John Sinclair Nr. 734: Dem Wahnsinn nahe

John Sinclair Nr. 734: Dem Wahnsinn nahe


Wir standen auf der Bühne, die mir vorkam wie ein gewaltiges Grab, das von drei Seiten angestrahlt wurde. Suko und ich hielten uns am Rand des Lichtkreises auf. Die drei Scheinwerfer standen über uns wie Sterne und glotzten auf uns nieder, als wollten sie uns verhöhnen. Suko sagte kein Wort. Er schaute mich nur an. Manchmal bewegte er seine Stirn, dann zeichnete sich auf ihr ein Muster aus Falten ab, und ich wußte, worüber er nachdachte. Es ging um mich und meinen Plan, den man mit gutem Gewissen als lebensgefährlich bezeichnen konnte!


Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 27.07.1992, Titelbild: Vicente Segrelles

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Susan Carter, die noch immer im Bann der unheimlichen Veränderung steht, hat sich wieder aufgelöst, und John beharrt weiterhin auf seinem Plan, sich von Hugo Westlake hypnotisieren zu lassen. Er ist fest der Überzeugung, daß während der Hypnose etwas mit den Menschen geschieht, das sie dazu bringt, sich zu teleportieren, also sich aufzulösen und an einem anderen Ort wieder zu materialisieren. Wobei dies nicht einwandfrei geschieht und sich die Moleküle dann falsch zusammensetzen. Trotz dieser Gefahr geht John das Wagnis ein - und löst sich nach der Hypnose tatsächlich auf!

Suko gefällt die Sache gar nicht und er will mit Westlake sprechen, der sich ebenfalls in Trance versetzt hat. Doch auch der Magier verschwindet von einem auf den anderen Augenblick spurlos! In der Zwischenzeit begibt sich John auf eine fantastische Reise, in der er sich mehrmals wieder materialisiert; und zwar - wie es scheint - ohne körperlichen Schaden zu nehmen. Schließlich landet er in Indien in einem Slum, wo er auf den Schweden Mark Olsen trifft, der John von schrecklichen Ereignissen berichtet. Schon nach wenigen Worten erkennt John, dass Olsen von der selben Macht spricht, nach der er - John - sucht. Denn hier in dem Slum werden Menschen von einem Mann ‚mit dem kalten Gesicht' entführt und für grausame Experimente mißbraucht. Danach sind die Menschen zu gräßlichen Monstren entstellt; genauso wie die Assistentinnen Hugo Westlakes. John kann Olsen noch bitten, sich mit Suko in London in Verbindung zu setzen, da entmaterialisiert er sich auch schon wieder. Als sich die Atome seines Körpers wieder zusammenfinden, raubt es ihm fast den Verstand. Er scheint sich auf einem fremden Planeten zu befinden, und vor ihm entsteht ein riesiges, katzenartiges Monster...


Meinung:
Dieser Roman hätte 5 Kreuze bekommen, wenn da nicht... aber der Reihe nach.
Die gespannte Atmosphäre im Theater und Sukos Furcht um John sind genial beschrieben und haben bei mir eine regelrechte Gänsehaut hinterlassen. Auch die Reisen Johns haben es in sich, wobei auch seine Gefühle eine große Rolle spielen. Hier ist aber auch mein einziger Kritikpunkt: Es wirkt ziemlich willkürlich, wie John zuerst in seiner Wohnung, dann im Theater, in Indien und schließlich auf diesem Planeten materialisiert. Es mag sein, dass dahinter ein Prinzip steckt, von dem wir noch erfahren, doch im Augenblick macht es mich eher ungehalten als neugierig, und deshalb gebe ich diesem Roman auch "nur" 4 Kreuze... ;-)


Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 247 ‚Im Jenseits verurteilt'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 24 ‚Doktor Tods Höllenfahrt'.
Mit diesem Roman erschien das Taschenbuch 136 ‚Der Gerechte'.

Auch dieser Roman hat (wie kann es auch anders sein, wenn zwei Bilder vertauscht werden...) ein falsches Titelbild, nämlich das, was für den Roman 733 ‚Ort des Schreckens' vorgesehen war. In der zweiten Auflage bekam er dann das ‚richtige' Titelbild.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze