John Sinclair Nr. 2: Die Totenkopf-Insel
John Sinclair Nr. 2: Die Totenkopf-Insel


Der Plan war teuflisch und grausam. Der Millionär Basil Proctor hörte von dem Dämonenschatz. Die Erzählung über die unermeßlichen Reichtümer der Unterirdischen ließ ihm keine Ruhe. Er mußte diesen Schatz einfach bekommen. Proctor kaufte sich die Insel mitten im Atlantik und nahm Kontakt mit den Mächten der Finsternis auf. Doch die ließen ihn so leicht nicht an den Schatz heran. Sie stellten ihre Bedingungen. Basil Proctor mußte eine Gegenleistung erbringen. Die Dämonen wollten Menschen! Basil Proctor ließ sich auf den grausamen Handel ein. Er lockte die Opfer auf die Insel mit dem Totenkopf...


von Jason Dark, erschienen am 31.01.1978, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Casi:


Kurzbeschreibung:
Vor langer Zeit raubte der Seeräuberkapitän Barrel einen heiligen Schatz. Die Götter verfluchten ihn und seine Mannen und sein Schiff sank auf der Heimweg kurz vor England. Doch die Seemänner sind nicht tot... Sie sind Untot!
Nun will der Millionär Proctor den Schatz heben und bekommt den Zorn der Dämonen zu spüren: Er wird entstellt und zum Krüppel. Allerdings kann er sich mit Barrel und seinen Piraten arrangieren: Gelingt es Proctor, 20 Leute zu finden, die die Piraten als Zombies ersetzen und sie somit erlösen, soll er seinen gesunden Körper zurückbekommen und obendrein den Schatz. Und in der Tat gelingt es Proctor, mittlerweile 16 Leute auf seine Insel zu ködern. Was Proctor nicht weiß, ist, daß der englische Geheimdienst ihn überwacht. Als ein Agent verschwindet und die Rede von einem riesigen schwebenden Totenschädel ist, bemüht sich der Secret Service um John, da der Fall mehr in sein Ressort paßt. Und John gerät in einen Fall mit einem mörderischen Piloten, einem schießwütigen stummen Leibwächter, einem wahnsinnigen Millionär und einer Horde tödlicher Zombiepiraten...


Meinung:
Eine gute Story, die aber leider nicht genug ausgeschöpft wird. Die Geschichte ist leider arg behäbig, Spannung kommt eher selten auf. Die Story hat viele originelle Ansätze, die leider nicht konsequent umgesetzt werden, vielleicht passiert in der Story zu viel auf einmal, als daß sie wirklich gut werden kann. Dazu ein eher mäßiger Schluß. Die guten Ideen reichen hier nicht, um den Leser völlig zu fesseln. Die neue Hörspielfassung ist dagegen sehr gelungen, da wird das Optimum aus der Vorlage geholt!


Besonderheiten:
Proctor wird hier als Kretin bezeichnet, meines Wissens gilt die Bezeichnung aber nur für Geisteskranke.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Der Millionär Basil Proctor wurde von einem alten Piratenkapitän zu einem Krüppel gemacht. Die einzige Möglichkeit, sein früheres Aussehen zurück zu bekommen ist, daß er 20 Leute auf seine Insel bringt, die dem Geisterkapitän als neue Crew dienen soll. Eines dieser Opfer ist ein vom Geheimdienst angesetzter Agent, der Proctor überwachen sollte. John bekommt den Auftrag, den Agenten zu finden. Dazu fliegt er auf die Insel und gerät prompt in die Fänge der Geisterpiraten, die ihn auf ihrem Schiff gefangen halten. Mit der Hilfe der anderen Gefangenen kann John jedoch auf die Insel fliehen, wo er sich dem Geisterkapitän stellen muß.


Meinung:
Irgendwie hat mich dieser Roman etwas enttäuscht. Die Geisterpiraten wirken eher etwas lächerlich, anstatt unheimlich. Und dieser Proctor ist auch keine allzu große Gefahr, ohne seinen Leibwächter. Irgendwie weiß ich auch gar nicht so recht, wie ich diesen Roman bewerten soll. Ich geb ihm mal 2 Kreuze, weil er gut geschrieben wurde. Allerdings hat mich der Inhalt nicht gerade umgehauen.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Keine Ahnung, wer der Kerl sein soll, mit dem John da kämpft. Der Geisterkapitän wird es wohl nicht sein, denn der wurde ganz anders beschrieben. Und Proctor sitzt im Rollstuhl. Bis auf den roten Totenschädel kommt die Szene auch gar nicht im Roman vor.


Coverbewertung:
2 Kreuze

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Als der Millionär Basil Proctor durch zwielichtige Geschäfte in das Blickfeld des Secret Service gerät und der Agent Jerry Flint auf der geheimnisvollen Insel 'Proctor Island' an der Küste bei Cornwell/England verschwindet, wird Oberinspektor John Sinclair auf den Fall angesetzt, da Flint in seinem letzten Funkspruch von einem großen rot leuchtenden Totenschädel über der Insel berichtete. Der Zufall verschafft ihn sogar mit dem Helikopter des behinderten Millionärs zu der Insel zu gelangen. Allerdings fällt auf, dass er nicht die letzte Ladung mit Menschen bringt, denn Proctor hat einen gefährlichen Deal mit dem Geist des Captain Barrel gemacht: er will ihm genügend Menschen besorgen, deren Körper die Geisterwesen der Crew der 'Cornwall Love' - Captain Barrels vor 200 Jahren gesunkenes Schiff - übernehmen und wieder leben können. Im Gegenzug soll Proctor seine Behinderung genommen werden, die er durch den Fluch auf dem Dämonenschatz erlitt, welchen das Schiff bei seinem Untergang geladen hatte und den Proctor bergen wollte. Doch nun kommt ihm und der Geistercrew dieser Oberinspektor in die Quere - ein Grund, ihn zu töten!


Meinung:
Der zweite Roman der eigenständigen JOHN SINCLAIR-Serie bietet eine recht unterhaltsame Gruselstory, die einen dunklen Flair besitzt, jede Menge Action aufwartet und flüssig geschrieben wurde. Allerdings ist das Thema aus heutiger Sicht nun nichts absolut Neues mehr und auch zum Zeitpunkt der Ersterscheinung war das wohl ähnlich. Außerdem ist ein kleiner Widerspruch in der Geschichte: ich glaube kaum, dass Piraten Goldschätze für das britische Empire von Indien nach England geschifft hat; das passt ganz und gar nicht. So gibt es einen Punktabzug, was trotzdem eine ordentliche Bewertung für den Roman hinterlässt!


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Vincent Ballestar hat hier mit dem roten Totenschädel, welcher über dem Riff schimmert und so die beiden kämpfenden Gestalten beleuchtet, recht gut einen Dreh- und Angelpunkt des Romans bildlich wiedergegeben. Kann man nicht meckern, ist okay...


Coverbewertung:
2 Kreuze

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Vor ungefähr 200 Jahren sank vor der Küste Cornwalls das Piratenschiff "Cornwall Love" und riss den berüchtigten Kapitän Barrel mit seiner kompletten Besatzung in den Tod. Gerüchte besagen, dass die Piraten einen gestohlenen Schatz aus Indien an Bord hatten, welcher mit einem Fluch belegt gewesen sein sollte. Dieser führte erst zum Untergang des Schiffes und sorgt nun auch dafür, dass die Unglücklichen als ruhelose Seelen über das Meer geistern müssen. Alle sieben Jahre bekommen sie die Chance endlich erlöst zu werden, sollte sich eine neue Mannschaft finden, welche die Geisterpiraten ersetzt.
Der Millionär Basil Proctor hat von der Legende des Schatzes gehört und begibt sich auf die Suche nach ihm. Der Fluch macht aus dem stattlichen Mann jedoch einen schwer behinderten Kretin, der sein Dasein im Rollstuhl fristen muss. Barrel bietet ihm an, sollte Proctor zum richtigen Zeitpunkt eine komplette Mannschaft zusammen stellen können, erhält er sein altes Aussehen zurück und den Schatz als Bonus. Von diesem Tag an begibt sich der exzentrische Millionär auf Menschenjagd. Er kauft sich eine kleine Insel vor der Küste Cornwalls und lockt die potentiellen Opfer per Zeitungsannonce auf das Eiland, wo er sie in einem Bunker gefangen hält. Erst als der Secret Service-Agent Jerry Flint diesem düsteren Treiben auf die Schliche kommt und bei seinem Einsatz auf Proctor Island von irgendwelchen unsichtbaren Wesen ermordet wird, kommt Bewegung in die Geschichte.
Oberinspektor John Sinclair wird mit den Nachforschungen beauftragt und erfährt mit der Zeit von den wahren Beweggründen des seltsamen Millionärs. Schließlich landet auch der Geisterjäger mit einigen Hindernissen auf der Insel, wobei er sofort von der unseligen Mannschaft Captain Barrels aufgegriffen und auf die "Cornwall Love" verschleppt wird.
Proctors Pläne geraten gänzlich aus den Fugen, bis es schließlich zu dem äußerst dramatischen Finale auf dem Geisterschiff kommt, was für einige Beteiligte tödlich enden soll…


Meinung:
Hier haben wir eine ganz klassische Gespenstergeschichte mit einem verfluchten Piratenschiff, der zugehörigen unseligen Geistermannschaft und dem obligatorischen Schatz, dazu eine neblige von der wilden Meeresbrandung umtosten Insel als passenden Schauplatz.
Mit dem Motiv des gewissenlosen Basil Proctor hat sich JD ebenfalls etwas Nettes, wenn auch nichts Neues einfallen lassen, die Geschichte ist zuerst auch absolut ansprechend, die unsichtbaren Gespensterwesen machen anfänglich richtig Laune, aber irgendwie hat man spätestens ab Heftmitte das Gefühl, dass die Spannung doch nicht so richtig in die Gänge kommen will und immer mehr zurecht konstruiert wird. Vor allem das Ende wurde richtiggehend verpatzt. Ich hatte vielmehr den Eindruck, als ob die ganze Nummer eigentlich bereits auf der "Cornwall Love" abgeschlossen werden sollte und JD plötzlich mit Entsetzen fest stellen musste, dass er ja noch ein paar Seiten zu füllen hatte. Verdammt - also muss Asmodis noch schnell einspringen, Barrel bekommt ein paar Seiten Schonfrist und stellt sich dann trotz besseren Wissens schön bescheuert mitten in die aufgehende Sonne, so dass Sinclair einfach nur kopfschüttelnd zusehen darf, wie sich der Geisterpirat plärrend in Rauch auflöst.
Wenn man ein paar Schnitzer, diverse unnötige Wiederholungen und eben auch dieses künstlich verlängerte Outro ignoriert, bekommt man trotzdem einen kleinen Gruselklassiker aus den guten alten Anfangszeiten dieser Serie serviert…


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Man sucht zwar vergeblich nach dieser Szene, und es würde mich deshalb auch nicht wundern, wenn das Titelbild bereits vor der eigentlichen Geschichte existierte, aber es ist fraglos ein stimmungsvoller, atmosphärisch dichter Ballestar, der mir ganz gut gefällt und zum Lesen animiert…


Coverbewertung:
3 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das von Vicente Ballestar gemalte Titelbild des John Sinclair Romans Nr. 2 wurde auch schon auf dem spanischen Comic-Magazin "DOSSIER NEGRO" Nr. 123 verwendet:

Dossier Negro Nr. 123