John Sinclair Nr. 241: Der Pesthügel von Shanghai

John Sinclair Nr. 241: Der Pesthügel von Shanghai


Als die Pest das Land heimsuchte, starben Tausende von Menschen. Der Kaiser und seine Getreuen suchten nach Möglichkeit, der Flut der Toten Herr zu werden. Sie verbrannten die Menschen. So zogen Horden durch das Land, die die Leichen auf Scheiterhaufen warfen, und über einem Teil des chinesischen Reiches zogen dunkle Wolken auf. Aber nicht alles wurden verbrannt. Viele Pestkranke wurden lebendig in die Sümpfe geworfen. Diese Unmenschlichkeit sollte sich irgendwann rächen...


von Jason Dark, erschienen am 13.02.1983, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Olaf:


Kurzbeschreibung:
Ein kleines Dorf in der Nähe von Shanghai ist Schauplatz dieses Romans. Gleich neben diesem Dorf liegt ein Sumpfgebiet, auf dem ein alter Fluch lastet. Damals, als die Pest in China wütete, wurden von der Pest befallene Menschen lebend in den Sumpf getrieben. Es heißt, dass diese Unglücklichen eines Tages wieder aus dem Sumpf steigen werden um sich an den Lebenden rächen. Als eines Tages ein Mensch von den Pestleichen geholt wird, will der chinesische Geheimdienst die Angelegenheit ohne großes Aufsehen regeln. Da sie keine offiziellen Wege beschreiten wollen, entführen sie kurzerhand zwei Experten für Dämonenbekämpfung aus England: John und Suko! Sie werden in das Dorf gebracht und fügen sich, da die Geisterjäger schnell merken, dass sie hier wirklich dringend gebraucht werden. Der Sumpf fängt an sich auszubreiten und droht, das Dorf zu verschlingen. Außerdem fallen die Pest-Zombies in den Ort ein. John und Suko erfahren von einem uralten Mann von dem Fluch. Auch dass damals der Medizinmann des Dorfes die Götter beschwor, sie von der Pest zu befreien. Er wurde erhört und ihm wurde eine mit Blut gefüllter Jadedolch überlassen, mit dessen Hilfe er die Pest besiegen kann. Allerdings kam der "Jademann" nicht mehr dazu, den Dolch einzusetzen, da Soldaten in das Dorf einfielen und die Bewohner samt "Jademann" in den Sumpf trieben. Kurz vor dem Ende schwor der "Jademann" dem Guten ab und schwor, zurück zu kehren und sich zu rächen. Das Dorf scheint verloren zu sein: Immer mehr Häuser stürzen durch den sich ausbreitenden Sumpf ein. John und Suko können zwar einige Pest-Zombies vernichten, es kommen aber immer mehr nach. Der alte Mann sieht nur eine Möglichkeit: Den Anführer - den "Jademann" - zu beschwören und ist bereit, sich dafür zu opfern, da diese Beschwörung seinen Tod bedeuten würde. Die Beschwörung gelingt und der "Jademann" erscheint. Doch ist die Gefahr jetzt nur noch größer geworden, da der Dämon mit dem Jadedolch jetzt auch noch die Geister der Pesttoten aus dem Sumpf befreit, die sich mit ihren untoten Körpern wieder vereinen wollen. Da hat der Geisterjäger eine zündende Idee: Er zielt mit der Beretta auf den Jadedolch ...


Meinung:
Ein eher recht zäher Roman, den ich in sich auch nicht sehr schlüssig fand. So finde ich es vom chinesischen Geheimdienst völlig überzogen, zwei Polizisten von Scotland Yard einfach aus England nach China zu entführen und sie vorher unter Drogen zu setzen um sie willenlos und gefügig zu machen. John und Suko sind ja schon in anderen Fällen von der chinesischen Regierung gebeten worden, zu helfen. Warum dann jetzt so eine Aktion? Am Anfang der Geschichte, als sich die Pest-Zombies ihr erstes Opfer holen, wird der Mann noch von der Pest infiziert, bevor er in den Sumpf gezogen wird. Der Ausbruch erfolgt zwar etwas schnell, aber schieben wir das mal auf den dämonischen Ursprung. Allerdings kommen John, Suko und andere Menschen später auch in direkten Kontakt mit den Pest-Zombies und jetzt steckt sich niemand mehr an. Auch fand ich die Erklärung, warum die Pesttote ausgerechnet jetzt zurück kehren, etwas an den Haaren herbeigezogen: Vor nicht langer Zeit gab es ein Erdbeben in dieser Region und es gab unterirdische Umschichtungen. So sollen die Pesttote wieder in die Nähe der Oberfläche geraten sein. Gut fand ich hingegen nur den Schluß des Romans, als etwas mehr der chinesischen Mythologie ins Spiel kam - auch wenn ich bei der Vorstellung einer kopflosen chinesischen Prinzessin namens Li, die auf einem weißen Hirsch reitet, etwas schmunzeln musste.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover ist so vom zeichnerischen her ganz ok, überzeugt mich aber - wie der Inhalt - nicht 100%. Ich finde, es hat keine Atomsphäre und wirkt auch nicht richtig bedrohlich. Aber die gezeigte Szene kommt gleich am Anfang der Story so vor.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Suko werden von drei Männern des chinesischen Geheimdienstes nach China entführt, wo sie erfahren, das dort ein kleines Dorf nahe Shanghais in großer Gefahr schwebt. Vor langer Zeit wütete die Pest im Land und viele Pestkranke wurden bei lebendigem Leib im Sumpf versenkt. Nun ist ihre Zeit gekommen, wo sie dem Sumpf entsteigen und das Dorf angreifen. John und Suko müssen versuchen eine Armee von Pesttoten zu besiegen...


Meinung:
Um eines vorweg zu nehmen: Viel Spaß hat mir der Roman nicht bereitet. Eigentlich lese ich gerne Romane von John Sinclair, die sich mit asiatischen Themen beschäftigen und/oder in Asien spielen. Doch bei diesem Roman hatte ich mehr Erwartungen als sie erfüllt wurden. Mehr als die Hälfte des Romans schleppt sich mit ellenlangen uninteressanten Passagen dahin. Der Rest konnte mich allerdings auch nicht großartig begeistern. Dazu kommt noch die Entführung, dessen Sinn mir auch am Ende des Romans noch nicht in den Kopf will. Wieso um alles in der Welt mussten John und Suko entführt werden? Hätte der chinesische Geheimdienst nicht ganz einfach mal nachfragen können, ob die beiden nicht einmal einem chinesischen Dorf helfen können, in dem das Böse haust? John und Suko haben schließlich schon mehrere Fälle im Ausland bestritten. Aber scheinbar war die Entführung von Jason Dark als großer Spannungsbogen gedacht. Allerdings hat es mich nicht aus den Socken gehauen. Leider war der Roman für mich eine große Enttäuschung, dem ich allerdings noch ein Kreuz mit auf dem Weg geben will. Mehr wird es aber diesmal leider nicht.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Das Cover ist um einiges besser als der Roman selbst. 3 Kreuze von mir.


Coverbewertung:
3 Kreuze