|
Die Dunkelheit in dem kargen, zellenartigen Raum verschwand wie fortgewischt.
Ein düsteres, rötliches Glühen trat an ihre Stelle. Die Quelle
war nicht auszumachen. Das seltsame, magisch wirkende Licht kam von überall
her. Aus der Decke und aus den Wänden. Selbst der gestampfte Lehmboden
strömte es aus. Eine schmale Tür öffnete sich. Die Gestalt,
die den Raum betrat, war in eine lange, schwarze Kutte gehüllt. Das
Gesicht lag im Schatten einer weiten Kapuze. Die schmalen, knochigen Hände
trugen ein bronzenes Becken, dem zarte Rauchschwaden entstiegen. An der
Stirnseite des Raumes stand ein altarähnliches Gebilde. Der rotgeflammte
Marmorblock hatte ziemlich genau die Form eines Würfels. Seine
Kantenlänge mochte etwa vier Fuß betragen. Aus den Ecken der
Deckplatte wuchsen vier aus schwarzem Marmor gehauene Skulpturen in die
Höhe. Sie stellten Wesen dar, die einer irren Fantasie entsprungen sein
mußten. Schlangenhäupter saßen auf den Rümpfen von
geflügelten Drachen. Die großen Rubinaugen wirkten auf seltsame
Art lebendig und strahlten eine Aura düsterer Drohung aus. Die nach
oben gereckten Tierhäupter trugen eine fingerdicke Platte. Sie war von
einer unheimlich anmutenden Schwärze - noch schwärzer, als das
seelenlose Dunkel zwischen den Sternen. Das Material, aus dem die Platte
bestand, war weder Stein noch Metall. Es war überhaupt keine Materie,
sondern verdichtete dämonische Energie. Kälte strömte von
ihr aus. Nicht die Kälte, die körperliches Unbehagen verursacht,
sondern jene, welche die Seele frieren läßt.