John Sinclair TB Nr. 266: Armee der Toten
John Sinclair TB Nr. 266: Armee der Toten


Der Tod hat viele Gesichter. Das war mir schon bekannt! In Moskau aber, bei Karina Grischin, lernte ich ein neues Gesicht kennen. Da bestand der Tod aus einer Soldatenfigur, nicht höher als ein Kinderarm, aber mit einer Pistole bewaffnet, um zu töten. Bevor es uns erwischte, vernichteten wir die mörderische Figur. Aber Karina behauptete: "Wo eine ist, da gibt es noch mehr von ihnen!" Sie sollte Recht behalten. In der Einsamkeit der Taiga stießen wir auf die Armee der Toten ...


von Jason Dark, erschienen im Juni 2003 , Titelbild: Koveck

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Karina Grischin erhält von einem Mitarbeiter ihres Geheimdienstes eine Soldatenfigur von der Größe einer Kinderpuppe. Er kann ihr nur erzählen, dass diese Figur zu einem kleinen Killer werden kann. Den Namen des Mannes, von dem er die Figur erhalten hat schreibt er ihr auf einen Zettel, dann verschwindet er. Gemeinsam mit John, der von Sir James nach Moskau geschickt wurde, weil ein Agent des Secret Service von diesen kleinen Killern umgebracht wurde, untersucht sie die Figur. Ein Kontakt mit dem Kreuz bleibt erfolglos. Doch dann erwacht die Figur und beginnt zu schießen. Karina gelingt es den Soldaten zu zertrümmern. Die kleinen Geschosse der Puppe sind mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt, welche wohl eine ähnliche Funktion wie Säure erfüllt. Als sie den Überbringer dieses Monsters noch einmal aufsuchen, finden sie nur noch seine Leiche, sowie zwei kleine Killersoldaten, die aber von zwei menschlichen Killern abgeholt werden. Sie können von Karina angeschossen werden, doch zwei weitere Killer können mit den Mörderpuppen entkommen. John und Karina beschließen am nächsten Tag in das Dorf zu fahren, wo Isaac Kromow gewohnt hat, der Mann, von dem der Tote die Statue erhalten hat. Kromow hat sich zudem in Russland einen Namen als Bildhauer und Künstler gemacht. Doch seit einiger Zeit ist er verschwunden. Die Bürgermeisterin des kleinen Ortes führt Karina und John zu seinem Haus, wo sie von Kromow angegriffen werden, der die gleichen roten Augen wie seine Schöpfungen hat. Er kann mit Hilfe der beiden Killer, die John und Karina, von der Nacht zuvor her kennen, entkommen. Sie nehmen sich vor den nahegelegenen Steinbruch zu erkunden. Dort treffen sie nicht nur auf die beiden Killer, die Karina in Notwehr erschießt, sondern auch auf eine Armee der kleinen Soldatenfiguren, sowie auf den Initiator des Ganzen: General Paschkin. Dieser Mann stammt noch aus der alten Sowjetunion und will mit Hilfe seiner Armee Terror und Schrecken verbreiten. Er bezieht seine Macht aus einer Steinsäule, die mit der Kraft Luzifers gefüllt ist. Paschkin selbst entpuppt sich als Kreatur der Finsternis. Als John ihn mit dem Kreuz angreifen will, schleudert ihn Kromow von der Steinsäule. Gemeinsam mit dem Bildhauer fällt John zwischen die Soldaten, die aber nicht reagieren. Kromow bricht sich das Genick, während Karina auf die Steinsäule springt, um Paschkin mit bloßen Händen anzugreifen, da selbst die geweihten Silberkugeln ihn nicht vernichten konnten. John berührt die Steinsäule mit seinem Kreuz, woraufhin sie aufweicht. Paschkin versinkt in ihr und bevor Karina das gleiche Schicksal erleidet wirft ihr John sein Kreuz zu. Die Kreatur wird ebenso vernichtet, wie die Säule und damit die gesamte Armee der Toten.


Meinung:
Ein Roman mit viel Spannung und Action. Ich finde es nur schade, dass Wladimir so gut wie gar nicht mehr mitspielt. Warum sich John aber in Karinas Gegenwart immer so töffelig anstellt bleibt mir unverständlich. Sonst wäre er rigoroser gegen die Killer vorgegangen aber hier scheint es mir fast so, als ob er mit seiner Zurückhaltung Karinas Fähigkeiten unterstreichen will. Auch stimmt es nicht, dass John hier zum ersten Mal erlebt, dass sich Karina und Wladimir mögen, dass hat er schon nach dem Roman "Belials Bann" festgestellt. Sehr unheimlich fand ich die Szene, wo Jarolin von den kleinen Statuen in seiner Wohnung attackiert wird, ebenso der Angriff Kromows in dessen Haus. Die Idee mit der Kreatur der Finsternis war gut, wenn auch ihre indirekte Vernichtung durch das Kreuz nicht so überraschend war. Da sollte sich Jason mal was neues ausdenken. Warum diese Armee, aber Armee der Toten hieß versteh ich bis jetzt noch nicht, besser hätte hier gepaßt Armee der Killerpuppen oder so etwas Ähnliches.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze
Rezension von Dennis Verhoeven:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird nach Moskau beordert, da Karina Grischin, die Regierungsbeamtin in Moskau ist, einen Hinweis auf übernatürliche Dinge die sich in Moskau ereignen erhalten hat. Es geht um eine Soldatenfigur, kaum größer als eine Puppe. Und diese Puppe soll angeblich leben! Nicht nur dass, sie soll mordlüstern umherwandern und Menschen in die Hölle schicken!


Meinung:
Das Taschenbuch ist spannend geschrieben, soviel gleich vorweg. Die Bedrohung durch die mörderischen Soldaten wird sehr gut beschrieben. Da man sehr lange Zeit mit John und Karina auf Spurensuche ist, glaubt man zunächst mehr an einen Krimi, als einen Horror Roman. Doch als genügend Hinweise zusammengetragen worden sind (bei der Spurensuche gibt es natürlich Tote) kommt die Geschichte richtig in Fahrt. In einem alten Steinbruch der, wie immer bei Jason Dark, sehr ausführlich in seiner Beschaffenheit beschrieben wird, kommt es zum Endkampf des Generals der Armee unseren beiden Helden. Negativpunkte gab es auch einige. Mir kommt zum Beispiel die Tatsache komisch vor, dass John am Anfang des Romans, als ein Informant Karina eine der Mördersoldaten mitbringt, im Schrank stehen muss, um nicht gesehen zu werden... Haben Moskauer Büros etwa keine zwei Zimmer? Oder kann man John nicht vor dem Termin nach draußen gehen lassen? Ich finde es sehr klischeebehaftet. Die ellenlangen JD typischen Beschreibungen der Landschaften Moskaus ist meist sehr gut geeignet, sich die jeweiligen Schauplätze vorstellen zu können und damit besser in den Roman einzutauchen. Teilweise wirken sie aber auch übertrieben und scheinen als Lückenfüller verwendet zu werden. Auch fällt auf, dass die meisten Kämpfe von Karina Grischin bestritten werden, John hält sich zurück, als wäre er ihr folgsamer Assistent. Alles in allem aber ein Sinclair über dem Durchschnitt, der mit Spaß gelesen werden kann. Knappe 4 Kreuze hierfür.


Besonderheiten:
Sobald John mit Karina in Aktion tritt gerät er immer in den Hintergrund und lässt die Frau die ganze Arbeit machen. Nicht grade die feine Art...


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Gutes Cover, auch wenn im Roman gesagt wird, dass die Figuren die Uniformen der russischen Armee tragen würden (Mich erinnert das Bild eher an eine Parade der deutschen Wehrmacht). Der abgemagerte Künstler und der General sind gut getroffen und es wird eine Szene dargestellt die fast genauso im Roman vorkommt (Fast, weil der Künstler im Roman nicht angekettet ist). 4 Kreuze auch hierfür.


Coverbewertung:
4 Kreuze