John Sinclair TB Nr. 52: Tödlicher Vatertag

John Sinclair TB Nr. 052: Tödlicher Vatertag


Geschäftstüchtige Menschen wollten nicht allein den Muttertag gelten lassen, deshalb erfanden sie den Vatertag. Väter waren viele Männer, auch Mörder und Tödschläger. Manche von ihnen sehnten sich nach ihren Familien zurück. Selbst im Grab noch. Der Tod kennt keine Wiederkehr. Wer sollte den Schwarzen Seelen diesen Wunsch erfüllen? Es gab eine Möglichkeit, und an einem Vatertag waren alle Väter plötzlich wieder da. Diesen Tag werde ich nie in meinem Leben vergessen...


von Jason Dark, erschienen am 09.07.1985, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von The Fox:


Kurzbeschreibung:
Eine Frau namens Evelyn Binussek sucht John bei Scotland Yard auf. Sie hat ein Tonband erhalten, auf dem ihr vor einem Jahr verstorbener Mann Claus als Toter zu ihr spricht und ihr ankündigt sie wieder in die Arme schließen zu wollen. Claus bildete zusammen mit zwei Freunden eine Dreierclique, die ihren persönlichen Vatertag immer in dem Schweizer Dorf Kandersteg feierte. Dort sind alle drei auf unerklärliche Weise ums Leben gekommen und wollen nun, ein Jahr später, zurückkehren. Mit Evelyn und den Frauen der beiden anderen Männer erwartet John die drei Untoten in Kandersteg. Die Zombies stürmen, nachdem sie vergeblich versucht hatten ein Liebespaar zu töten und einige Tiere umbrachten, auch tatsächlich das Hotel, wo sie ein heilloses Durcheinander anrichten und einen Kellner töten, bevor John sie recht problemlos der Reihe nach vernichtet. Doch die eigentliche Gefahr geht von einem anderen aus: Ein Hotelangestellter namens Thomas entpuppt sich als Satansdiener, der die drei Männer vom Bösen überzeugte und sie tötete, damit sie später als Zombies wiederkehren konnten. Es kommt zum Showdown zwischen ihm und John auf einem fahrenden Autozug, von dem Thomas schließlich stürzt und (vermutlich) unter die Räder kommt.


Meinung:
Diesen Zombie-Roman kann man auch gut als Reiseführer für den Ort Kandersteg benutzen, wo JD wohl mal Urlaub gemacht hat. Die Ortsbeschreibungen gefallen leider auch viel besser, als die konfuse und unlogische Story. Das fängt damit an, dass der Roman schonmal gar nicht am richtigen Vatertag spielt, sondern nur die drei Männer wohl ihren Urlaubstag als Vatertag bezeichnen, was dann aber natürlich mehrere Tage wären. Somit paßt der Klappentext auch überhaupt nicht zum Roman und die Tatsache, dass die Männer alle Väter sind, wird nur kurz erwähnt und ist völlig unwichtig für die Story. Dann ist der ganze Anfang mit dem Tonband völliger Quatsch. Abgesehen davon, dass es einem tumben Zombie wohl nicht möglich ist ein Tonband aufzuzeichnen und zu verschicken, steigen die Zombies auch erst aus dem Grab, nachdem Evelyn mit dem Band bei John im Büro war. Befremdlich finde ich es auch, dass die Zombies zum Teil wie immer als langsame tumbe Gestalten dargestellt werden, dann aber plötzlich einen Hubschrauber kapern, wie es an einer Stelle des Romans passiert, dem Piloten mündlich Anweisungen geben und mit Gewehren schießen. Auch ist an einer Stelle des Buches von einem Tunnelwesen die Rede und von merkwürdigen Dingen, die während des Baus des Lötschtaltunnels passiert sind. Das ist dann aber später vergessen und nur Thomas, der Satansdiener, ist für alles verantwortlich. Das alles zeigt, dass Jason beim Schreiben völlig den Faden der Story verloren hat, da er wohl nur daran gedacht hat, möglichst viel von dem sicher sehr schönen Kandersteg zu schreiben. Das reicht aber nicht für ein gutes Taschenbuch, denn dieses läßt einen ziemlich frustriert zurück. Ich vergebe ein Gnadenkreuz, für den spannenden Kampf der Zombies mit dem Liebespaar und den Endkampf auf dem Zug.


Besonderheiten:
Thomas hat übrigens überlebt und taucht in dem Roman Nr. 474 "Der Hexenstein" wieder auf.


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