John Sinclair Nr. 700: Assungas Zaubermantel

John Sinclair Nr. 700: Assungas Zaubermantel


Das Brüllen des Mannes erreichte die Stärke eines Orkans. Sein bleiches, gelbliche angehauchtes Gesicht verzog sich zu einer schiefen Grimasse, in der der offenstehende Mund wie der Eingang zu einem tiefen Schacht wirkte. Das Schreien war so laut, daß es selbst das Rauschen des Wassers übertönte. Als dicker Strahl floß die Flüssigkeit aus der Öffnung. Doch es war kein Wasser, sondern eine Säure und sie hatte die rechte Hand des Mannes verletzt, als er sich die Hände hatte waschen wollen.


Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 02.12.1991, Titelbild: Maren

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:

Kurzbeschreibung:
Durch Kyle, das letzte Mitglied der Schattenkirche, erfährt John etwas mehr über Hintergründe des Erwachens der Hexe Assunga. Assunga sucht einen neuen Partner und hat hierfür Dracula II alias Will Mallmann ins Auge gefasst. Kyle wird zwar von den Höllenfeuern der Großen Mutter Lilith getötet, doch zuvor konnte er John und Suko noch den Hinweis geben, dass Assunga sich wahrscheinlich in Rumänien aufhält. Die beiden Geisterjäger bitten ihren Freund Marek, sich ein wenig umzuhören und ihnen mitzuteilen, wenn sich in Rumänien etwas tut, das auf das Wirken der Hexe hinweisen könnte. Assunga ist inzwischen im Ort Plakac angekommen. Auf ihrem Weg dorthin hat sie zwei Männer der rumänischen Polizei getötet und sucht nun in den Wäldern um den Ort nach der Ruine einer Burg, die einmal dem berühmten Grafen Dracula gehört hat. Hier soll sich ein Mantel befinden, der magische Kräfte besitzt. In einer von Wölfen bewachten Pfahlgrube, in der der Blutgraf seine Opfer aufspießen ließ, findet sie schließlich den Mantel und kann ihn an sich bringen. Inzwischen ist auch Marek in Plakac angekommen, weil die Morde an den Polizisten für Aufsehen gesorgt haben. Assunga findet heraus, dass sie mit dem Mantel, wenn sie ihn mit einer Brosche schließt, durch die Zeit reisen kann. Sie nimmt sich vor, dem Grafen Dracula einen Besuch abzustatten, damit sie sich vor Will Mallmann damit brüsten kann, den echten Dracula gekannt zu haben...


Meinung:
Ein spannender Auftakt des neuen Dreiteilers. Das Ende Kyles wird so plastisch und dramatisch geschildert, wie man es selten bei Jason Dark erlebt. Vor allem die Szene, in der sich die Würmer und Fliegen aus Kyles Hand entwickeln hat mich an den Rand des (wohligen) Ekels gebracht. Assungas erster wirklicher Auftritt zeigt schon, was für eine Gegnerin da für John aufgetaucht ist. Sie ist skrupellos und denkt bei allem, was sie tut, nur an sich. In diesem Fall stellt sie sich damit selbst ein Bein, denn wenn sie die beiden Polizisten nicht ermordet hätte, wäre Marek nicht so schnell auf ihren Aufenthalt aufmerksam geworden. Ganz schlüssig ist allerdings nicht, warum der Zaubermantel Assunga beim ersten Tragen in die Vergangenheit zu Vlad Dracula bringt, da er doch normalerweise auf Gedankenkraft reagiert. Über dieses Detail kann man aber hinwegsehen und deshalb gebe ich diesem Roman 4 Kreuze.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Titelbild des John Sinclair Heftes wurde auch schon auf dem italienischen Roman URANIA FANTASY Nr. 27 verwendet:

Urania Fantasy Nr. 27


Außerdem war es dann auch noch auf dem Cover des Gespenster-Geschichten Comic Spezial Nr. 112 von Bastei abgebildet:

Gespenster-Geschichten Spezial Nr. 112: Dämonen-Tore