John Sinclair Nr. 837: Aibon-Blut

John Sinclair Nr. 837: Aibon-Blut


Als Harry Stahl seinen Wagen vor den Ruinen stoppte, kehrte die Erinnerung mit der Wucht einer Explosion zurück. Er schaute durch die Frontscheibe, schloß für einen Moment die Augen, und die Umgebung veränderte sich, weil eben die Bilder in die Höhe stiegen und ihm das zeigten, was in diesem schloßähnlichen Herrenhaus vorgefallen war. Er sah es brennen, er sah die Flammen, die vom Wind angefacht, alles zerstören. er sah sich inmitten dieses Wirbels, und der sah all die Menschen, die in den Flammen gestorben waren.


von Jason Dark, erschienen am 18.07.1994, Titelbild: Luis Royo

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Harry Stahl wird von einem Unbekannten zu der Ruine des Hotels bestellt, in der Geist des Hexers Aleister Crowley vor fast einem Jahr das aus Aibon stammende Mädchen Pamela beeinflussen wollte (s. Bände 795 ‚Das Zauber-Zimmer' und 796 ‚Vater, Mutter, Satanskind'). Der Unbekannte stellt sich als Mann in Grau heraus, der von Harry wissen will, wo sich die Eltern Darius und Delia mit ihrer Tochter Pamela aufhalten, weil diese auf der Erde eine Spur nach Aibon darstellen und ausgelöscht werden sollen. Harry Stahl weiß allerdings nicht, wo sich die drei aufhalten und soll von dem Mann in Grau getötet werden. Dies wird durch das plötzliche Auftauchen des Roten Ryan verhindert, der den Mann in Grau mit seinem Flötenspiel vernichtet.
Zur gleichen Zeit bekommt auch John Sinclair Besuch von einem Mann in Grau, der ihn auffordert, die Aibon-Familie zu finden. Als Druckmittel wurde Glenda Perkins in Guywanos Reich entführt. Da John weiß, dass in der Hotel-Ruine ein Zugang zu Aibon existiert, macht sich der Geisterjäger auf den Weg nach Deutschland, wo er auf den völlig überraschten Harry sowie den Roten Ryan trifft.
John will Glenda aus Aibon befreien und bekommt von Ryan eine Helferin zur Seite gestellt: die Fee Ribana, die auf einem Einhorn reitet. In Aibon kommen die beiden gerade rechtzeitig, um eine Zeremonie zu stören, bei der Glenda einem Monstervogel geopfert werden soll. Nach einem kurzen, aber heftigen Kampf gelingt es Ribana mit ihrem Einhorn, das Riesentier zu töten.
John und Glenda kehren auf die Erde zurück und der Rote Ryan verschließt den Eingang zu Aibon endgültig.


Meinung:
Grundsätzlich hat mir die Idee, dass die Geschehnisse aus dem Zweiteiler 795 / 796 noch einmal aufgegriffen werden, gut gefallen. Und es gibt auch einige spannende Szenen im Roman, z.B. gleich zu Beginn als Harry die Brandruine betritt oder als John in der U-Bahn auf den Mann in Grau trifft, so dass das Lesen eigentlich Spaß gemacht hat. Doch leider gibt es auch Minuspunkte, weil Handlung so nicht richtig zum Zweiteiler passt. Das geht schon damit los, dass Harry keine Ahnung hat, wo sich Darius und Delia mit Pamela befinden. Denn am Ende von Band 796 will sich Harry darum kümmern, dass die drei in Deutschland ein neues Leben beginnen können.
Ein bisschen zu zufällig erscheint es mir auch, dass der Rote Ryan genau in dem Augenblick das Tor nach Aibon schließen will, als die Männer in Grau anfangen, nach der Familie zu suchen. Denn immerhin stand das Tor nun schon monatelang offen.
Eine faszinierende Figur ist die Einhornreiterin Ribana, die dadurch, dass sie nicht ein Wort spricht sehr unnahbar und auch etwas unwirklich wirkt. Das hat mir gut gefallen, allerdings taucht Ribana in späteren Romanen nicht wieder auf...


Besonderheiten:
Die Ereignisse des Zweiteilers 795 / 796 werden wieder aufgegriffen.
Harry Stahl lernt den Roten Ryan kennen.
Mit diesem Roman erschien die zweite dritte Auflage Band 350 ‚Sieben Dolche für den Teufel'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 116 ‚Todesgeister der Sahara'.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild zeigt nicht hundertprozentig eine Szene aus dem Roman, vermittelt aber gut die Stimmung, die ich bei den Szenen mit Ribana empfunden habe. Ribana, das Einhorn und der Monstervogel werden genau so im Roman beschrieben. Allerdings wirkt es hier so, als würde der Vogel aus dem Brunnen beschworen, was im Roman nicht der Fall ist. Das Bild selbst gefällt mir gut, weil die Aibon-Geschichten ja schon immer etwas Fantasyhaftes hatten.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Titelbild wurde auch auf dem Cover des Romans "WARRIOR ENCHANTRESSES" von Kathleen M. Massie-Ferch verwendet. Es wurde von Luis Royo gemalt.

"Warrior Enachantresses" von Kathleen M. Massie-Ferch


Auch auf dem Cover des Fantasy-Magazins "FAERIES" Nr. 2 (erschienen in Frankreich im Herbst 2000) von "Peter S. Beagle" war es abgebildet.

FAERIES" Nr. 2


Und auf dem im Oktober 1998 erschienenen amerikanischen Magazin "Realms of Fantasy" war die Szene ebenfalls zu finden:

"Realms of Fantasy" (Oktober 1998)


Auch auf dem CD-Cover von "TEN - SPELLBOUND" war das Bild schon verwendet worden:

"TEN - SPELLBOUND"


Ebenso auf dem Cover der CD "Opera Metal" Vol. 1:

Opera Metal Vol. 1