Christoph Schwarz Nr. 12: Schinderhannes Rückkehr
Im Hunsrück geht das Grauen um. Menschen werden überfallen und
teils auf bestialische Art ermordet. Hinweise aus der Bevölkerung sprechen
von einer Rückkehr des Schinderhannes. Und tatsächlich beschreiben
Zeugen einen Mann, der aufgrund seiner Kleidung und seines Gebaren aus dem
19. Jahrhundert stammen könnte. Aber ist es wirklich der
Räuberhauptmann, der aus dem Jenseits zurückgekehrt ist, um Rache
an den Lebenden zu nehmen? Oder steckt etwas völlig anderes dahinter?
Conny Blank übernimmt den Fall. Sie fährt in den Hunsrück,
um dem Spuk auf den Grund zu gehen. Denn eine Zeugin ist eine Nixe
von G. Arentzen, erschienen im Mai 2006, Titelbild: Uwe Köhl
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
Eine Nixe namens Kyra beobachtet einen grausigen Doppelmord und bittet über
geistigem Weg Conny um Hilfe. Ihre Ermittlungen ergeben, das scheinbar der
Schinderhannes zurückgekehrt ist, ein Räuberhauptmann, der ums
Jahr 1800 mit seiner Bande die Gegend unsicher gemacht hat. Nachdem es weitere
Morde gibt, will sie zusammen mit dem Reporter Rafael Kramer ein altes
Kräuterweib aufsuchen, die die Rückkehr des Schinderhannes
vorhergesehen hat. Doch als sie zum Haus der alten Frau kommen, ist diese
bereits tot. Die Alte hat herausgefunden, wer wirklich hinter dem Schinderhannes
steckt und auch Conny kommt bald darauf. Doch das Wissen birgt für sie
tödliche Gefahr...
Meinung:
Conny (und womöglich die ganze Detektei) bekommt mit diesem Roman wohl
einen Gegner, der das Team noch länger in Atem halten wird. Ich finde
es gut, das mal ein Gegner auftauchen wird, der noch öfters in Erscheinung
treten wird. Irgendwie braucht jede Serie einen Supergegner, finde ich. Der
Gunter Arentzen hat mir aber versichert, das dieser Gegner zwar
übermächtig ist, so das er das Team mit Leichtigkeit vernichten
könnte, aber Abaddon (so heißt der Gegner) mehr Spaß daran
hat das Team auf Trapp zu halten anstatt zu vernichten. So sind nunmal
Dämonen. Sie spielen gerne fiese Spielchen mit den Sterblichen. Ich
finde das gut. So weiß man nie was wirklich kommen wird. Im Falle anderer
Gruselserien, da kämpfen die Dämonen erbitterte Kämpfe gegen
ihre Feinde aus und können sie am Ende doch nicht besiegen, trotz der
Tatsache, das dies nur normale Sterbliche sind. Aber Arentzen gibt Abaddon
einen guten Grund mit auf den Weg. Mit Rafael Kramer kommt ein weiteres
Teammitglied dazu. Seinen ersten Auftritt hatte er im Band 10, dort wurde
er allerdings noch nicht namentlich erwähnt. Anfangs ein mieser
Schmierenfink, entwickelt er sich in diesem Band schon als recht sympathischer
Mitstreiter, der auch weiterhin seine Auftritte haben wird. Was ich an dem
Roman zwar einerseits realistisch fand, andererseits wieder sehr störend
war der Dialekt, den der Schinderhannes und seine Bande sprechen. Man stelle
sich vor, die kommen scheinbar aus der Zeit um 1800 und sprechen da noch
einen ganz anderen Dialekt wie wir, so finde ich das zwar gut durchdacht,
sorgte bei mir aber mehr dafür zu lachen, anstatt zu gruseln. Ich konnte
mich nicht entscheiden, ob ich die Morde nun grausig oder lustig finden sollte.
Die meucheln da auf grausigste Art die Menschen ab, sprechen aber einen Dialekt,
den man schwerlich ernst nehmen kann. Hier mal ein Beispiel: "Mach da do
mol kei Gedanke. Für uns is alles von Wert. Mir hewwe so viel Jahr
nachzuholle, das glabst du eh net..." Da gruselts mich echt *gg* Auch wenns
realistischer und gut durchdacht ist, finde ich, hätte man das nicht
unbedingt im Dialekt schreiben müssen. Ansonsten ein durchaus gelungener
Roman, der zwischenzeitlich auch Connys Bindung mit den Nixen verstärkt
und diese gekonnt mit in die Geschichte einbindet. Hier vergebe ich 4 Kreuze.
Punktabzug gibts wegen dem grauseligen Dialekt.
Besonderheiten:
1. Auftritt von Abaddon.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover gefällt mir zwar nicht sonderlich, weil es viel zu einfallslos
wirkt, aber es passt irgendwie gut zum Roman. 3 Kreuze von mir.
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Conny Blank erhält den Hilferuf einer Nixe namens Kyra, die sich auf
anraten der Nixen in Magdeburg (s. Band
9 Die todbringende Nixe') mit der Detektivin in Verbindung gesetzt
hat. Kyra lebt in einem kleinen See, dem Nixenweiher, in Morbach im
Hunsrück und hat den grausamen Doppelmord an einem Ehepaar beobachtet.
Der Mörder, der mit einigen Getreuen erschienen ist, hat dabei behauptet,
er sei der berüchtigte Schinderhannes, der aus dem Jenseits
zurückgekehrt ist. Conny fährt nach Morbach und lernt dort den
Journalisten Rafael Kramer kennen, der Christoph Schwarz während des
Falles um die Felsenkirche denunzieren wollte (s.
Band 10 Kampf um die
Felsenkirche'), dann aber doch mit Schwarz zusammengearbeitet hat. Von Kramer
bekommt Conny den Tipp, dass eine alte Kräuterfrau mehr über den
Fall wissen könnte, da sie die Rückkehr des Schinderhannes vorausgesagt
hatte. Hanna Büschel kann den beiden allerdings keine Hinweise geben,
denn sie ist tot. Erhängt in ihrer Küche; doch Conny kann nicht
an einen Selbstmord glauben. Nachdem sie die Polizei informiert hat, findet
sie ein Buch, in dem Hanna Büschel erkannt hat, wer wirklich hinter
der Rückkehr des Schinderhannes steckt. Auch Conny sieht nun klarer
und will das Buch von Kramer zu ihrem Auto bringen lassen. Der Journalist
wird allerdings vom Julchen', der Frau des Räuberhauptmanns,
niedergestochen; das Buch wird ihm entwendet. Conny folgt der Bande, wird
aber in eine Falle gelockt und von lebenden Bäumen attackiert. Dies
überlebt die Detektivin nur mithilfe der Nixen, die die verletzte Conny
in ihr Reich unter dem Nixenweiher mitnehmen wo sie von den Wassergeistern
geheilt wird. Auch die ermittelnde Kommissarin gerät bei ihren
Untersuchungen in die Pflanzenfalle des Schinderhannes, wird aber von ihm
am Leben gelassen, damit sie alle Welt vor dem Räuberhauptmann warnen
kann. Schließlich stellt sich Conny dem Dämon, der wirklich hinter
der Gestalt des Schinderhannes steckt, während dessen Spießgesellen
nur eine magische Illusion waren: Abaddon, der neutestamentarische Dämon
und Herr der Heuschrecken. Er gibt Conny zu verstehen, dass er sie jederzeit
vernichten könnte, da er aber Spaß an Spielen hat, geht er auf
einen Handel ein: wenn es Conny gelingt, gegen einen Schwarm seiner Heuschrecken
zu bestehen, will er den Hunsrück verlassen. Als die Insekten
schließlich über die Detektivin herfallen, kann sie sie mithilfe
einer Waffe zurückdrängen, die sie von den Nixen erhalten hat:
einem Dolch, der ihr Macht über die Natur gibt. Daraufhin hält
Abaddon sein versprechen und zieht sich zurück, allerdings nicht ohne
seine Rückkehr anzukündigen...
Meinung:
Nach dem sehr fantasylastigen Roman des letzten Monats kann ich nur sagen:
diese Geschichte war echt gruselig... Der Räuberhauptmann, der wie aus
dem Nichts erscheint, dazu noch in einem Wald, und die Brutalität mit
der der "Schinderhannes" vorgeht, das ist wirklich nichts für schwache
Nerven. Allein schon die Szene, in der Abaddon die Kräuterfrau Hanna
Büschel zum Selbstmord gezwungen hat, hat mich total gefesselt. Eigentlich
schade um die Frau, denn in dieser Szene wurde mit ihrer Herkunft ein
interessanter Hintergrund geschildert, über den wir jetzt wohl nichts
mehr erfahren können. Dass nach dem Projekt H2 und der Keltenmagie nun
ein "richtiger" Dämon als Hauptgegner dazu kommt, freut mich sehr. Denn
ich denke, dass keine Serie ohne solche roten Fäden und wiederkehrende
Gegner auskommt. Was für ein Gegner nun erschienen ist, erkennt man
an einer einzigen Aussage, die so einfach wie erschreckend ist. Conny fragt
den Dämon: "Warum tust du das?" Abaddons Antwort: "Weil ich es kann."
Was im ersten Augenblick wie eine billige Lösung für den Autor
erscheint (immerhin braucht er sich dann keinen anderen, vernünftigen
Grund leisten *fg*), ist für mich der Beginn einer Feindschaft, in der
sich die drei Detektive immer fragen müssen, ob nicht hinter jedem Ereignis
der Dämon steckt - einfach nur, weil er es kann... Ein weiterer Pluspunkt
ist, dass Abaddon ein Dämon ist, der nicht schon in allen anderen Serien
verbraten wurde. Ich hatte bis zu diesem Roman jedenfalls noch nichts von
ihm gehört. Die Nixen haben auch gut in die Geschichte gepasst und erneut
musste ich feststellen, dass es eigentlich gar nicht stört, wenn Christoph
Schwarz nicht mit ermittelt. Allerdings hatte er im Gegensatz zu
Band 9 Die todbringende Nixe'
hier einen kleinen Auftritt. :o) Alles in allem war dies ein Top-Roman dem
ich gerne und ohne zu zögern 5 Kreuze gebe.
Besonderheiten:
Zweites Solo-Abenteuer von Conny Blank.
Erster Aufritt des Dämons Abaddon.
Zweiter Auftritt des Reporters Rafael Kramer (hier erstmals namentlich
erwähnt).
Erster Auftritt der Nixe Kyra.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Auch das Cover gefällt mir besser als das letzte. Auch wenn hier ebenfalls
die Farbe Grün überwiegt... ;o) Aber der Schinderhannes ist gut
getroffen und die Stimmung des Waldes kommt toll rüber.
Coverbewertung: