Damona King Nr. 78: Das Ende der Blutgötter

Damona King Nr. 78: Das Ende der Blutgötter


Der Tod schwebte unsichtbar über dem Dorf. Das Verderben war nicht zu hören, nicht zu sehen oder auf irgendeine andere Art zu erahnen, und doch ballte es sich wie eine riesige dunkle Wolke über dem halben Hundert ärmlicher Hütten zusammen. Als es schließlich über das Dorf hereinbrach, geschah dies mit der Plötzlichkeit eines Tropengewitters -eine gigantische, lodernde Feuersäule schoß aus dem Zentrum des Ortes in den Himmel, tauchte die Hänge der umliegenden Berge für Sekunden in kalkiges weißes Licht und erlosch. Augenblicke später kehrte wieder Ruhe ein. Und es blieb still. Keiner der Dorfbewohner stürzte aus dem Haus, um nach der Ursache des plötzlichen Lärms Ausschau zu halten. Es war, als hätte niemand den berstenden Donner und den höllischen Blitz bemerkt. Das Dorf lag still und friedlich da, als wäre nichts geschehen. Die einzige Veränderung waren die fünf flachen Tümpel im Zentrum des Dorfplatzes, in denen eine dunkelrote, zähe Flüssigkeit brodelte. Und doch war etwas geschehen. Etwas, an dessen Ende die Welt anders aussehen würde als jetzt; ganz egal, wie es ausging. Der Sturm auf Yor-Marathaar hatte begonnen!


von Henry Wolf, erschienen am 08.02.1982