Christoph Schwarz Nr. 29: Unsterblichkeit?
Ein toter Feenkrieger sorgt für Aufsehen bei der Polizei. Aber noch
während Hauptkommissar Kirschner ermittelt, erscheint Carey und fordert
ihn auf, Christoph Schwarz zu informieren.Gemeinsam mit Belinda nimmt sich
der Detektiv dem Fall an. Beide müssen sehr schnell feststellen, dass
die Lösung einmal mehr in der Vergangenheit lieg. Denn die
Fomore-Anhänger haben Christophs Sohn entführt, um ihn zu töten.
Chris und Belinda reisen zurück in die Keltenzeit, um Christerix zu
retten. Doch dort angekommen lauern Gefahren, denen sie noch nie
gegenüberstanden und schon müssen sie um ihr Leben kämpfen
...
von G. Arentzen, erschienen im Oktober 2007, Titelbild: Uwe Köhl
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Kommissar Kirschner aus Magdeburg erhält einen mysteriösen Anruf
des Bundeskriminalamtes, bei dem ihm mitgeteilt wird, dass er ab sofort zum
BKA versetzt sei und gleich seinen ersten Fall lösen solle: in
Jüterbog in Brandenburg ist eine seltsame Leiche aufgetaucht, die gute
2,50 m groß ist, am ganzen Körper behaart und deren Gehirn und
Organe sich frappierend von denen eines Menschen unterscheiden. Als Kirschner
die Leiche besichtigt, taucht Carey bei ihm auf und erklärt, dass dies
die Leiche eines Tuatha de Danann ist und dass Kirschner Christoph Schwarz
in den Fall mit einbeziehen soll. Chris macht sich mit Belinda, die nach
ihrem Abenteuer in der Parallelwelt (s.
Band 28 Der wilde Kaspar')
verändert scheint und mal wieder einen Einsatz braucht, auf den Weg.
Carey führt die beiden zu einer Lichtung, die in der Feenwelt liegt.
Hier müssen die beiden zwei Fomore-Anhänger töten; dann
erklärt Carey, worum es eigentlich geht: in Jüterbog gibt es die
Legende von einem Schmied, der dem Tod und dem Satan die Stirn geboten hat
und dadurch unsterblich wurde. Diese Unsterblichkeit wurde dem Schmied in
Wahrheit allerdings von den Feen verliehen, weil er magische Waffen für
die Tuatha geschmiedet hat, damit diese den Kampf gegen die Fomore siegreich
bestehen konnten. Die katzengesichtigen Fomore-Anhänger haben diesen
Schmied nun entführt und dabei den toten Tuatha zurückgelassen.
Dem Schmied kommt dabei eine besondere Aufgabe zu. Er soll einen Schlüssel
schmieden, der den Kerker der Fomore wieder öffnet. Und dieser
Schlüssel darf nicht aus Metall bestehen, sondern muss aus einem Knochen
eines besonderen Menschenopfers bestehen. Dafür haben die
Fomore-Anhänger einen speziellen Menschen im Auge: Christerix, den Jungen,
den Christoph Schwarz einst mit Jennifer in der Vergangenheit zeugte (s.
Band 2 Das Keltengrab von Kirn')
und der schon einmal das Ziel der Fomore-Anhänger war (s.
Band 14 Geisterjagd in Trier')!
Zum keltischen Neujahrsfest Samhain soll der Junge geopfert werden. Carey
bringt Chris und Belinda in die Vergangenheit, in das Dorf von Jennifer und
Erwinirix. Der ihrer neuen, in der Parallelwelt von Nadine Weyer erlernten
"Verhörmethoden" erfährt Belinda von einem gefangenen Diener der
Fomore-Anhänger, wo diese sich mit ihrem Opfer versteckt haben. Auf
dem Weg dorthin treffen die beiden auf die Banshee, die Belinda darauf hinweist,
dass sie einen dunklen Weg beschritten hat, dass die Totenfee aber auch nicht
über die Studentin richten will. Chris und Belinda gelangen
schließlich in ein Höhlendorf, in ein Trupp Goblins und etliche
Fomore-Anhänger den kleinen Christerix gefangen halten. Mit List, Gewalt
und Glück gelingt es Chris, seinen Sohn und den Schmied von Jöterbog,
Wiegald, zu befreien. Da niemand weiß, ob die Fomore-Anhänger
nicht erneut versuchen, Christerix zu entführen, bleiben Chris und Belinda
bis zum ersten November in der Vergangenheit, um sicherzustellen, dass das
magische Fest Samhain ohne Zwischenfälle verläuft.
Meinung:
So, das war mal wieder eine ziemlich lange Zusammenfassung. Bei mir ist das
ja immer ein Zeichen dafür, dass mir der Roman gut gefallen hat. Auch
wenn das diesmal nur bis Seite 73 der Fall war, denn die letzten Seiten bestehen
eigentlich nur aus anpirschen und kämpfen, was nichts für meinen
Geschmack ist. Der Rest der Geschichte ist aber mal wieder gut gelungen,
und neben einer fast schon wieder sympathischen Carey (da muss man dann wohl
besonders vorsichtig sein
) wurden auch viele Dinge angesprochen, die
für die Serie wichtig sind, wie z.B. die Bestimmung von Belinda, die
ja von der Banshee auserwählt wurde, Chris zu unterstützen oder
das dunkle Erbe von Christophs Großmutter, die Nekromantie. In dem
Zusammenhang wurde auch darauf hingewiesen, dass den Großvater von
Chris ebenfalls ein Geheimnis umgibt. Da wäre es vielleicht auch an
der Zeit, mal ein paar Rätsel zu lüften (ich will zum Beispiel
immer noch wissen, wer die Frau ist, die Jack gerettet hat
). Aber da
tut sich bestimmt etwas im nächsten Jahr, wenn durch die Neustrukturierung
der Serie 18 statt 12 Romane pro Jahr erscheinen. Die Legende des Schmieds
hat mir gut gefallen und ich hoffe, dass der witzige Kerl noch mal einen
größeren Auftritt hat. Belinda wird in diesem Band klar, was der
Aufenthalt auf Paros (s. Band 28
Der wilde Kaspar') aus ihr gemacht hat. Allerdings scheint es ganz
gut, dass es einen Gegenpart zu Chris gibt, der auch mal alle Skrupel über
Bord werfen kann. Mal sehen, was weiter mit der Studentin passiert. Sprachlich
hat mich die Geschichte einige Male zum Rätseln gebracht, was gleich
auf der ersten Seite (S. 5) beginnt: "Erst wenige Wochen war sie (die
Regierung Schröder) im Amt und schon warnte Bundeskanzler Schröder
vor allzu vollmundigen Versprechen seiner Partei, welche der unliebsamen
Beschlüsse seines Vorgängers rückgängig gemacht werden
könnten." Für eine Erklärung dieses Satzes wäre ich
echt dankbar. Auf Seite 15 heißt es: "Ebenso lag ein Stück
Kuchen, eine auf dem Teller." Ohne das Komma und das Wort eine'
wäre das ein vernünftiger Satz. Oder fehlt hier etwa ein Teil des
Satzes? Bei dem Wort "Raffel" auf Seite 21 bin ich mir nicht sicher,
ob das ein Druckfehler oder ein Spitzname für Rafael ist. *g*
Besonderheiten:
Kommissar Kirschner wird zum BKA versetzt. Florence O'Brien hat als
Sonderermittlerin gekündigt. Belinda bekommt von Carey ein Schwer samt
Scheide, wofür die Dunkelelfe noch einen Gegenleistung einfordern will.
Das Keltenkreuz, das Chris von Awn bekam (s.
Band 2 Das Keltenkreuz von
Kirn') gehörte eigentlich schon immer ihm, da es ein Erbe seiner
Großmutter war. Chris besitzt die "Gabe" der Nekormantie. Es scheint
ein Geheimnis um Christophs Großvater zu geben. Erster Auftritt der
Baobhan-Sith, keltischer Vampire. Erste Erwähnung von Tìr fo
Thonn, dem Land unter den Wellen', das nur Göttern und gefallenen
Helden vorbehalten ist.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Tja, was soll ich sagen
? Wenn man das Bild von weitem betrachtet, ist
es noch ganz annehmbar, aber in normaler Leseentfernung ist es einfach nur
eine grobpixelige Scheußlichkeit. Und das scheint auch noch Absicht
zu sein, denn das Skelett im Hintergrund (mal ehrlich: wer hat das beim ersten
oder zweiten Ansehen des Bildes entdeckt?) ist viel klarer zu erkennen.
Coverbewertung:
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
Kommissar Kirschner wird unverhofft zum BKA versetzt und bekommt es gleich
mit einem mysteriösen Todesfall zu tun. Ein merkwürdiges Geschöpf
wurde tot aufgefunden, das zwar menschlich aussieht, es dennoch nicht ist.
Kirschner wird von Carey gebeten, Chris Schwarz zu informieren, der sich
mit Belinda auf den Weg nach Jüterborg macht um sich die Leiche einmal
anzusehen. Wie sich herausstellt, so entpuppt sich der Tote als ein Tuatha
de Danann, ein Feenkrieger aus der anderen Welt. Von Carey erfahren die beiden,
das Chris' Sohn Christerix von den Fomore-Anhängern entführt wurde,
ebenso ein Schmied, um den sich seit Jahrhunderten Legenden in dieser Gegend
ranken. Der Junge soll getötet und aus seinen Knochen ein Schlüssel
geschmiedet werden, mit dem sie die Fomore aus ihrer Gefangenschaft befreien
wollen. Chris, Carey und Belinda, die erst vor kurzem in der Lehre der Amazonen
in einer Parallelwelt war und sich zu einer starken Kämpferin entwickelt
hat, reisen in die Keltenwelt, in der Chris schon öfters war und treffen
dort wieder auf Jennifer und Erwinirix. In einem geheimnisvollen Tal sollen
sich Christerix und der Schmied in Gefangenschaft befinden. Chris und Belinda
nehmen sich vor, die beiden zu befreien. Doch der Weg dorthin ist voller
Gefahren...
Meinung:
Nach dem kleinen Ärgernis des letzten Romans, ist dieser hier wieder
viel mehr nach meinem Geschmack. Ich mag die Geschichten um die Keltenwelt.
Aber in diesem Roman passiert so viel, das ich hoffe, nix wichtiges zu vergessen.
Zum ersten erhält Belinda von Carey ein Schwert, für das sie noch
eine Gegenleistung fordern wird. Bin ich mal gespannt, was das sein wird.
Chris erfährt, daß das Keltenkreuz schon seiner Großmutter
gehörte und an ihn weitergegeben wurde. Es gibt ein Geheimnis um seinen
Großvater, das hoffentlich bald gelüftet wird. Außerdem
erfährt er, das er die Macht der Nekromantie besitzt. Inwiefern das
seine Zukunft verändern wird, bleibt abzuwarten. Aber ich glaube kaum,
das er damit eine gute Gabe besitzt. Zum ersten Mal begegnen Chris und Belinda
Vampire, wenn auch alte keltische und keine modernen. Aber inwieweit die
sich von uns bekannten Vampiren unterscheiden, hab ich nicht verstanden,
wenn es überhaupt einen Unterschied gibt. Zu Belinda möchte ich
auch noch was sagen. Ich weiß nicht, was ich von ihrer charakterlichen
Veränderung halten soll. Auf der einen Seite gefällt mir ihre neue
Art. Eine starke Kämpferin, wenn auch teilweise ziemlich skrupellos.
Aber auf der anderen Seite ist das nicht mehr die Belinda, die ich so mochte.
Ich persönlich hab sie nämlich immer als das schwächste Glied
in Chris' Team gesehen. Sie hatte zwar ihre Stärken, dennoch war sie
für mich immer das Nesthäkchen und mehr als weit davon entfernt
eine kämpferische Amazone zu sein. Diese Belinda werde ich stark vermissen.
Ich hab auch das unbestimmte Gefühlt, das Belinda durch ihre erhaltene
Härte auch empfänglicher gegenüber dem Bösen ist. Es
kann nur eine Vermutung meinerseits sein, aber ich hatte öfters mal
stark den Eindruck, daß das Böse jetzt leichter Zugang zu ihr
hat. Sie ist skrupelloser geworden und muss jetzt stark aufpassen, das sie
nicht über die Stränge schlägt. Im letzten Roman hat sie sich
ja stark in den Spiegelwelt-Chris verliebt. Diese Zuneigung spiegelt sich
jetzt auch teilweise beim echten Chris wider. Man kommt nicht umher zu merken,
das sie sich auch vom echten Chris etwas angezogen fühlt. Es könnte
sicher zu einigen Verwicklungen kommen. Etwas negatives ist mir auch noch
aufgefallen. Und zwar als Chris Carmen sagt, das er in die Keltenwelt reisen
wird, wünscht Carmen ihn freudig mit Jennifer und Carey viel Spaß.
Gut, sie hat sich wohl damit abgefunden das Chris eine sexuelle Beziehung
zu Carey pflegt und nicht umher kommt seinen ehelichen Pflichten mit Jennifer
in der anderen Welt nachzukommen, aber welche Frau wünscht ihrem Mann
dann auch noch vollster Freude viel Spaß? Auch wenn sie sich damit
abgefunden hat, so finde ich, sollte man ihr nicht diese Gleichgültigkeit
aufbürden. Wo bleibt da die Liebe zu ihrem Mann? Wenn sie da schon
schulterzuckend hinweg sieht, kann es mit der Liebe nicht weit her sein.
Trotzdem hat mir dieser Roman viel Spaß gemacht zu lesen. Kommissar
Kirschner wurde nun der offizielle Nachfolger von Florence O'Brien, die ihre
Stelle, aus welchen Gründen auch immer, gekündigt hat. Aber das
erfährt man an anderer Stelle. Ich gebe diesem Roman 4 Kreuze und hoffe,
das das Geheimnis um Chris' Großvater bald gelüftet wird ;)
Besonderheiten:
Chris trifft zum ersten mal auf Baobhan-Sith, keltische Vampire.
Fritz Kirschner wird zum BKA versetzt und nimmt nun die Stelle von Florence
O'Brien ein.
Chris erfährt, das er ein Nekromant ist.
Belinda erhält von Carey ein Schwert, für das sie noch eine
Gegenleistung einfordern wird.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover gefällt mir überhaupt nicht. Es ist viel zu grobpixelig
und unscharf. Das Skelett hinter dem Schmied hab ich erst nach mehrmaligen
angucken des Covers entdeckt. Ne, also das Cover ist mit Abstand bisher eines
der schlechtesten.
Coverbewertung: