Dämonen-Land Nr. 11: Das Grauen
Dämonen-Land Nr. 11: Das Grauen

Der vorliegende Roman ist nicht "irgendein" Klassiker. Es ist der Klassiker - der erste in Deutschland erschienene Horror-Heftroman! Dan Shocker schrieb ihn 1968 und gab damit den Startschuß für Tausende von Gruselromanen, die ihm folgten. Die Dämonen-Land-Redaktion ist glücklich und stolz, Ihnen "Das Grauen" noch einmal präsentieren zu können - zumal Shockers Roman ganz und gar nicht "in den Kinderschuhen" steckt, wie viele vermuten mögen. Im Gegenteil - ein außergewöhnlich spannender, vielschichtiger und unheimlicher Horror-Thriller erwartet Sie. Viel Freude und einen Hauch Nostalgie wünscht Ihnen beim Lesen ihr Dämonen-Land-Redakteur.


von Dan Shocker, erschienen am 27.02.1990, Titelbild: Vicente Segrelles
Dieser Roman erschien erstmals als Silber-Krimi Band 747
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Im französischen Ort Maurs werden die Menschen Opfer von Vampiren. Zunächst werden nur vereinzelt Menschen angezapft ohne getötet zu werden, dann gibt es die erste Leiche. Die französische Regierung bittet den amerikanischen Geheimdienst um Amtshilfe. David Gallun, Chef der geheimnisvollen PSA, der Psychoanalytischen Spezialabteilung, schickt seinen Agenten Henry Parker, alias X-RAY-18, nach Frankreich. Tatsächlich gelingt es dem Amerikaner eine Menge Informationen zu sammeln. Dreh- und Angelpunkt ist das Anwesen des Ägyptologen Professor Bonnard, der gemeinsam mit dem undurchsichtigen Dr. Canol obskure Forschungen betreibt. Henry Parker setzt sich auf die Fersen von Canol, um die entscheidenden Beweise zu erbringen und läuft direkt in die Falle. Zu dieser Zeit macht der FBI-Agent Larry Brent Urlaub in der französischen Provinz und findet die Leiche des PSA-Agenten. Er bemerkt den seltsamen Siegelring am Finger Parkers. Kaum berührt Brent den Ring zerfällt dieser zu Staub. Kurz darauf wird Larry von einer riesigen Fledermaus attackiert, einem Vampir! Larry ist fest entschlossen das Geheimnis zu lüften und den unheimlichen Fall zu lösen....


Meinung:
Dieser Roman ist in mehrfacher Hinsicht ein echter Klassiker, denn mit "Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus" schuf der Autor Dan Shocker nicht nur den sympathischen PSA-Agenten Larry Brent, sondern auch die Gattung des Horror-Heftromans. Bei seiner Erstveröffentlichung im Jahre 1969 erschien der Roman noch in der Reihe Silber-Krimi, beschritt aber schon seinen ganz eigenen Weg. Mit einer mysteriös düsteren Atmosphäre konstruierte der Autor eine Vampirgeschichte, die noch heute zu fesseln vermag und nichts von ihrer Intensität eingebüßt hat. Durch einen pseudowissenschaftlichen Hintergrund wurde zudem vermieden die Story in allzu fantastische Gefilde abdriften zu lassen Alle Geschehnisse, so abstrus sie erscheinen, werden ohne übernatürlichen Hintergrund erklärt. In vielen weiteren Romanen wird Dan Shocker diese Art der Erklärung aufgreifen, was schon bald zu einem Markenzeichen der Larry-Brent-Romane werden wird. Wo andere Autoren ähnlicher Romane schnell und unkompliziert die Magie als Ursache allen Übels aus dem Hut zaubern, macht sich Dan Shocker Gedanken und lässt ein profundes Allgemeinwissen in seine Storys mit einfließen. In diesem Fall sieht das Ergebnis so aus, dass riesige Fledermäuse auf Menschenjagd gehen und doch ist die Auflösung des Falles noch um einiges komplizierter und faszinierender. Der Erzählstil ist flüssig und schnörkellos, die Dialoge sind natürlich und humorvoll. Mit der PSA tritt eine Organisation auf den Plan, die mit modernsten Methoden der Verbrechensbekämpfung arbeitet und dabei Fälle aufklärt, bei denen die üblichen Ermittlungsmethoden versagen. Somit stellt Larry Brent eine rasante Mischung aus Akte X und James Bond dar, die sich nicht hinter diesen erfolgreichen Serien und Filmen zu verstecken braucht. Wer temporeiche und stimmungsvolle Gruselromane mag, wird Larry Brent lieben. Es ist schön, dass der Bastei-Verlag diese Perle der Gruselliteratur auch jüngeren Lesern zugänglich gemacht hat. Aufgrund der Länge des Titels wurde dieser gekürzt und als Bonus gibt es einige Innenillustrationen von Thorsten Krächan zu bewundern.


Besonderheiten:
Erster deutscher Horror-Heftroman.
Erster Roman mit Larry Brent


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zeigt zwei Riesenfledermäuse bei einem Angriff. Die Szene kommt nicht genau so im Roman vor, passt aber vom Motiv her dennoch zur Handlung und ist vor allem zeichnerisch hervorragend.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Christopher:


Kurzbeschreibung:
In der Nähe von Maurs in Frankreich sollen Vampire umgehen. PSA-Agent X-RAY-18 begibt sich auf die Suche nach den Vampiren. Auch ein FBI-Agent, auf Urlaub in der französischen Idylle, stößt hinzu. Als der FBI-Agent die Leiche von einem Mann findet wird er auch gleich von einem Blutsauger angegriffen. Der FBI-Mann, Larry Brent, entkommt dem Monster und findet Hinweise auf ein grauenvolles Experiment. Aber Larry findet auch heraus, daß er nicht alleine an diesem Fall Interesse findet. Die geheime Organisation, die sich PSA nennt mischt mit. Aber was ist die PSA? Diese Frage stellt Larry aber zurück, denn er muss die Vampire stoppen, bevor sie neue Opfer finden!


Meinung:
Unglaublich gut geschrieben! Ich konnte mir absolut einfach die Szenen vorstellen, ich war wie gefesselt. Dieser Roman kann es mit den besten Romanen von Jason Dark aufnehmen! Mit einer solchen Klasse hätte ich nie gerechnet. Die Story ist absolut genial. Ich wäre nie auf eine solche Geschichte gekommen. Eine Mumie mit Frischblut zu verjüngen! Die Situationen wurden mitreissend geschildert. "Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus" hat mich so gefesselt, wie zum Beispiel "Höllenqualen" aus der John Sinclair Serie. Und "Höllenqualen" gehört zu meinen Top-Romanen, wie jetzt auch "Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus".


Besonderheiten:
Larry Brent wird in die PSA berufen!


5 von 5 möglichen Kreuzen:

5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Eine wunderbare Zeichnung, welche Elemente des Romans plastisch aufgreift. Negativ erscheint der tag-helle Hintergrund, welcher allerdings seine logische Berechtigung dadurch erhält, dass das Motiv anders schwieriger zu erkennen wäre.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Etwas ist faul in der Gegend um Maurs/Frankreich! Etliche Menschen klagen unter Müdigkeit und Mattheit und die meisten von Jenen berichten, von übergroßen Fledermäusen angegriffen und ausgesaugt worden zu sein. Die Polizei mit Kommissar Sarget an der Spitze steht vor einem Rätsel. Als dann ein Toter zu Beklagen ist, reicht es dem Kommissar und er schreibt einen Brief an den Geheimdienst. Er ahnt nicht, dass schon ein Agent der neu aufgebauten PSA vor Ort ist: Henry Parker, alias X-RAY-18. Er verdächtigt den Biologen Simon Canol, der anscheinend mit Professor Bonnard, einem ägyptischen Archäologen, unter einer Decke steckt. Doch Parkers Tarnung fliegt auf und er wird beseitigt. Der sich auf Urlaub befindende FBI-Agent Larry Brent findet die Leiche und damit auch Hinweise zur geheimen Organisation PSA, sowie zu den Verdächtigen Canol und Bonnard, denen es anscheinend gelungen ist, übergroße und dazu gehorsame Fledermäuse zu züchten. Auch er wird von den Vampiren attackiert, genauso wie der Kommissar. Als auch noch die Tochter von Bonnard auftaucht, spitzt sich die Lage zu, denn just in diesem Zeitpunkt benötigen die Wissenschaftler noch mehr Blut, um an ihr Ziel zu kommen: die Wiederbelebung einer Mumie!


Meinung:
: Ich weiß nicht, zum wievielten Male ich den Roman nun gelesen habe; er verliert einfach nicht an Reiz. Dan Shocker hat hier einen wirklich superben Roman hingelegt! Er führt uns langsam an die Figur Larry Brent, sowie an die Organisation PSA; und das in einem spannenden und dramatischen Krimi mit Gruseltouch. Nicht umsonst nennt sich das Ganze "Grusel Krimi". Und trotzdem der Roman aus den sechziger Jahren stammt, liest er heute immer noch leicht, auch wenn heute stellenweise vielleicht Dinge wie Mobiltelefone oder andere Datenträger eingesetzt würden.


Besonderheiten:
Larry Brent trifft erstmalig auf die PSA


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das an sich sehr gut gezeichnete Cover , auf welchem zwei riesige Fledermäuse einen Wagen attackieren, passt nur bedingt zur Handlung, was aber in diesem Fall nicht so tragisch ist. Persönlich finde ich es schade, daß der eigentliche Titel (DAS GRAUEN SCHLEICHT DURCH BONNARD HAUS) zugusten diverser Infos auf zwei Worte gekürzt wurde. Und der Button, der den Band als Larry Brent Nr.1 bezeichnet staucht das Bild zusätzlich. Ärgerlich!


Coverbewertung:
2 Kreuze

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Einige wirklich seltsame Vorgänge in der Gegend um den Kanton Maurs (Frankreich) beschäftigten Kommissar Pierre Sarget, den Leiter der örtlichen Polizei. Immer wieder gibt es Berichte über angebliche Vampire, welche in der Nacht die Bewohner anfallen, beißen und ihnen das Blut abzapfen. Doch Sarget will diesen Geschichten nicht so wirklich Glauben schenken, selbst als immer mehr Betroffene über Mattigkeit und seltsame Verletzungen am Hals klagen. Dann gibt es den ersten Toten mit eindeutigen Wunden, und der Kommissar muss seine Zweifel neu überdenken. Er bittet in seiner Verzweiflung um Unterstützung aus Paris. Was er nicht ahnt, dass bereits ein gewisser Henry Parker in Maurs weilt. Parker alias X-RAY-18 ist Geheimagent einer Organisation, die sich die Psychoanalytische Spezialabteilung (PSA) nennt und wurde nach Frankreich gesandt, um den rätselhaften Attacken auf den Grund zu gehen. In dem Biologen Simon Canol glaubt er einen potentiellen Verdächtigen ausgemacht zu haben und beobachtet regelmäßig dessen nächtliches Treiben. Eine weitere Spur führt zu dem Anwesen des ominösen Archäologen Professor Bonnard. Bevor der PSA-Agent jedoch tiefer in die Geschichte einsteigen kann, wird er das Opfer einiger riesiger Fledermäuse. Doch Parker ist nicht der einzige Agent in dem französischen Städtchen. Larry Brent, ein FBI-Agent auf Urlaub, hat sich ebenfalls in Maurs eingefunden und entdeckt eines Nachts die Leiche von X-RAY-18 auf der Landstraße. Aufgrund der seltsamen Umstände und auch einigen Ungereimtheiten; der Tote trägt z.B. einen außergewöhnlichen Ring mit Inschrift "Im Dienste der Menschheit" am Finger, der sich urplötzlich auflöst; führt Brent die Nachforschungen weiter. Dabei geraten ihm Canol und Bonnard ebenfalls ins Fadenkreuz. In den Gewölben unter Bonnards Anwesen macht er schließlich eine unglaubliche Entdeckung und wird mit den wissenschaftlichen Abgründen eines tödlichen Experiments konfrontiert …


Meinung:
Das ist er also - der allererste "Larry Brent" und der erste deutsche Horror-Heftroman überhaupt! Und unser späterer PSA-Agent steht hier noch ganz im Dienste des klassischen FBI. Erst auf den letzten Zeilen dieser Geschichte wird Larry aufgrund seiner bemerkenswerten Fähigkeiten von der Geheimorganisation abgeworben. Aufgrund dieser Umstände macht es richtig Laune, dem guten Brent bei seiner Spurensuche beizuwohnen, wie er versucht, hinter die Identität des verstorbenen Henry Parker alias X-RAY-18 zu kommen und die Hinweise zur PSA entschlüsselt. Dazu kommt, dass die Ereignisse in Maurs dermaßen umfangreich und durchstrukturiert sind, so dass man sich ernsthaft fragt, wie Dan Shocker es geschafft hat, so viel Handlung auf so wenige Seiten geschaufelt zu bekommen. Aber diesen Kunstgriff vollführt er in seinen späteren Werken schließlich noch einige Male. Ein weiterer Aspekt ist die Shocker-typische pseudowissenschaftliche Auflösung dieses Grusel-Krimis. DS verzichtet auf schwarzmagischen Hokuspokus, sondern präsentiert ein wirklich nett durchdachtes und gleichzeitig innovatives Motiv: zwei durchgeknallte Wissenschaftler züchten eine sehr spezielle Art Fledermäuse, um mit deren Hilfe eine Mumie mit Blut zu versorgen, und so diese vertrocknete Leiche zu neuem Leben zu erwecken. Huh, da können sich die Herren, die jegliche Gruselei permanent mit lieblosem und unkreativem schwarzmagischen Schnickschnack abhaken, mal ein dickes Scheibchen von abschneiden. Larrys Premiere in einer wirklich ganz außergewöhnlichen Vampirgeschichte ist und bleibt jedenfalls ein ungebrochener Meilenstein der damals so genannten "Groschenromane"…


Besonderheiten:
DER erste deutsche Heftroman aus dem Horror-Genre.
Erster Auftritt von Larry Brent; hier noch als FBI-Agent, am Ende wirbt ihn die PSA ab.
Erster Auftritt von David Gallun alias X-RAY-1 und seinem Diener Bony.
Henry Parker alias X-RAY-18 stirbt.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Mit einigen wohl gemeinten Abstrichen kann man dieses Coverbild annehmen, auch wenn diese Szene jetzt vielleicht nicht genau so in der Handlung zustande kommt. Dennoch haben wir die angreifenden Riesenfledermäuse, die schließlich das Hauptmotiv dieser Geschichte sind. Und schön gezeichnet ist es allemal...


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Stefan Schrage:


Kurzbeschreibung:
In der Nähe von Maurs in Frankreich werden Menschen von Vampir-Fledermäusen angegriffen. Zuerst werden sie nur verletzt und Ihnen etwas Blut abgezapft. Dann gibt es aber ein erstes Todesopfer. Der PSA-Agent X-RAY-18 alias Henry Parker ist dem geheimnisvollen Rätsel auf der Spur. Doch auch er fällt einer Vampir-Fledermaus zum Opfer. Fast gleichzeitig trifft Larry Brent, ein FBI-Agent, in Maurs ein. Er findet den Toten und wird ebenfalls von einer Vampir-Fledermaus angegriffen. Es gelingt Larry das Untier zu töten und wird daraufhin ebenfalls in die mysteriösen Ereignisse verstrickt. Auch findet er Hinweise auf die geheimnisvolle Organisation PSA. Als Larry Brent mit Hilfe der Gelehrtentochter Nicole Bonnard hinter das Geheimnis der tödlichen Vampir-Fledermäuse kommt, ist es fast zu spät und Larry Brent gerät in tödliche Gefahr...


Meinung:
Jetzt habe auch ich den ersten Gruselroman überhaupt gelesen. Spannend geschrieben ist er, und die Szenen mit den Fledermäusen sind gruselig beschrieben. Es ist der Ur-Grusel-Roman überhaupt und Larry Brent der Ur-Vater aller Serienhelden wie Sinclair, Ballard und Co. 4 Kreuze gibt es von mir.


Besonderheiten:
1. Auftritt von Larry Brent, der noch für den FBI tätig ist.
1. Auftritt von X-RAY-1 alias David Gallun


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Auch hier passt die Szene zur Geschichte, auch wenn im Roman die Fledermäuse nicht am Tag angreifen. Angesichts der Tatsache, dass das Cover schon Jahre zuvor für einen Gespenster-Krimi verwendet wurde (siehe Zusatzhinweis), kann ich hier 2 Kreuze geben.


Coverbewertung:
2 Kreuze

Das Titelbild wurde ebenfalls für den Gespenster-Krimi Nr. 259 verwendet.

Gespenster Krimi 259: "Attacke der Fledermäuse" von Bruce Coffin