Psychocop Don Harris Nr. 2: Der Club der Höllensöhne
Während Don Harris den Hinweisen aus der Kanzlei von Archie Ramsay folgt
und nach Glastonbury fährt, wird er von Visionen heimgesucht: Elektra,
eine geheimnisvolle Frau, lockt ihn mit ihren telepathischen Kräften
in ihr Landhaus. Don erkennt sie von Fotos wieder: Elektra war jahrzehntelang
mit seinen Eltern befreundet und ist in all den Jahren nicht um einen
Tag gealtert! Während einer Geisterbeschwörung geraten sie ins
Visier von ESI-Agenten
von Jason Dark, erschienen im Dezember 2006 bei Blanvalet unter der ISBN
978-3-442-36578-4, 220 Seiten, 4,95
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
In den Unterlagen des Anwaltes Archie Ramsay findet Don Harris nicht nur
eine Fotografie seiner Eltern, sondern auch den Hinweis, dass er, Don Harris,
eine Gefahr für 666 sei. Kurz darauf werden tatsächlich Anschläge
auf Don ausgeübt, denen er nur durch seine hellseherische Begabung entgeht.
Kur darauf macht sich der ESI-Agent auf den Weg nach Glastonbury, wo in einer
Vollmondnacht ein Ritual der Höllensöhne stattfinden soll. Eine
Spezialeinheit der ESI, angeführt von seinem Freund und Ausbilder Mac
Sterling folgt Harris als Rückendeckung. Von Visionen geführt,
trifft Don bald auf die geheimnisvolle Elektra, die bereits eine Eltern kannten,
und die seitdem nicht um einen Tag gealtert zu sein scheint. Don und Elektra
verlieben sich ineinander, doch ihre Feinde liegen bereits auf der Lauer
und bald schon stehen beide einer schwerbewaffneten Übermacht
gegenüber ...
Meinung:
Der zweite Band der neuen Mystery-Thriller-Serie kann weder Spannung noch
Tempo des Vorgängers halten. Verspricht der Anfang noch eine ebenso
rasante Fortsetzung der Ereignisse aus Band 1, so verliert sich der Autor
bald wieder in ausschweifenden und nichtssagenden Beschreibungen, wiederholt
bekannte Fakten und verwendet ein ums andere Mal bekannte, wie verhasste
Phrasen, die schon in den "John Sinclair"-Romanen über Gebühr
strapaziert wurden. "Daran gibt es nichts zur rütteln" ist nur eines
der Beispiele. Eine weitere wurde eingebettet in einen Satz, den kein Mensch
in einer derartigen Situation von sich geben würde. Der Psycho-Cop hat
gerade zwei Mörder erschossen und seine neue Gefährtin sagt daraufhin:
"Perfekt Don, du hast ihn perfekt getroffen. Ich muss dir gratulieren,
wirklich." "Hör bloß auf!" Auch ansonsten bewegt sich der
Roman auf einem sprachlich eher unterdurchschnittlichen Niveau. Immer noch
kennt der Autor keine Synonyme für "perfekt" und "verdammt" und die
Dialoge sind schlimmstenfalls einfach unnötig und reine Zeilenschinderei.
Als Beispiel ein Dialog, der auf Seite 179 unten, seinen Anfang nimmt. Dort
ruft Mac Sterling seinen Freund an und fragt: "He, Junge wo steckst Du?"
"Am Glastonbury Tor." "Gut wir sind auch da." "Wo?"
Silver lachte. "In der Nähe, das weißt du doch. Wir haben euch
immer im Auge ..." Kurz darauf wird erneut bestätigt, dass Silver,
alias Mac Sterling, und seine Leute Harris immer beobachten. Daher entbehrt
dieses Telefonat jeglicher Logik. Die Handlung ist dünn und vorhersehbar,
zieht sich stellenweise wie Kaugummi. Besonders deutlich wird dies, als Elektra
die Kapelle besucht, in der Dons Vater aufgebahrt war und sie Kontakt zu
dessen Geist aufnimmt. Die Romanze zwischen Don und Elektra wirkt konstruiert
und unnatürlich. Kaum sehen sie sich wieder fallen sie übereinander
her und schlafen miteinander, was sie später bei jeder passenden und
unpassenden Gelegenheit auch betonen. Darüber hinaus merkt man der Schreibe
des Autors an, dass er froh zu sein scheint den engen Grenzen des Heftromans
entronnen zu sein, denn endlich kann er Sex und Gewalt drastischer beschreiben
als in den John Sinclair-Heften. Allerdings wirken jene Szenen derart gestellt,
dass sie einzig diesem Zweck dienen sollen. Die Überraschung, wer hinter
den Anschlägen steckt und Don das gesamte Buch über das Leben schwer
machte, misslingt dem Autor völlig, denn dafür wurde das Geschehen
zu ungeschickt beschrieben und zu viele Andeutungen gemacht. Das finale mit
dem Höllensohn steckt voller Klischees, dass es ebenfalls keinen Spaß
machte es zu lesen. Viele Fragen werden auch nicht beantwortet und Elektra
ergießt sich in schwammigen Andeutungen und sinnlosen Floskeln, was
vermutlich geheimnisvoll wirken soll aber den Leser nur Nerven kostet.
Fazit: Mäßig spannende Fortsetzung der Abenteuer des Psycho-Cops,
mit schwachen Dialogen, unglaubwürdiger Handlung und klischeebehafteten
Charakteren.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Aufmachung des Buches vermittelt dagegen einen gänzlich anderen
Eindruck und wurde nicht nur professionell erstellt, sondern wirkt durch
den erhabenen Schriftzug sehr edel. Das Cover sieht hervorragend aus und
passt zum größten Teil auch zum Geschehen.
Coverbewertung:
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Durch die Hinweise auf dem Laptop des verstorbenen Rechtsantwaltes Archie
Ramsay macht sich Don Harris auf den Weg nach Glastonbury/England, um hinter
die Geheimnisse der Höllensöhne, dem dritten Auge und der Zahl
666, der er selber laut den Laptopnotizen ja gefährlich werden könne,
zu kommen. Durch eine Sondertruppe des ESI - geleitet von seinem ehemaligen
Ausbilder und Mentor Mac Sterling - soll er aus dem Hintergrund beschützt
werden. Kurz bevor Don aber in Glastonbury ankommt führt ihn sein drittes
Auge zu einem abgelegenen Haus. Dort trifft er auf die geheimnisvolle Elektra,
die ihm zwar nur wenig Hinweise geben kann, allerdings Don immer wieder auf
die bevorstehende Nacht hinweist. In dem Haus werden sie plötzlich von
zwei Killern attackiert, was sie allerdings abwehren können und
schließlich sicher im Haus von Dons verstorbenen Vater ankommen. Eine
weitere Attacke kann ebenfalls abgewehrt werden, bevor sich das Paar zum
Glastonbury-Tor machen, wo sich für Don alles offenbaren soll...
Meinung:
So weit, so gut! Die bis dahin ganz nette Geschichte, die von Jason Dark
an und für sich recht gut geschrieben, allerdings doch mit sehr vielen
wiederholten Beschreibungen immer wieder ärgerlich gestört wird
alleine sechs oder siebenmal wird erwähnt, dass Glastonbury das Jerusalem
Englands sei - , findet dann einen teilweise ziemlich enttäuschenden
Abschluss. Don erwacht, heißt es. Aber wie? Was weiß er nun?
Im Grunde gar nichts; eigentlich werden ihm nur einige Fähigkeiten seiner
Partnerin Elektra aufgezeigt! Da wird die ganze Zeit auf Antworten zu Dons
Zukunft und den Geheimnissen der Vergangenheit hin gearbeitet und dann dreht
sich schlussendlich alles um Elektra. Der Kampf gegen den Verräter Mac
Sterling fällt dann auch sehr knapp aus. Außerdem dreht es sich
in der Geschichte auch weniger um den im Buchtitel stehenden 'Club der
Höllensöhne'; lediglich einige Vasallen dessen kämpfen in
diesem Roman gegen Don und Elektra. Daß zum Schluss wenigstens noch
der Grund des Mordes an Nancy Goldmann aus Band 01 nachgereicht wird, rettet
diesen zweiten aber auch nicht wirklich vor dem Absturz!
Besonderheiten:
- Don und Elektra werden ein Paar
- Elektra weist hexen-ähnliche Fähigkeiten auf
- Mac Sterling wird als Verräter enttarnt und von Elektra vernichtet
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Der einzige Stern des Buches. Die dunkle Atmosphäre des Covers bei dem
das Pärchen bei Vollmond von Kuttenmännern bedroht wird; dies alles
auf einem Rundumcover; das ist schon perfekt und passt auch noch zum
Handlungsablauf des Buches!
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von M.P. Horror:
Der Mann auf dem Titelbild erinnert stark an Keanu Reeves: