "Atlantis" stammelt. Im Krankenhaus erfährt die Staatsanwältin, dass der Verletzte Brian Kilroy zu einem englischen Forscherteam gehört welches in Ägypten Ausgrabungen tätigt und dabei auf ein geheimnisvolles Tor gestoßen ist, welches ihn und drei seiner Kollegen in den versunkenen Kontinent Atlantis zieht. Nur ihm gelingt die Flucht. Purdy entschließt sich wegen ihrer atlantischen Vergangenheit dem Mysterium auf den Grund zu gehen und fliegt mit John und Suko zu der Ausgrabungsstätte. Im Tempel vor dem Tor zu Atlantis finden die Geisterjäger Steinzeichnungen der schwarzen Vampire, der Flugdrachen sowie des Schwarzen Tods persönlich. Ein ägyptischer Geheimdienstler will die drei Gefährten an der Benutzung des Tores hindern, doch Suko überwältigt ihn und zwingt ihn, dass Tor zu öffnen, wobei alle vier in das alte Atlantis gezogen werden. Doch in der Vergangenheit angekommen ist der Geheimdienstler, Ahmed Ofru, verschwunden. John, Suko und Purdy treffen auf eine Siedlung, die von den Menschen verlassen zu sein scheint. Auf dem Marktplatz stehen Pfähle auf denen die Köpfe der restlichen drei Verschwundenen stecken, sowie der Kopf Ahmed Ofrus. Schuldig sind die Kretinos, urmenschenähnliche Ghouls, welche die Körper ihrer Opfer verspeisen und die Köpfe den Flugdrachen überlassen. Die Bewohner des Ortes sind vor den Monstern geflohen und haben Delios, Karas Vater um Hilfe gebeten. In einem verlassenen Haus treffen die drei Freunde aus der Zukunft tatsächlich auf Delios und seine Tochter. Obwohl John und Suko ihre Mission als beendet betrachten können, die Verschwundenen wurden schließlich gefunden, wollen sie Delios helfen. In einem Brunnen trifft Suko auf die Bewohner des Ortes, die sich dort vor den Kretinos verstecken. Gemeinsam mit Delios gelingt es den beiden Geisterjägern die meisten Kretinos zu vernichten, sowie unter den Drachenvögeln aufzuräumen. Obwohl John überzeugt davon ist, dass es noch mehr Kretinos gibt, scheint die Gefahr für den Ort gebannt zu sein und die drei machen sich wieder auf den Weg in die Zukunft.


Meinung:
In punkto Logik schlägt die Story mal wieder Kapriolen. Warum zum Beispiel erscheint Brian Kilroy in London? Warum wird das Tor zu Atlantis nicht endgültig geschlossen? Oder hat Jason mit diesem Tor noch in Zukunft was vor? Wäre immerhin eine geschickte Lösung die Zeitreisen zu erklären, ohne immer wieder die flaming stones bemühen zu müssen, also so eine Art "Stargate". Besonders verwirrend finde ich immer wieder die Kennenlernphasen, wenn John und Suko auf alte Bekannte stoßen. In diesem Roman erkennen Delios und Kara John wieder, auch wenn sie sich an seinen Namen nicht erinnern können. Aber im Roman "Albtraum in Atlantis", kurz vor dem Untergang, also nach den Ereignissen in diesem Buch lernt John erst Delios und seine Tochter kennen. Natürlich passieren solche Ungereimtheiten, wenn man so eine Mammutserie schreibt. Am besten man denkt gar nicht länger darüber nach. Der Kontinent ist ja an und für sich auch groß genug, um solche Peinlichkeiten zu vermeiden, obwohl der Auftritt von Delios schon spannend war. Auch der Kampf mit den Kretinos (ziemlich blöder Name übrigens), und den Flugdrachen war sehr spannend. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es das erste Mal war, dass John und Suko ihre neuen Waffen in einem Kampf vollständig leergeschossen haben. Mit "neu" meine ich die größeren Berettas mit fünfzehn Schuss und neun Millimeter Munition. Im Großen und Ganzen hat mir dieser Roman außerordentlich gut gefallen. Er ist sehr spannend geschrieben, auch wenn auf den ersten hundert Seiten so gut wie keine Action vorkommt. Dafür gibt es gute Dialoge und spannende Entdeckungen. Einen Pluspunkt gibt es auch für das freundschaftliche Abendessen zwischen John und Purdy, das nicht damit endet, dass die beiden im Bett landen. Na ja, das tun sie zwar schon, aber eben nicht zusammen. Die Figur der Staatsanwältin gefällt mir immer besser. Ich hoffe Jason lässt sie nicht so schnell über die Klinge springen, dafür ist Purdy noch nicht lange genug in der Serie. Da sollte lieber Glenda das Los treffen. Diese Andeutungen zwischen den Zeilen gefallen mir nämlich gar nicht.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Ein sehr schönes, detailliertes Titelbild, welches ich zunächst dem Künstler Royo zurechnete. Auffällig ist nur, dass Delios verdrehte Augen hat: Sein linkes Auge guckt nach links, während sein rechtes Auge nach vorne sieht, den Betrachter also anguckt.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Michael Pliet:


Kurzbeschreibung:
Vier Männer entdecken in Ägypten ein Tor zu Atlantis und gehen hindurch. Wenig später taucht nur noch einer von Ihnen in London wieder auf und landet schwer verletzt vor den Füssen von Purdy Prentiss. Er erzählt ihr von dem Tor und den drei zurückgebliebenen Männern. Zusammen mit John und Suko macht sich die Anwältin auf nach Ägypten um das Tor zu finden. Zuerst will man sie daran hindern es zu finden, dann schaffen sie es allerdings ihren Fremdenführer Ahmed Ofru dazu zu bringen das Tor zu öffnen. Als die drei in Atlantis wieder zu sich kommen ist Ofru verschwunden. Sie machen sich auf die Suche und entdecken eine verlassene Siedlung. Dort müssen sie feststellen, dass sie zu spät sind. Die drei zurückgebliebenen Forscher und auch Ofru mussten ihr Leben lassen. Plötzlich taucht eine Horde Urzeitmenschen auf und hat es auf Suko, John und Purdy abgesehen. Sie flüchten mit letzter Kraft in ein Haus und treffen zu ihrem erstaunen dort auf Delios. Er klärt die drei über die Situation im Dorf auf. Zusammen mit Delios und Kara, nehmen John und Suko den Kampf auf um das Dorf von den Kretinos und den Flugdrachen des Schwarzen Tods zu befreien.


Meinung:
Diese Geschichte war wirklich eine der Besten die ich dieses ja gelesen habe. Sie hatte alles. Mein Lieblingsthema Atlantis war vertreten und sie war von der ersten bis zur letzten Seite ein Erlebnis. Es gibt ein Wiederlesen mit Delios und man erlebt Kara in ihren Jungen Jahren. Ein bisschen komisch fand ich nur das Brian Kilroy in London wieder auftauchte und nicht in Ägypten. Dies lässt mich darauf schließen, dass er nicht unbedingt durch dasselbe Tor zurückgekehrt ist. Ägypten wurde super beschrieben und man hatte das Gefühl wirklich da zu sein. Der Kampf mit den Kretinos und den Flugtieren des Schwarzen Tods war richtig actionreich. Wenn jemals wieder ein Sinclair-Roman verfilmt werden sollte, so sollte man diesen wählen. Auch als Hörspiel wäre er ohne Frage ein echtes Highlight. So kann ich natürlich nicht anders und gebe dem Roman 5 Kreuze.


Besonderheiten:
John trifft in Atlantis auf Delios und Kara.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Auch das Bild passt zu dem Roman. Es zeigt Kara und Delios und fängt eine Szene des Romans ein. Sie ist sehr gut gezeichnet und hat auch 5 Kreuze verdient.


Coverbewertung:
5 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird von Purdy Prentiss informiert, dass ein Mann namens Brian Killroy, der wie aus dem Nichts in London erschienen ist, behauptet, er habe bei Ausgrabungen in Ägypten mit drei Kollegen ein Tor nach Atlantis entdeckt und durchschritten. Seine Kollegen sind noch in Atlantis verschollen, doch er konnte entkommen, nachdem er von schrecklichen Wesen gefoltert wurde. Zusammen mit Purdy und Suko fährt John nach Ägypten und entdeckt das Tor. Die drei benutzen es und landen in einem kleinen Dorf in Atlantis, wo sie auf eine ghoulähnliche Dämonenart namens Kretinos stoßen, die sich von Menschenfleisch ernährt. Auch die drei Forscher sind ihnen zum Opfer gefallen. Zusammen mit Delios und Kara können die drei Freunde den Kampf gegen die Kretinos, die zudem noch von den fliegenden Skeletten des Schwarzen Tods unterstützt werden, aufnehmen und das Dorf von der Gefahr befreien.


Meinung:
Okay, zuerst der Punkt, der mich am meisten gestört hat: Warum landet Brian Killroy in London, während John, Suko und Purdy nach ihrer Mission wieder in Ägypten ankommen? Dass John Kara und Delios öfter mal ‚kennenlernt' und Kara ihn eigentlich schon in Band 143 ‚Die Schöne aus dem Totenreich' als alten Bekannten kennen müsste, ist wohl ein Phänomen einer Serie, von der vor 25 Jahren wohl niemand gedacht hätte, dass es sie heute noch gibt. Darum will ich hier mal ein Auge zudrücken… :o) Ansonsten war der Roman spannend und hat mich nicht einmal gelangweilt, als John und Purdy zu Abend gegessen haben. Das war sehr gut beschrieben. Das einzige, was Jason Dark meiner Meinung nach nicht kann und noch nie konnte, ist die Beschreibung von Mahlzeiten. Das wirkt immer sehr gekünstelt. Allerdings hätte ich mir - vor allem nach der Entdeckung der Zeichnung in der Grabstätte - gewünscht, dass der Schwarze Tod persönlich in Erscheinung tritt. Ein bisschen enttäuscht war ich auch, dass hier kein Geheimnis um Purdy gelüftet wurde, wie es am Anfang angedeutet wird.


Besonderheiten:
John trifft erneut auf Delios, Karas Vater
Im Impressum steht als Titelbildzeichner Johnny Cris, obwohl das Bild eindeutig von Royo ist. Man sieht sogar seine Signatur.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild zeigt Kara und Delios. Im Roman habe ich mich gefragt, warum Delios so seelenruhig in der Hütte sitzt, während draußen die Kretinos wüten. Jetzt weiß ich es: damit die Story zum Bild passt… :o))


Coverbewertung:
3 Kreuze