John Sinclair Nr. 704: Der Pestbringer

John Sinclair Nr. 704: Der Pestbringer


Die nackte Angst trieb den Mann weiter, hinein in die Nacht, in die Felsen und ins Verderben. Daran aber wollte er nicht denken. Er beschäftigte sich vielmehr mit der Vergangenheit, wo er der Bessere gewesen war, doch jetzt war ihm klar, daß er etwas geweckt hatte und daß ihm dieses Etwas auf den Fersen war, nur konnte er nicht sagen, was es war. Es gab da Gerüchte. Gefährliche Gerüchte, denen er nachgegangen war. Er wollte etwas aufspüren, aus dem drückenden Dunkel hervor ins Licht reißen, etwas, das besser verschwunden geblieben wäre, doch er war den ersten Schritt gegangen und mußte nun die Zeche zahlen...


Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 01.01.1992, Titelbild: Jim Warren

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Father Ignatius besucht John in London und bringt einen außergewöhnlichen Gast mit: Den Detektiv Carter Eastland, der in dem kleinen Ort Farthham von einem Unbekannten attackiert wurde und seit dem Pestgeschwüre auf dem Gesicht hat. John und Suko fahren mit Ignatius und Eastland nach Farthham und hören hier von der Legende des Ampitius, der sich als Knappe der Hölle bezeichnete und mit einem magischen Handschuh eine höllische Art der Pest übertragen konnte, die aus den Opfern Diener des Bösen machte. Dieser Ampitius lebte im 16. Jahrhundert und war ein Helfer der Horror-Reiter. Es scheint, daß jemand den Handschuh des Ampitius in seinem Besitz hat und als Pestbringer das Böse zu stärken versucht. In Farthham trennt sich Ignatius von den anderen und besucht den Pfarrer des Ortes. Hier erfährt er, daß es noch sechs weitere Pestkranke gibt, die in der Kirche versorgt werden. Ignatius und sein Kollege wollen versuchen, die Pestkranken mit Weihwasser zu versorgen, doch Pastor Kirk wird von Carter Eastland, der vor John geflüchtet ist, niedergeschlagen. Die Pestkranken haben den Schädel des Ampitius ausgegraben und wollen mit seiner Hilfe dem Bösen den Boden bereiten. John kann Carter Eastland überwältigen und durch das Weihwasser die magische Pest bei ihm zum Rückgang bringen. Als John die anderen Pestkranken aufsucht, findet er sie ermordet vor; der Schädel des Ampitius ist verschwunden. Zur gleichen Zeit schleicht der unheimliche Pestbringer durch Farthham. Er hat die Pestkranken umgebracht, weil sie durch den Diebstahl des Schädel zu viel Wirbel verursacht haben. Und es kein geringerer als Cigam...


Meinung:
Eine magische Pest, die mittels eines verfluchten Handschuhs aus dem Mittelalter übertragen wird - Ideen hat Jason Dark, das muss man ihm lassen. Dieser Roman beginnt mit einer sehr unheimlichen Szene, nämlich der Verfolgung von Carter Eastland durch den zu dem Zeitpunkt noch unbekannten Pestbringer. Bei der Beschreibung des pestzerfressenen Gesichts überkamen mich ähnliche Gefühle wie bei Band 700, als die Würmer aus der Hand des Satanisten Kyle krochen... widerlich! Genau so etwas will ich lesen! *g*  Schön ist auch, dass Father Ignatius wieder einmal mitspielt und das nicht das Kreuz das Heilmittel gegen die magische Pest ist, sondern Weihwasser. Dazu noch der Schock am Schluss, wie nebenbei eingeworfen: "Ach so, der Killer hatte auch einen Namen. Er hieß Cigam!"


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des John Sinclair Romans war auch schon auf dem Cover des 1990 erschienenen Buchs DEVIL WORSHIPERS von Martin H. Greenberg und Charles G. Waugh abgebildet:

Devil Woreshippers