Christoph Schwarz Nr. 23: Der verfluchte See

Christoph Schwarz Nr. 23: Der verfluchte See


Ein verwunschener See und sprechende Schwäne. In Flensburg nicht ungewöhnlich, denn das Marienhölzl mit seinem Teich ist fest in der Sagenwelt der Region verankert. Als aber junge Mädchen und Frauen verschwinden und geisterhafte Gesichter im Wasser erscheinen, muss gehandelt werden. Doch die Polizei steht vor einem Rätsel. Conny Blank, hinzugerufen von einer Nixe, untersucht den Fall. Aber sie ist nicht alleine, denn Jaqueline Berger ist an ihrer Seite. Können die beiden Frauen den Fall lösen? Schon bald steht es für sie auf des Messers Schneide ...


von G. Arentzen, erschienen im April 2007, Titelbild: Uwe Köhl

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
An einem See, nahe Flensburg verschwinden mehrere junge Frauen spurlos. Conny, die von einer Nixe gerufen wurde, und Jaqueline Berger nehmen sich dem Fall an und stoßen auf mehrere Parallelen, die an Belindas und Carmens Fall erinnern (Nr. 21 und 22). Um den See ranken sich mehrere Legenden. Die Schwester einer der verschwundenen Frauen erzählt von einer Frau im See, die ihre Schwester unter Wasser gezogen hat und von sprechenden Schwänen, die sie verjagt haben. Conny und Jaqueline tauchen durch den See und finden einen Höhleneingang. Sie treffen auf Cassiopeia, jene Hexe, die Carmen einen Band vorher vernichtet hat. Ihr Geist lebt allerdings weiter. Sie nimmt Conny gefangen und will sich an Jaqueline rächen, die eine ihrer Schwestern getötet hat. Sie zwingt die Schatzjägerin zu einer Prüfung, die sie nicht bestehen kann...


Meinung:
Wisst ihr, was mich an den CS-Romanen stört? Die sind immer viel zu schnell durchgelesen. Allerdings ist das ja was gutes ;) Der dritte Fall in Folge ohne Chris. Nachdem Belinda und Carmen schon ihre Einzelabenteuer besehen durften ist nun Conny an der Reihe. Allerdings hat sie Jaqueline Berger mit im Schlepptau und da hab ich leider etwas auszusetzen. Für mich kam es eher wie ein Jaqueline Berger Roman vor, denn sie hat viel mehr zu tun als Conny. Conny spielt irgendwie großteils die passive Rolle. Eigentlich mag ich ja Gastauftritte von Jaqueline, aber das hier war meiner Meinung nach doch etwas zu viel des guten. Überraschend war der erneute Auftritt der Hexe Cassiopeia. Irgendwie kommt sie zwar wie ne böse Hexe rüber, aber scheinbar ist sie doch nicht so übel wie es scheint. Sie hält sich, im Gegensatz zu vielen anderen Bösewichten, an Abmachungen und scheint sich auch sonst nur an Menschen Rächen zu wollen, die ihr unrecht getan haben, auch wenn ihre Motive etwas zweifelhaft sind. Ihr Auftritt lässt auf weitere Begegnungen mit ihr hoffen. Ich finde sie jedenfalls interessant und würde mich freuen. Am Ende erhält Jaqueline unerverhofft Hilfe von einer unbekannten Frau. Wer diese ist, bleibt im Dunkeln. Auch hier hoffe ich auf ein Wiedersehen, weil es schon recht mysteriös war. Und eine Sache wäre da noch anzumerken. Conny überwindet ihre Scheu vor der Nähe anderer Menschen (sie wurde ja in Band 4 vergewaltigt) und schläft sogar mit Jaqueline. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Es wird die Zukunft zeigen. Lustig war ja der Schluss, als Jaqueline zu Belinda in die Detektei kommt und Belinda dann irgendwo hin muß. Chris ist bei Carey, Conny bleibt bei den Nixen, Raphael ist scheinbar noch irgendwo im Schwarzwald unterwegs und Carmen bei Carla. Jetzt hockt Jaqueline ganz allein da und muß zusammen mit Spooky die Stellung halten. Für diesen Roman vergebe ich jedenfalls 4 Kreuze.


Besonderheiten:
Conny und Jaqueline schlafen miteinander.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Schönes Cover. Zwar nicht gruselig, aber schön dargestellt. 4 Kreuze.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
1525 - Vergangenheit
Der grausame und gefürchtete Ritter Berthold tötet eine Hexe, die ihm seinen Tod prophezeit hat. Noch im Tode verflucht sie den Ritter und seine Burg, auch wenn sie den Fluch nicht mehr ganz vollenden kann und ihre magische Macht gebrochen wird, als der Stein, aus dem sie ihre Kraft bezieht, in einen goldenen Kessel rollt. Die Burg des Ritters versinkt in der Erde und an ihrer Stelle befindet sich nun ein See.
1998 - Gegenwart
An genau diesen See bei Flensburg wird Conny Blank von drei dort lebenden Nixen gerufen, weil dort sieben Mädchen verschwunden sind. Von einer unbekannten Macht in den See gelockt. Zusammen mit Jaqueline Berger, die Conny begleitet hat, erkundet die Detektivin den See. Die beiden Frauen entdecken auf dem Grund des Sees eine Höhle und geraten in genau dieselbe Folterkammer, in die schon Carmen Aiello-Schwarz von der Hexe Carla geholt wurde (s. Band 22 ‚Hexentanz in Regensburg'). Und hier befinden sich nun auch die entführten Mädchen, die den schon bekannten Riesenkäfern als Blutspender dienen. Zu ihrer Überraschung erscheint nun auch noch Cassiopeia, die doch von Carmen in Regensburg vernichtet schien! Die Hexe erklärt, dass Carmen nur ihren Körper, jedoch nicht ihre Seele töten könnte. Gleichzeitig eröffnet sie Conny und Jaqueline, dass sie mit den verschwundenen Mädchen nichts zu tun hat, sondern die Magie der Großen Alten wirksam wurde, derer sich die Hexe im Mittelalter bedient hat - denn der magische Stein ist ein Erbstück der Alten, in den ebenfalls die bekannte Hieroglyphe - der Vorläufer des Auges des Osiris - graviert ist. Durch ein leichtes Erdbeben wurde der Stein aus dem goldenen Kessel geschleudert und konnte nun seine Magie entfalten. Cassiopeia verspricht, dass sie die Magie der Großen Alten bannen und die Mädchen sowie die beiden Ermittlerinnen freilassen wird, wenn Jack ihr aus dem unterirdischen Labyrinth eine bestimmte Frucht holt - was in den Augen der Hexe unmöglich ist. Jack scheint auch an dieser Aufgabe zu scheitern, als plötzlich eine unbekannte Frau auftaucht, ihr das Leben rettet indem sie einen Flugsaurier tötet und ihr die gewünschte Frucht übergibt. Gleichzeitig erklärt die Frau, dass sie und Jack sich wiedersehen werden. Zähneknirschend hält sich Cassiopeia an ihr Versprechen, lässt die Gefangenen frei und löscht den Fluch des Sees. Conny Blank, die ebenfalls von den Käfern verletzt wurde, bleibt noch einige Zeit bei den Nixen.


Meinung:
Nun hatten wir den dritten Roman ohne Christoph Schwarz und dafür über die Großen Alten in Folge - der Gute wird einiges nachzulesen haben, wenn er aus Careys Welt zurückkehrt… :-) Die Großen Alten scheinen Spaß daran zu haben, anstelle von Gebäuden einfach mal einen See entstehen zu lassen… Leider bleiben im Moment noch mehr Fragen ungeklärt als dass sie beantwortet werden. Grundsätzlich ist das ja nicht schlecht, gleicht bei einer monatlich erscheinenden Serie allerdings eher einer Folter. Genauso wie die Tatsache, dass ich eigentlich sofort (jetzt!) wissen will, wer die geheimnisvolle Frau ist, die Jaqueline geholfen hat. Dass Cassiopeia wieder aufgetaucht ist, war sehr überraschend, hat mir aber auch gut gefallen. Und auch wenn sie während Connys Gefangenschaft fast schon sympathische Züge bekommt, traue ich dem Weib nicht über den Weg. Denn immerhin scheint sie - auch wenn sie zuvor etwas anderes gesagt hat - ja über die Macht zu verfügen, die Magie der Großen Alten auszuschalten. Ich denke, da ist dem Schwarz-Team eine sehr gefährliche Gegnerin entgegen getreten… Abgesehen von der eigentlichen Geschichte fand ich die Szene mit Conny und Jaqueline sehr gut, in der die Detektivin der Abenteurerin ihr Herz ausschüttet und somit auch den Leser an ihren Gefühlen teilhaben lässt, die so noch nicht zu Sprache gekommen sind. Jaqueline selbst wird mir auch immer sympathischer und wenn sie noch ein paar Mal auftritt, fange ich bestimmt noch an, "Die Schatzjägerin" zu lesen… :-)
Alles in allem ein toller Roman, an dessen Ende Jaqueline Berger plötzlich als Hüterin der Detektei dasteht: Chris bei Carey, Carmen bei Carla, Conny bei den Nixen in Flensburg, Rafael noch im Schwarzwald und Belinda bekommt plötzlich einen wichtigen Auftrag…


Besonderheiten:
Cassiopeia taucht wieder auf.
Conny Blank und Jaqueline Berger schlafen miteinander.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Auch wenn dieses Cover nicht Gruseliges an sich hat, finde ich es einfach klasse.


Coverbewertung:
5 Kreuze