Dämonen-Land Nr. 146: Schreckensmahl
Dämonen-Land Nr. 146: Schreckensmahl


Fünf Menschen sitzen bei einem Dinner zusammen und warten auf die Ankunft des Ehrengastes, eines bekannten, aber auch mysteriösen Schauspielers. Doch Preszikow kommt nicht. Und so beginnen die Gäste, sich unheimliche Geschichten zu erzählen ...Keine sonderlich aufregende Story, meinen Sie? Dann kennen Sie Dan Shocker nicht! Und Sie wissen auch nicht, daß Larry Brent einer dieser Gäste ist, Schon seine Person allein steht für spannungsgeladenen Horror. Lösen Sie nun einen Fall aus den Archiven der PSA. der eigentlich aus vier Fällen besteht! Viel grusligen Lesespaß wünscht Ihr Dämonen-Land-Redakteur


von Dan Shocker, erschienen am 16.05.1995, Titelbild: Vicente Segrelles
Dieser Roman erschien erstmals 1983 als LB Band 57

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Der Regisseur Ivon O'Neill lädt zu seinem bevorstehenden neuen Film fünf Gäste ein, mit denen er zusammen Essen will. Der Buchautor Erich Mayberg, die Schauspielerin Nadine Trapier sowie die beiden PSA-Agenten Larry Brent und Morna Ulbrandson. Der Hauptdarsteller des Filmes allerdings glänzt durch Abwesenheit. Um sich die Wartezeit zu verkürzen erzählen sich die Gäste Gruselgeschichten, die wirklich passiert sind.

SCHRECKENSMAHL
Die titelgebende Story beschreibt den Wahnsinn eines fanatischen Persien-Fans, der seiner Frau ihren eigenen Bruder als Hauptgericht serviert.

DIE HEXE IM HAUS ERSPART DEN BABYSITTER
Der Schauspieler Frank Berry zieht mit Frau und Kind in eine große Villa, die er zum Spottpreis erstanden hat, nur mit der Bedingung, dass die alte Eigentümerin ab und zu zu Besuch kommen darf. Die Gerüchte, dass die alte Dame eine Hexe sein solle, weist Frank weit von sich, bis eines Tages der Pullover seines Sohnes verschwunden ist. Als Frank und dessen Frau von einer Party nach Hause kommen überfahren sie eine Puppe, die genau so einen Pullover trägt, wie den der abhanden gekommen ist. Als sie in der Villa eintreffen wurde ihr Sohn von einem Laster überfahren.

EIN KOFFER VOLLER SCHLANGEN
beschreibt den Ehekrieg eines Mannes mit seiner an Schlangenphobie leidenden Frau. Als er sie mit einem Schrankkoffer quält in dem unzählige Schlangen hausen und diese sie töten, will ihm keiner Glauben schenken.

RENDEZVOUS MIT MADELEINE
In einem kleinen Dorf lebt die wunderschöne Ungarin Madeleine. Doch immer wieder verschwinden junge Männer in ihrer Nähe. Der junge deutsche Tourist Rolf Solkan wird ihr nächstes Opfer, denn um ewige Jugend und Schönheit zu erhalten braucht Madeleine frisches Blut. Nach dieser Story, die Larry Brent zum besten gab, läutet das Telefon und die Polizei benachrichtigt den Gastgeber, dass der Schauspieler tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden wurde. Er habe Selbstmord in einer mit Säure gefüllten Badewanne begangen. Als Larry Brent und O'Neill am Tatort eintreffen finden sie den Abschiedsbrief, in dem der Mime, gesteht Opfer der Toten zu sein, die ihn immer wieder als Medium missbrauchten, so dass er seine Rollen nicht nur spielte sondern wirklich von diesen Persönlichkeiten übernommen wurde.


Meinung:
Ein gewagtes Experiment von Dan Shocker. Zum einen eine Sammlung von Kurzgeschichten innerhalb einer Heftromanserie und dazu eine Rahmenhandlung, um dem Titelhelden auch noch einen Platz einzuräumen. Aber wider erwarten ist Dan Shocker dieser Drahtseilakt glänzend gelungen. Das gleichnamige Taschenbuch weist noch zwei weitere Kurzgeschichten auf, die aber aufgrund der geringeren Seitenzahl des Heftes herausgekürzt werden mussten. Was mich aber nicht weiter gestört hat, da die beiden verlorenen Storys auch die beiden schlechteren waren und auch nicht so recht zur Rahmenhandlung passen wollten, was mich zu der Annahme verleitet, dass zuerst das Heft da war und zwecks Taschenbuch-Neuauflage Platz für zwei weitere Gruselexzesse von Herrn Grasmück vorhanden war. Die vier Kurzgeschichten haben mir allesamt ausgezeichnet gefallen und weisen eine düster-bedrohliche Atmosphäre auf, in der das Grauen sich leise anschleicht, um am Ende blitzschnell aber keineswegs schmerzlos zuzuschlagen. Am meisten stört einem hierbei noch die krampfhafte Rahmenhandlung um Larry und seinen Regisseur-Freund, die etwas hölzern wirkt, aber am Ende auch noch einen kleinen Schock für unsere Helden bereithält.


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