John Sinclair Nr. 785: Der Kinderschreck

John Sinclair Nr. 785: Der Kinderschreck


Zuerst hörte Oleg das Kichern. Erst danach die Stimme seiner Frau. "Bist du wach, Oleg?" Olinka, die eine Etage unter ihm schlief, kicherte wieder. "Ich denke, da ist uns jemand in die Falle gegangen." Oleg lag auf dem Rücken. Für einen Moment schloß er die Augen, Er hatte keine Lust, mitten in der nacht aufzustehen. "Dann sieh nach, verdammt noch mal!" "Nur mit dir, mein Bester!" Der Mann fluchte. Er drehte sich auf die Seite. Zu heftig, beinahe wäre er noch aus dem Bett gefallen. "Zieh dich ruhig an, denn wir müssen nach draußen!" keifte von unten die Stimme der Alten. "Aber ja, mein Täubchen, ich tue alles, was du verlangst. Ich tue es sogar gern." Seine Gedanken bewegten sich in eine andere Richtung. Er dachte daran, Olinka umzubringen aber noch war es nicht soweit. Da mußte er sich fügen.


Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 19.07.1993, Titelbild: Manuel Prieto

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Die Conollys haben einen Urlaub mit Bekannten im Bayerischen Wald geplant und überreden John, mit ihnen zu kommen und einmal richtig auszuspannen. Doch schon vor ihrer Ankunft geschehen unheimliche Dinge in der Feriensiedlung, denn im nahegelegenen Wäldchen lebt das Paar Oleg und Olinka. Olinka ist eine Hexe und braucht Menschenfleisch zur Erhaltung ihrer Kräfte. Sie gebietet über Ratten und schickt sie als Vorboten in das Haus der Gibsons, die eine Nacht vor John und den Conollys in dem Urlaubsort angekommen ist. Bei seiner Ankunft entdeckt John Oleg und folgt ihm, weil der Mann ihm suspekt vorkommt, wird dabei allerdings in einer Fuchsfalle verletzt. Olinka will sich in der nächsten Nacht Davy Gibson, den elfjährigen Sohn von Bills Freund Brett holen, wird allerdings durch dessen Eltern gestört.


Meinung:
John Sinclair meets the Grimms... nachdem John schon einmal in die märchenhafte Welt von Schneewittchen entführt wurde, bekommt er es diesmal mit einer Hexe zu tun, die direkt aus dem Märchen Hänsel und Gretel entsprungen sein könnte. Und in diesem ersten Teil wirkt das Ganze nicht einmal so lächerlich, wie ich im ersten Moment gedacht habe. Die schön beschriebene Umgebung des Bayerischen Waldes kurz vor Weihnachten ist eine gute Kulisse, in der das Grauen, das hier erst mal ‚nur' von Ratten verbreitet wird, besonders besonders gut zu Geltung kommt.


Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 298 ‚Gatanos Galgenhand'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 64 ‚Der schwarze Henker'.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zeigt Oleg und Olinka, so wie sie im Roman beschrieben werden. Fliegende Katzen kommen allerdings nicht in der Geschichte vor.


Coverbewertung:
2 Kreuze