Falkengrund Nr. 43: Bluttat
Falkengrund Nr. 43: Bluttat


Der weiße Wohnzimmerteppich hatte einige Weinflecken, die nicht auffielen, weil er jetzt mit Blut beschmiert war. Fast genau in der Mitte des Raumes, gleich neben einem niedrigen Glastisch, zeichneten sich grob die Konturen eines Menschen ab, der dort gelegen und heftig geblutet haben musste. Dabei hatte er sich wohl gewunden, mit dem Tod und mit den Schmerzen gekämpft. Das Blut musste wie eine Fontäne aus ihm herausgeschossen sein, denn Blutspritzer fanden sich fast überall im Raum, auch an den Wänden und in geringen Mengen sogar an der Decke. Die Rollläden waren heruntergelassen, das künstliche Licht hatten die Beamten eingeschaltet. In einer Ecke des Zimmers stand auf einem kleinen Tischchen ein Aquarium, dessen Scheibe nichts abbekommen hatte. Die üblichen Zierfische schwammen dort nervös hin und her und zogen Fäden aus Kot hinter sich her. Fachinger fand das immer abstoßend. Er mochte keine Fische, nicht auf dem Teller und nicht sonst wo. Und er mochte keine Menschen, die Fische hielten. Mit starrem Blick stellte er sich an eine Seite des Raumes, fragte sich, warum so eine Schweinerei ausgerechnet in seinem Zuständigkeitsgebiet geschehen musste.