Christoph Schwarz Nr. 40: Symphonie des Grauens

Christoph Schwarz Buchausgabe Nr. 3/2008


In Frankfurt häufen sich Selbstmorde junger Menschen. Conny und Linda Zimmermann beginnen mit ihren Ermittlungen und stoßen dabei ausgerechnet auf jenen Club, in dem sie verkehren. Was geschieht im Horror's In? Welche Kräfte wirken dort? Die Antwort ist einmal mehr schockierend und sehr schnell müssen sie alle Hebel in Bewegung setzen, um weitere Todesfälle zu vermeiden ...


von Gunter Arentzen, erschienen im Mai 2008, Titelbild: Uwe Köhl
Der Roman ist Teil der Buchausgabe Nr. 3/2008 in der drei aufeinanderfolgende Romane erschienen sind

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Eine Reihe mysteriöser Selbstmorde in Frankfurt ruft Conny Blanks Vorgesetzten in Berlin auf den Plan, so dass die Sonderermittlerin und ihre Partnerin Linda Zimmermann Nachforschungen anstellen. Noch bevor die Ermittlungen richtig in Fahrt kommen, erhält Conny einen Hinweis von besonderer Seite: der Dämon Abaddon erscheint ihr als schmieriger Sexkinobesucher und gibt ihr den Tipp, nach dem Namen Mantarna zu suchen. Von Nancy Higgins erfährt Conny, dass Mantarna in der einschlägigen Literatur als Subdämon bezeichnet wird, der Seelen für den Teufel sammelt. Eine wirksame Waffe gegen diesen Subdämon ist allerdings nicht verfügbar, da Nancy mit dem Kristallschwert noch in den USA weilt.
Da findet Linda Zimmermann eine Gemeinsamkeit zwischen den Selbstmördern heraus: scheinbar hatte keiner der Toten ein Motiv für den Suizid - aber alle waren kurz vor der Tat im demselben Club gewesen: dem Horror's Inn, in dem auch Conny ab und zu etwas trinkt, nachdem sie einmal mit Suzanne Wild dort gewesen ist.
Im Horror's Inn tritt seit Kurzem eine Band auf, die den Namen Devil's Children trägt und unter anderem auch ein Lied vorträgt, in dem es um einen Freitod für den Satan geht. Die Sängerin dieser Band, Dyana West, ist eine Frau mit einer ganz besonderen Ausstrahlung. Doch was Conny besonders schockt: die Stimme von Dyana ist dieselbe, mit der der letzte Selbstmörder sie gewarnt hat, weiter in dem Fall zu ermitteln. Für Conny ist klar, dass Dyana niemand anderes als Mantarna ist. Doch noch während die Ermittlerin sich im Horror's Inn aufhält schlägt Mantarna schon wieder an anderer Stelle zu: der Subdämon fällt über Connys Freundin Lea Kurz her, schlägt sie nieder und lässt sie in der eigenen Dusche von heißem Wasser verbrühen. Doch auch von dieser "Warnung" lässt sich Conny nicht von den Ermittlungen abhalten und hat einen besonderen Plan: sie bittet die Dunkelelfe Carey - wenn auch ungerne - die Autorin in die Keltenwelt in Sicherheit zu bringen und gleichzeitig um eine wirksame Waffe gegen Mantarna. Carey erfüllt beide Wünsche, lässt den Preis, den sie irgendwann dafür einfordern will, allerdings offen.
Die Waffe gegen den Subdämon ist ein Feuerdolch, der von Goblins geschmiedet wurde und unter dessen Oberfläche Lava zu schwimmen scheint.
Nach einem weiteren Anschlag Mantarnas, bei dem ein kompletter U-Bahn-Zug in eine Zwischenwelt entführt wurde, stellt sich Conny Mantarna entgegen, die zusammen mit den anderen Bandmitgliedern - die allerdings normale Menschen sind - in einer alten Lagerhalle Unterschlupf gefunden hat. Hier offenbart sich das perfide an Mantarnas Tun: der Subdämon hat mit Abaddon gewettet, dass er Conny unter der Bedingung, die Ermittlerin zu schonen und nur ihr Umfeld anzugreifen, von den Ermittlungen abhalten kann - Abaddon hat dagegen gewettet, und gewonnen. Mantarna muss sich nun mit den Seelen der zehn Selbstmörder wieder zurückziehen. Dies will Conny nicht gelten lassen und zusammen mit Linda feuert sie die Spezialmunition auf den Körper von Dyana West, der schließlich vergeht; zuvor gelangen allerdings noch die gefangenen Seelen als graue Wolken in die Freiheit.
Allerdings kann der Fall nicht als abgeschlossen betrachtet werden, denn Abaddon erscheint erneut und teilt Conny mit, dass Mantarna nicht wirklich vernichtet wurde, weil der Feuerdolch der Goblins nicht zum Einsatz kam.


Meinung:
Auch dieser Roman setzt die Reihe der guten Romane der Serie fort, denn auch hier stimmt wieder alles. Von der detailliert beschriebenen und erschreckenden Szene eines Selbstmords über das Erscheinen Abaddons in einem Sexkino bis hin zum spannenden Finale, in dem Conny es nicht schafft, ihre wichtigste Waffe einzusetzen. Dass mein Lieblingsdämon mal wieder seine Finger im Spiel hat, hat mir natürlich besonders gut gefallen, vor allem wie er es mal wieder schafft, seine eigenen Interessen durchzusetzen, ohne sich die Finger schmutzig zu machen und dabei noch seinen Spaß zu haben. Allerdings ist seine Rechnung diesmal nicht vollständig aufgegangen, denn sein Ziel war es ja, dass in diesem Kampf entweder Conny oder Mantarna - die scheinbar eine Rivalin ist - auf der Strecke bleiben.
Mantarna selbst schein eine wirklich starke Gegnerin zu sein, immerhin ist sie in der Lage, gleichzeitig als Dyana West auf der Bühne zu stehen und in Connys Appartement einen Angriff auf Lea zu starten und so einfach zu vernichten ist sie auch nicht.
In dem Zusammenhang darf natürlich nicht vergessen, dass Conny nun eine unbekannte Schuld gegenüber Carey hat - so wie Carmen gegenüber Abaddon - und ich bin schon sehr gespannt, was die Dunkelelfe für ihre Dienste fordert. Auch stellt sich nun die Frage, wie sehr die Ereignisse dieses Bandes auf Lea wirken und ob sie es ertragen kann, weiterhin an Connys Seite zu stehen.
Außerdem wird hier noch einmal erwähnt, was schon in der letzten Geschichte Thema war: dass das Verständnis der Menschen von Dämonen und Hölle nicht das ist, was die Wirklichkeit darstellt.
Alles in allem mal wieder ein toller Roman, der vier Kreuze von mir bekommt.


Besonderheiten:
Erster Auftritt des Subdämons Mantarna.
Lea Kurz wird in die Keltenwelt gebracht.
Conny erhält einen Feuerdolch von Carey, für den in Zukunft noch ein Preis zu zahlen ist.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt den CD-Aufdruck der Band - ein rockendes Skelett. Auch wenn mir die Ausführung gut gefällt, finde ich das Skelett mit langen Haaren und Stiefel eher etwas lächerlich…


Coverbewertung:
3 Kreuze