Falkengrund Nr. 38: Menschenfresser
Falkengrund Nr. 38: Menschenfresser


"Warum nennen Sie ihn eigentlich den Menschenfresser?" "Weil er die Birk gefressen hat. Ich bin überzeugt davon. Wissen Sie, wie man sie gefunden hat?" "Ich habe es gehört." Die Alte nickte langsam und verschwörerisch. "Sehen Sie. So etwas geschieht nicht von alleine. Ganz gleich, was man für eine Krankheit hat oder ob man hundert Jahre alt ist - das Fleisch fällt einem nicht einfach von den Knochen, wenn man stirbt. Meine älteste Schwester ist mit Neunundneunzig gestorben, man hat sie sechs Tage lang aufgebahrt, ehe man sie beerdigte, und sie sah noch frisch und ... saftig aus, als wir ihren Sarg zumachten." "Ich verstehe." Der Maler hustete. "Das ist ... beunruhigend. Ich glaube, ich sollte mir Sorgen machen. Weil ich ja jetzt in derselben Wohnung wohne. Und weil Sie sagen, der Mann, dieser ... Menschenfresser kam später noch mehrmals ins Haus." "Ja, ich denke, er sucht sich ein neues Opfer. Er ist beim ersten Mal unbehelligt davongekommen. Und jetzt juckt es ihn wieder."