Damona King Nr. 19: Der Ruf des Seelenfängers

Damona King Nr. 19: Der Ruf des Seelenfängers


Bleiches Mondlicht fiel auf die Lichtung vor dem heiligen Baum. Ehrfurchtsgebietend stand die gewaltige, in Stein gehauene Gestalt des Gottes vor den Gläubigen. Der Körper des Mächtigen war bereits mit seinen menschlichen Opfergaben geschmückt. Einige der Auserwählten erwiesen sich der hohen Ehre, die ihnen erwiesen wurde, als unwürdig. Sie schrieen und wanden sich wie Tiere, die in die Falle geraten waren. Aber ihre aus Feigheit geborenen Bemühungen waren umsonst. Fest verband sie das Flechtwerk mit dem steinernen Fleisch des Gottes. Es war so weit ... Lathir, der Druide, trat vor, die brennende Fackel in der hoch erhobenen Hand. Er verbeugte sich vor dem Mächtigen und sprach die heiligen Formeln der Opferzeremonie. Dann setzte er das Flechtwerk in Brand. Die würdelosen Schreie der Auserwählten erstarben, als der Gott sie in sein Reich aufnahm.


von Vernon Graves, erschienen am 11.12.1979, Titelbild: Prieto Muriana

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
In Marnockfearn, dem Dorf unterhalb von King's Castle wird ein Volksfest gefeiert, das seine Ursprünge in einem alten Ritual hat, bei dem Druiden dem Gott Lug Menschenopfer dar brachten. Auch Damona King und ihr Freund Mike Hunter sind mit Chester und Vonda Lovell, Bekannten aus Amerika, auf dem Fest. Doch die fröhliche Stimmung wird unterbrochen, als ein unheimlicher Dudelsackspieler auftaucht, eine mysteriöse Melodie spielt und dann wieder verschwindet.
Nach der folgenden Nacht werden sechs Frauen vermisst, die ohne einen Hinweis aus ihren Häusern gegangen sind. Unter den Verschwundenen befindet sich auch Vonda Lovell. Auch Damona wäre in der Nacht wie in Trance aus dem Schloss gegangen, wenn Mike sie nicht daran gehindert hätte. Und Damonas einzige Erinnerung an den Vorfall ist die Melodie des Dudelsackspielers.
Bei weiteren Ermittlungen stellt sich heraus, dass schon Anfang des Jahrhunderts sechs Frauen spurlos verschwunden sind.
Dann wird eine der Frauen verletzt in einem Waldstück gefunden. Von hier aus nehmen Damona, Mike und Chester mit dem Hund Vondas die Suche nach den Vermissten auf. Schließlich gelangen sie an eine Opferstätte, wo in einem Felsdom eine heilige Eiche eingeschlossen ist und die Frauen von dem Druiden Lathir - denn niemand anderes ist der unheimliche Dudelsackspieler - einer lebendig gewordenen Lug-Statue geopfert werden sollen. Auch Damona wird überwältigt und soll die Stelle des verletzten Opfers einnehmen. Im Angesicht des Todes werden allerdings bisher unbekannte Hexenkräfte in Damona geweckt, so dass sie die Statue vernichten, Lathir töten und den Felsendom sprengen kann.


Meinung:
Dieser Roman hat mir gut gefallen, weil er flott zu lesen und nicht so verwirrend wie der letzte Band war. Dabei werden auch im Grunde unwichtige Szenen wie die Flucht der beiden Knastbrüder interessant geschildert und durch die Hinweise auf die Bastet-Trilogie (s. Bände 9 - 11) wird mal wieder etwas mehr auf eine Serienkontinuität geachtet. Alles in allem ein Roman, der Spaß gemacht hat.


Besonderheiten:
Ein Nachdruck dieses Romans erschien am 19.04.2005 im John Sinclair Special Band 41.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ich glaube, dazu verkneife ich mir besser einen Kommentar...


Coverbewertung:
0 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des Damona King Romans wurde auch schon auf dem spanischen Comic-Magazin Dossier Negro Nr. 175 verwendet:

Dossier Negro Nr. 175