John Sinclair Nr. 1309: Drei Leichen bis zum Teufel

John Sinclair Nr. 1309: Drei Leichen bis zum Teufel


Hastig richtete sich Dario Silva in seinem Bett auf. Es war stockdunkel im Zimmer. Trotzdem schaltete er nicht das Licht an. In diesen Sekunden zwischen Schlaf und Wachsein kam er sich wie angefrostet vor. Zudem zog sich in seinem Innern etwas zusammen. Er fürchtete sich. Silva lauschte angespannt in die Dunkelheit hinein. Die Augen hielt er weit offen. Zu sehen war nichts. Er fühlte sich wie ein in die Enge getriebenes Tier...


von Jason Dark, erschienen am 11.08.2003, Titelbild: Timo Wuerz

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Der Killer Dario Silva, der zwei Priester auf dem Gewissen hat, wird von Asmodis von einem Sondereinsatzkommando der Polizei gewarnt. Als er aus dem Fenster steigt erwarten ihn auf dem Dach John und Suko, doch der Teufel hilft ihm auch weiterhin und Dario überlebt den Sprung vom Dach unbeschadet. Father Ignatius hat die Geisterjäger darum gebeten, dass sie sich um den Fall kümmern, da die ermordeten Priester gleichzeitig Agenten der Weißen Macht waren, mehr will der Mönch nicht verraten. Tanner, der die Morde bearbeitet, hat von einer der Ex-Freundinnen des Mörders den Tipp erhalten, wer der Killer war und der hat sich dummerweise mit seinem richtigen Namen in das Gästebuch der Absteige eingetragen, dessen Spitzel zu allem Überfluss auch noch Informant der Polizei ist. John und Suko wollen mit der Frau noch einmal reden und können im letzten Augenblick verhindern, dass Dario sie foltert und anschließend umbringt, denn der Teufel verlangt als Gegenleistung für seine Hilfe die Seelen der drei Frauen, mit denen Dario ein Verhältnis in London hatte. Bei der zweiten Frau kommen die Geisterjäger zu spät, erst bei der Dritten können sie den Killer stellen, der sich selbst mit dem Messer richtet, nachdem Asmodis das verlangt hat. Als John Ignatius von dem Sieg berichtet will er endlich wissen, was hinter dem Killer Dario Silva steckt und Ignatius berichtet ihm, dass der Killer zur Schweizer Garde des Papstes gehörte und das etwas unbeschreiblich grauenvolles im Begriff ist zurückzukehren, dass seit Jahrhunderten vergessen worden ist.


Meinung:
Endlich ein Lichtstreifen am Horizont. Schade nur, dass diesem wirklich guten Roman so viele Nieten vorangehen mussten. Aber konzentrieren wir uns auf die vorliegende Geschichte: Ein erster Pluspunkt ist der Auftritt von Asmodis zu Beginn der Story. Zugegeben er sieht nicht so aus wie zu Beginn der Serie - aber ehrlich gesagt war er mir da schon zu abgedroschen. Auch die Hetzjagd, die der Killer veranstaltet hat und die Geheimnistuerei des Fathers lesen sich wirklich gut und steigern die Spannung. Aber kein Lob ohne Kritik, das Ende kam wieder einmal sehr schnell und vorhersehbar. Zudem hat glaube ich keiner wirklich damit gerechnet, dass der Killer die Frau ermordet, der dramaturgische Fehler des Autors lag in diesem Fall darin, dass er ein Baby in die Handlung geschrieben hat, und dass er dem armen Kind die Mutter nimmt glaubt keiner, der mehr als zehn Sinclair-Romane kennt. Andererseits bin ich auch in keinster Weise scharf darauf in einem geradlinigen Unterhaltungsroman etwas über Babymord zu lesen. Trotz allem schafft es Jason hier eine fesselnde Geschichte zu schreiben, in deren Hintergrund der so lang vermisste Rote Faden durchscheint. Dass mit der großen Gefahr der Schwarze Tod gemeint ist bezweifle ich an dieser Stelle, denn der Father sprach von etwas, dass all die Jahrhunderte überlebt hat. Außerdem erwähnt er einen Erzfeind der Weißen Macht. Also ich bin schon mächtig gespannt und hoffe auf eine baldige Fortsetzung.


Besonderheiten:
Kurzer Auftritt von Asmodis.
Father Ignatius warnt vor einer lange vergessenen Gefahr, einem Erzfeind der Weißen Macht.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
So gut der Roman gelungen ist, das Cover sagt mir irgendwie gar nichts, außer, dass drei Frauen zu sehen sind. Aber was die Hörner auf dem Kopf der ersten zu bedeuten haben, geschweige denn die schwarze Masse im Hintergrund, weiß ich auch nach dem Lesen des Romans nicht.


Coverbewertung:
1 Kreuze


Rezension von Michael Pliet:


Kurzbeschreibung:
John und Suko verfolgen im Auftrag von Father Ignatius den Killer Dario Silva. Er hatte in England zwei Priester getötet und ihn umgab wohl auch ein Geheimnis mit dem Ignatius nicht so richtig rausrücken wollte. Durch die Hilfe seiner letzten Freundin Hazel Smith finden die beiden seinen Aufenthaltsort heraus. Doch Dario gelingt mit Hilfe des Teufels die Flucht, vor dem Geisterjäger. Als Belohnung für seine Hilfe verlangt der Teufel von Dario die Seelen von seinen letzen drei Geliebten Hazel Smith, Doreen Lester und Cathy Green. Als ersten Opfer suchte er sich Hazel aus, doch John und Suko erscheinen grade noch im letzten Moment und können den Mord verhindern. Dario gelingt die Flucht. Der Mord an Doreen Lester kann nicht verhindert werden. John und Suko verpassen den Killer in der Bar nur um ein paar Minuten und finden nur noch ihre Leiche. Nun blieb nur noch ein Opfer über Cathy Green, die mittlerweile ein kleines Baby hatte. Für John und Suko beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Können Sie den Killer noch aufhalten?


Meinung:
Hier endet meine Zusammenfassung, denn das Ende ist so gut, dass ich es nicht verraten möchte in ihr. Wer also den Roman noch nicht durch hat sollte sich meine Rezi noch nicht durchlesen, da ich bei meinem Kommentar schon auf den Schluss eingehen werde. Mein Fazit: Diesmal gleich fast zum Anfang. Ich gebe diesem Roman 5 Kreuze, also die volle Bewertung. Warum? Weil dies seid langem mal wieder ein Sinclair war der mich richtig gefesselt hat. Gut er war nicht so gruselig, aber wenn der Killer Jagd auf seine Opfer macht ist das schon sehr spannend. Gut find ich das John und Suko diesmal nicht immer rechtzeitig zur Stelle sind und den Mord an Doreen Lester und Mr. Crawford nicht verhindern können. Auch das Geheimnis das Dario umgibt finde ich sehr mysteriös. Denn außer das man erfährt das er zur Schweizer Garde gehörte und er den Weg für etwas großes vorbereiten wollte, erfährt man nicht. Natürlich ist klar das der Schwarze Tod gemeint ist, und somit nimmt eine normale Sinclair-Geschichte noch mal eine entscheidende Wendung. Ich denke in einem der nächsten Romane wird bestimmt noch mal auf das Thema eingegangen. Kreuz und Beretta blieben diesmal stecken, dafür kam endlich mal wieder der Stab zum Einsatz der die Zeit anhält. Dario wird dann vom Teufel selbst für seine Niederlage getötet. Fast schon ein besonderes Ende. 5 Kreuze also. Ich bin mal gespannt auf die Bewertungen der anderen, besonders die vom Ripper mit dem ich ja bei den letzten Rezis nicht immer einer Meinung war.


Besonderheiten:
Dario Silva gehört der Schweizer Garde an, der Schutztruppe des Papstes.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Titelbild ist wieder ein sehr schönes, welches ich mir durchaus auch als Gemälde in die Wohnung hängen würde. Es steht aber wieder mal in keinem Zusammenhang zur Geschichte. Ich hoffe das bürgert sich jetzt nicht ein, war ja beim letzten Mal auch schon so.


Coverbewertung:
5 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Asmodis offenbart sich dem Killer Dario Silva und will ihn unter seien Schutz stellen, wenn sich dieser in seine Dienste stellt und ihm die Seelen von drei Frauen bringt - den Frauen, mit denen Silva in London zuletzt zusammen war. Als Beweis lässt der Teufel Silva vor einem Einsatzkommando entkommen, dass dem Killer, der zwei Priester getötet hat, schon auf der Spur war. Zu diesem Kommando gehören auch John Sinclair und Suko, die von Pater Ignatius auf den Killer aufmerksam gemacht wurden. Über die genauen Gründe hat der Geistliche sich aber bisher ausgeschwiegen, er sprach nur von einer alten Gefahr, die dabei sei, wieder zu erstarken. Nach seiner Flucht macht sich Silva auf, den Auftrag des Teufels auszuführen. Doch auch diese Spur haben der Geisterjäger und sein Freund schnell gefunden, da es eine von Dario Silvas Freundinnen war, die die Polizei informiert hatte, weil sie mithören konnte, wie der Killer am Telefon mit den beiden Priestermorden geprahlt hatte. Den Mord an Silvas erster Freundin können John und Suko noch verhindern, doch bei der zweiten Frau kommen die Freunde zu spät. Sie finden nur noch ihre Leiche vor. Nun beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, um die dritte Freundin zu retten, die mit ihrem kleinen Sohn einen Spaziergang durch einen Park macht. Dario Silva hat ihr schon aufgelauert, doch John und Suko erreichen den Park vor der Tat. Silva hat die Frau zwar schon in seiner Gewalt, doch Suko kann sie durch den Einsatz seines magischen Stabes retten. Silva wird daraufhin vom Teufel verlassen und tötet sich mit seinem Messer selbst. Nachdem John Pater Ignatius über den Erfolg der Aktion informiert hat, gesteht dieser, dass wirklich große Dinge hinter Dario Silva stecken. Denn der Killer war kein ‚normaler' Teufelsdiener, sondern er gehörte der Schweizergarde des Vatikan an. Ignatius fürchtet, dass noch große Probleme auf ihn und die Weiße Macht zukommen werden...


Meinung:
Die Vorschau auf diesen Roman lies mich Schreckliches ahnen - doch das ist zum Glück nicht eingetreten. Denn auch wenn der Killer für meinen Geschmack ein wenig zu viel vor seinen Opfern mit seiner Macht prahlt (okay, das scheint so üblich zu sein, doch Silva weiß selbst, dass ihm die Polizei im Nacken sitzt und hat ja auch schon überlegt, ob die Morde überhaupt jetzt schon begehen soll...), ist diese Geschichte um den Teufelsdiener, der Asmodis drei Seelen besorgen soll, gar nicht so einfach gestrickt, wie ich befürchtet hatte. Durch die Weiße Macht kommt eine geheimnisvolle Komponente in die Geschichte, die auf spannende zukünftige Romane hoffen lässt. Ein wenig unklar finde ich in dem Zusammenhang, dass Dario Silva anscheinend schon tief in eine Verschwörung mit einer dunklen Macht verstrickt ist und Asmodis sich ihm erst jetzt offenbart. Dass es sich bei dieser uralten Gefahr um den Schwarzen Tod handelt, glaube ich nicht, dafür gehen die Hinweise zu sehr in eine andere Richtung. Eine weitere Besonderheit: Wenn ich da nicht etwas Wichtiges überlesen habe, dann kennen John, Suko und selbst Tanner auf Seite 18 noch nicht einmal den Nachnamen von Dario Silva. Dazu passt ein Satz auf Seite 12: "Der Mörder sollte aus Italien stammen und auf den Vornamen Dario hören. Ein Hinweis, nicht mehr." Doch schon auf derselben Seite steht ein wenig später: "Wie es ihm gelungen war, Silva zu finden, wussten wir nicht." Das ist aber auch der einzige Fehler, der mir aufgefallen ist. Positiv schlägt zu Buche, dass Asmodis mal wieder einen etwas größeren Auftritt hatte und dass am Ende des Romans der Stab Buddhas eingesetzt wurde. Trotzdem bin ich nicht bereit, diesem Band mehr als drei Punkte zu geben, weil mir die Laberei mit den Opfern ein wenig zu viel war.


Besonderheiten:
Eine neue ungewisse Gefahr wird heraufbeschworen.
Asmodis hat einen Auftritt.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover hat rein gar nichts mit dem Roman zu tun, wie auch schon in der letzten Woche. Dazu kommt, dass mir die Bilder von Timo Würz überhaupt nicht gefallen. Das gräßlichste war ‚Blut für das Disco-Trio'. Bei diesem Bild sehen die Hörner der Frau im Vordergrund sehen aus, wie auf die Haare aufgesetzt.


Coverbewertung:
0 Kreuze
Rezension von Alex Matysik:


Kurzbeschreibung:
In einer Absteige erhält der Killer Dario Silva unerwarteten Besuch vom Herrn der Hölle, Asmodis. Dieser bietet Silva an, ihn vor seiner Festnahme zu bewahren und ihn unter seinen Schutz zu stellen. Als Gegenleistung soll Silva Asmodis die Seelen von drei Frauen und zwar Silvas letzten drei Geliebten beschaffen. Silva geht auf den Deal ein. Bei der Flucht aus dem Hotel kommt es zur ersten Begegnung mit John und Suko. Die beiden wurden von Father Ignatius um Hilfe gebeten, einen Killer zu fangen, der in London zwei Priester ermordet hat. Diese Priester waren Agenten der Weißen Macht, die in einer Angelegenheit ermittelten über die Ignatius nicht näher eingeht. Er spricht nur von einer neuen Bedrohung. Den Tipp, dass der Killer sich in der Absteige befindet stammt von einer ehemaligen Geliebten. Silva entkommt John und Suko in dem er von einem Dach springt. Anschließend macht sich der Killer auf den Weg zur ersten der drei Frauen, Hazel Smith. Sie war es auch, die Silva an die Polizei verraten hat. Doch bevor Silva ihr mit einem Messer den Todesstoß versetzten kann, tauchen John und Suko (die beiden haben damit gerechnet, dass sich Silva an Hazel rächen würde) auf und stören so den Killer, der erneut entkommt. Silva macht sich auf den Weg zu seiner zweiten Geliebten, Doreen Lester. Diese trifft er in einem Striplokal an. Diesmal kommen John und Suko (von Hazel Smith haben sie die Namen der beiden anderen Geliebten Silvas erfahren) zu spät, sie finden Doreen tot hinter der Theke des Lokals. Die dritte Geliebte ist Cathy Green, um die für die beiden Geisterjäger eine Wettlauf mit der Zeit beginnt ...


Meinung:
Eins gleich vor weg, dies war seit längerer Zeit endlich wieder ein Roman, der richtig Spaß gemacht hat. Er ist flüssig zu lesen, bietet Spannung, Action, eine düster beschriebene Eingangsszene und eine dicke, dicke Überraschung am Schluss. Worüber ich mich ebenfalls diebisch gefreut habe, Asmodis taucht mal wieder auf und gibt diesmal mehr von sich als sein teuflisches Lachen. Auch der Charakter des Dario Silva ist Jason meines Erachtens sehr gelungen, ein fanatischer Killer, der alles tut und versucht um seinen Meister zufrieden zu stellen. In meiner ersten Euphorie würde ich auch fünf Kreuze vergeben, so gut hat mir diese Roman gefallen. Aber ich ziehe ein Kreuz ab, weil mich eine Sache dann doch ein wenig stört. Father Ignatius redet von einer großen Bedrohung aus der Vergangenheit, die wieder aufzutauchen scheint. John und Suko verhalten sich dabei so, als würden sie davon zum erstenmal hören. Dabei haben sie doch selbst auch schon einige Hinweise auf diese Bedrohung erhalten, erinnert sei an die Romane um das Blutsee - Quartett oder Desteros Rückkehr. Uns so erhält dieser ansonsten klasse Roman vier Kreuze.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Als ich das Cover gesehen habe, dachte ich erst, dass der Roman ein Langweiler wird. Eine Verbindung zur Story kann ich nicht entdecken, außer dass drei Frauen dargestellt sind, die wohl die drei Frauen des Dario Silva sein sollen.


Coverbewertung:
1 Kreuze