John Sinclair Nr. 758: Die Katzenfrau
Ich habe sie getötet- ich allein! Es hämmerte auf ihn ein wie eine
Anklage. Immer und immer wieder sah er die Szene vor sich. Das bleiche, noch
junge Gesicht der Frau. Er spürte das kalte Metall des Abzuges an seinem
rechten Zeigefinger. Er hörte den Schuß. Das Gesicht wurde
zerstört. Er sah das Blut, den erstaunten Ausdruck der Augen und das
Fallen des Körpers. Damit war es vorbei. das weitere Geschehen verschwamm
in einem dichten Nebel. Sir James Powell erwachte!
von Jason Dark, erschienen am 11.01.1993, Titelbild: Joe und Vito de Vito
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Sir James wird mit dem Gedanken, eine junge Frau erschossen zu haben (s.
Band 757 Das Monster-Spiel),
kaum fertig. Er erfährt, dass das Opfer, Ginger Mitchell, allein mit
ihrer Mutter in einer Villa gewohnt hat. Schließlich beschließt
er, der Mutter einen Besuch abzustatten, in der Hoffnung, dass er so besser
mit der Tat zurecht kommt. Rena Mitchell empfängt ihn sehr höflich
und gefasst, etwas, womit Sir James nie gerechnet hätte. Sie erzählt
vom guten Verhältnis zu ihrer Tochter und dass sie, genau wie Rena,
große eine Katzenliebhaberin war. Sir James sind schon die vielen Katzen
in der Wohnung aufgefallen und er hat auch den Eindruck, dass sie sich ein
wenig seltsam verhalten. Dann lässt Rena Mitchell ihre Maske fallen:
Sie offenbart, dass sie Sir James, den Mörder ihrer Tochter, hasst und
sich an ihm für den Verlust rächen will. Mit Hilfe der Katzen,
die anscheinend magisch beeinflusst sind, kann sie den Superindenten
überwältigen und zeigt ihm nun ihr wahres Geheimnis: sie ist die
Wiedergeburt einer Katze aus dem alten Ägypten, und zwar einer
Wächterin der Göttin Bastet. Die Frau ist nun dabei, sich
langsam wieder in eine Katze zu verwandeln, der Unterleib besteht schon aus
Katzenläufen und Pfoten; sogar einen Schwanz hat Rena Mitchell schon
entwickelt! Sir James sieht sein Ende schon gekommen, da erscheinen John
und Suko. Die beiden haben Sir James' Spur aufgenommen und kommen im letzen
Moment. John kann die Katzenfrau mit Silberkugeln töten.
Meinung:
Kaum zu glauben, nach dem letzten miesen Zweiteiler ein so spannender
Roman!
John Sinclair steht hier kaum im Vordergrund, es geht eher um die Gefühle
von Sir James, die von Jason Dark sehr treffend ein glaubwürdig geschildert
werden. Als der Mörder' Sir James mit der Mutter seines Opfers
zusammentrifft beginnt zuerst ein kammerspielartiges Szenario, das zum
Glück auch nicht durch (die sonst so gut bekannten) dümmliche Dialoge
stört wird. Am Schluss wird die Geschichte sogar noch richtig actionreich,
und das macht den Roman zu einem sehr guten Sinclair. Gleichzeitig wird der
Mord, den Sir James begangen hat, ein wenig in die Ecke einer zu rechtfertigenden
Tat gerückt, denn auch Ginger Mitchell hätte später das Erbe
ihrer Mutte als Katzenfrau antreten sollen. Ein Anruf aus dem Innenministerium,
bei dem ich den Eindruck hatte, Sir James solle aus dem Dienst entlassen
werden, wird leider nicht mehr erwähnt, vielleicht kommt das ja in einem
der nächsten Hefte. Dass ich trotzdem "nur" 3 Kreuze vergebe und keine
4 liegt daran, dass ich es einfach zu sehr an den Haaren herbeigezogen finde,
dass Sir James ausgerechnet eine Person erschießt, deren Mutter eine
Dämonin ist.
Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 271 Der Todessee'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 37 Die
Totenkopf-Gang'.
3 von 5 möglichen Kreuzen: