John Sinclair Nr. 840: Das Drachenmädchen

John Sinclair Nr. 840: Das Drachenmädchen


Es waren wundervolle Urlaubstage gewesen, bis zu jener schicksalhafte Nacht. Shao erwachte grundlos. Zumindest dachte sie das, als sie die Augen aufschlug, im Bett liegenblieb und sich im Dämmerlicht des Zimmers umschaute. Es war alles normal, keine Bewegung im Raum, die Möbel standen an ihren Plätzen, und trotzdem überfiel Shao eine innerliche Unruhe. Sie war vorsichtig. Sie kannte sich und ihr persönliches Schicksal, das erst vor kurzem an einem seidenen Faden gehangen hatte. Manchmal konnte sie es noch immer nicht fassen, daß sie lebte und daß wieder alles normal war.


von Jason Dark, erschienen am 08.08.1994, Titelbild: Xavier

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Suko und Shao haben Urlaub in Hongkong gemacht, um nach den Geschehnissen um Shaos Rückkehr aus Amaterasus Reich etwas Abstand zu gewinnen und die alte Heimat wiederzusehen. Kurz vor Ende ihrer Auszeit wird Shao nachts durch einen Lichtschein geweckt und entdeckt an der Hauswand des Bürogebäudes gegenüber das übergroße Gesicht eines Mädchens und einen Drachen, der über das Antlitz huscht. Shao hat den Eindruck, dass von diesem Gesicht eine Botschaft für sie ausgeht und so beschließen Suko und sie, das Haus trotz der späten Stunde zu untersuchen. Vor dem Gebäude treffen sie auf Madame Chu, ein Medium, das die Anwesenheit des Mädchens ebenfalls gespürt hat. Sie weiß auch, um wen es sich bei der jungen Frau handelt: es ist Li Wayne, Tochter einer Chinesin und eines Engländers, die in einem Tempel den Drachengöttern huldigte. Dieser Tempel musste eines Tages dem Bürogebäude weichen und Li ist zurückgekehrt, um sich an den Menschen für diese Frevel zu rächen. Dafür raubt sie den anwesenden Menschen die Herzen und plant, das Gebäude einstürzen zu lassen. Während Suko im Gebäude mit den Folgen von magischen Erdstößen zu kämpfen hat, wurden Shao und Madame Chu von Li in eine andere Dimension entführt. Das Drachenmädchen entreißt Madame Chu ebenfalls das Herz. Da bekommt Shao Unterstützung von Amaterasu, die ihre Helferin nicht vergessen hat. Shao bekommt ihre Kampfkleidung zurück: den Lederdress, die Halbmaske und die Armbrust mit Köcher. Mit drei Pfeilen aus der Armbrust kann sie das Drachenmädchen schließlich vernichten. Sie gelangt zurück in die normale Realität, wo die Macht der Sonnengöttin dafür gesorgt hat, dass die Schäden am Bürogebäude wieder verschwunden sind.


Meinung:
Eine gute Idee, Shao und Suko ein Soloabenteuer erleben zu lassen, um Shao wieder tatkräftig in die Serie einzuführen und ihr gleichzeitig die verloren geglaubten Utensilien der Sonnengöttin zurückzugeben. Für mich hat der Roman dazu sogar noch neues Wissen gebracht, denn dass man an in Hongkong an den Häusern Passagen für Geister frei lässt, habe ich noch nicht gewusst.
Leider sind einige Passagen innerhalb des Bürogebäudes etwas lang gezogen, z. B. als der Nachtwächter Ten Ho auf das die Leichen der Angestellten und das Drachenmädchen trifft.
Trotzdem hat mir der Roman wieder gut gefallen und ich gebe ihm drei Kreuze.


Besonderheiten:
Shao erhält ihre Waffen von Amaterasu zurück.
Roman ohne John Sinclair.
Mit diesem Roman erschien die zweite dritte Auflage Band 353 ‚Die Satanszwerge von Sylt'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 119 ‚Der unheimliche Bogenschütze'.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild zeigt das Gesicht von Li, wie es Shao an der Hauswand erscheint. Das Bild ist zwar wenig unheimlich wirkt aber sehr mystisch und eine besonders gute Idee war der durchsichte Titelschriftzug auf dem schwarzen Hintergrund.


Coverbewertung:
4 Kreuze