Christoph Schwarz Nr. 7: Der Geist vom Kölner Dom

Christoph Schwarz Nr. 7: Der Geist vom Kölner Dom


Der Kölner Dom ist das architektonische Wahrzeichen der Stadt. Zu seinen Schätzen gehören neben dem Gero-Kreuz (Ende 10. Jh.), dem Chorgestühl (14. Jh.), und einem Altar von Stephan Lochner (1445) der Dreikönigsschrein (um 1200). Doch auch über dieses gotische Bauwerk erzählt man sich viele schaurige Geschichten. Eine davon ist die vom Geist des Dombaumeisters Gerhard von Ryle, der keine Ruhe findet und auch in Gegenwart sein Unwesen treibt. Der Detektiv Christoph Schwarz wird von dem Domkapitel beauftragt, dem Spuk ein Ende zu bereiten. Seine Ermittlungen führen ihn auch auf eine Zeitreise in des Jahr 1260 ...


von Gunter Arentzen, erschienen im Dezember 20005, Titelbild: ???

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Als im Jahre 1260 der Kölner Dom erbaut wurde, begegnete der Baumeister Gerhard von Ryle eine Person, die er für den Teufel hielt und stürzte vom Kirchturm. In der Gegenwart stürzt der Küster vom Dom die Turmtreppen hinunter, nachdem er den Geist von Gerhard von Ryle gesehen hat. Pfarrer Zahm holt sich Carmen Aiello zu Hilfe, die wiederum Chris Schwarz zu dem Fall hinzuzieht. Gemeinsam kommen sie einer ungeheueren Verschwörung gegen die Kirche auf die Spur. Doch welche Rolle spielt der Geist des Dombaumeisters in diesem Fall?


Meinung:
Der Anfang des Romans ist recht gut. Stimmungsvoll wird die Vergangenheit beschrieben, in der Gerhard von Ryle den "Teufel" begegnet und dadurch den Tot findet. Höchst undurchsichtig ist die ganze Geschichte, bis zum Schluss hin, als Chris und Carmen dahinter kommen, um was es überhaupt geht. Die Lösung des Falls ist jedenfalls sehr überraschend und im Grunde wenig übersinnlich. Doch es gibt trotzdem immer noch den Geist vom Dombaumeister. Welche Rolle spielt er? Man wird auf jeden Fall sehr überrascht sein, nachdem er ja schuld am Tod des Küsters ist und der Legende nach auch einen Pakt mit dem Teufel hatte. Dennoch kann ich mich mit dem Ende des Romans in der Kirche nicht so recht anfreunden. Für meinen Geschmack viel zu lange geraten. Die Lösung des Falls ist super gewählt, aber die Umsetzung meiner Meinung nach war eher etwas lang gezogen. Ein oder zwei Seiten weniger hätten da nicht geschadet. Na auf jeden Fall gibt es für Chris und Carmen ein Happy End. Nach den anfänglichen Startschwierigkeiten und des schweren Verlustes im den letzten beiden Romanen, kann man sagen, das die beiden zu einem glücklichen Paar geworden sind. Trotzdem kann ich diesmal nicht mehr als 3 Kreuze vergeben.


Besonderheiten:
Chris und Carmen werden ein Paar.
Conny wird Chris' Partnerin in der Detektei.
Die Zeitlinie wurden angepasst, so das der Inhalt in dem Monat spielt, in dem auch das jeweilige Band erscheint.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Der Dom ist super getroffen und gefällt mir. Auch der Geist sieht gut aus. Aber der Mann davor sieht doof aus.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Carmen Aiello, die durch den Fund des Burgunder-Schatzes (s. Bände 5 u. 6 ‚Der Schatz der Nibelungen') zu einiger Berühmtheit gelangt ist, hat von Prälat Kusche den Auftrag bekommen, einen Spuk im Kölner Dom zu erforschen. Dort soll ein Geist aufgetaucht sein, der schon einen Menschen, den Küster Brucker, getötet hat. Als Carmen sich im Dom umsieht, kann sie dank ihrer medialen Fähigkeiten mit dem Gespenst Kontakt aufnehmen und erfährt, dass es sich bei ihm um den Geist des ersten Dombaumeisters Gerhard von Ryle handelt und dass der Tod des Küsters ein Unfall gewesen ist. Denn von Ryle führt nichts Böses im Schilde, im Gegenteil: er ist erschienen, um die Menschen vor einer Verschwörung zu warnen, die dem Dom schaden und den Tod eines Menschen herbeiführen wird. Einer ähnlichen Verschwörung ist auch Meister Gerhard im 13. Jahrhundert zum Opfer gefallen, weshalb sein Geist nun versucht, den Schaden abzuwenden und sich den Menschen mitzuteilen. Carmen zieht Christoph Schwarz zu den Ermittlungen hinzu. Der Detektiv des Übersinnlichen ist gerade nach der mehrmonatigen Auszeit wegen des Todes seiner Freundin Nadine Weyer (s. Band 6 ‚Der Schatz der Nibelungen 2') aus dem Kloster Himmerrod zurückgekehrt und hat Conny Blank als Partnerin in die Detektei aufgenommen. Die Ermittlungen von Chris und Carmen werden durch zwei Dinge erschwert: zum einen durch die neu entflammte Liebe zwischen den beiden, die Schwarz in ein Gefühlschaos stürzt, zum anderen durch den jungen Priester Zahm. Der Geistliche ist durch das Erscheinen Meisters Gerhards so aus dem Tritt gebracht worden, dass er wie ein Irrer durch den Dom rennt, um den Geist zu exorzieren und dabei sogar Carmen Aiello mit Weihwasser durchnässt. Trotz dieser Hindernisse kommen Chris und Carmen der Verschwörung auf die Spur: eine Sekte, die sich Jünger der letzten Tage nennt und bisher eher durch harmlose Aktionen aufgefallen ist, will den Dom mit Waffengewalt stürmen und den Priester Zahm töten, um ein Zeichen gegen die heutige Kirche zu setzen, die sich ihrer Meinung nach zu sehr von den wahren Werten eines Jesus Christus entfernt hat. Es gelingt den Jüngern der letzten Tage zwar, die Besucher eines Gottesdienstes als Geiseln zu nehmen, doch bevor sie ihren Plan, den Priester zu ermorden, in die Tat umsetzen können, greift Meister Gerhard ein und umfängt die Sektierer mit einer magischen Blase, die die Menschen zu töten scheint. Christoph Schwarz bittet den Geist, sein Tun einzustellen, damit die Attentäter der weltlichen Gerichtsbarkeit überstellt werden können. Daraufhin zieht sich Meister Gerhard zurück, mit dem Versprechen zurückzukehren, wenn dem Dom oder den Menschen in seiner Umgebung erneut Gefahr droht.


Meinung:
Ich mag es kaum noch schreiben, aber auch mit diesem Roman ist G. Arentzen schon erneut ein ganz großer Wurf gelungen... Wieder beginnt der Roman mit einer stimmungsvollen Vergangenheitsszene, die nicht nur zeigt, dass Arentzen sich in die Materie eingearbeitet hat, sondern mit persönlich viel Spaß gemacht hat, weil ich diese Szene vor wenigen Wochen schon einmal miterlebt habe. Allerdings aus dem anderen Blickwinkel eines Apfeldiebes in Frank Schätzings Roman ‚Tod und Teufel'. Und witzigerweise kündigt Meister Gerhard ja nun genau dies an: Tod und Teufel werden Einzug halten... :o) Dass der ‚Geist vom Kölner Dom' nichts Böses im Schilde führt, wird dann auch ziemlich schnell klar und nun beginnt die Jagd nach dem wahren Übel, ohne dass Chris und Carmen zu Beginn auch nur einen Anhaltspunkt haben, was das sein könnte. Denn gerade, als sich Meister Gerhard gegenüber der Historikerin öffnen wollte, hatte Priester Zahm seinen ersten Auftritt als Exorzist, was im weiteren Verlauf des Romans schon slapstikhafte Züge annahm und die düstere Stimmung im Dom etwas aufgelockert hat. Dass die Jünger der letzten Tage von harmlosen Eierwerfern zu gefährlichen Attentätern mutiert sind, hat mich dann doch überrascht. In dieser Situation hat G. Arentzen ein packendes Finale geschaffen, in dem Chris Schwarz inmitten von Dunkelheit, Panik und blauen Lichterscheinungen die Übersicht behalten musste. Alles in allem ein wirklich guter Roman, den ich mit ruhigem Gewissen jedem empfehlen kann. Der einzige Punkt, der mich etwas gestört hat, waren die Druckfehler, die meiner Meinung nach in diesem Band sehr gehäuft aufgetreten sind.


Besonderheiten:
Conny Blank lässt sich für ein Jahr vom Polizeidienst beurlauben und wird Partnerin in der Detektei.
Christoph Schwarz und Carmen Aiello werden ein Paar.
Belinda ist für zwei Tage verschwunden, um etwas zu erforschen, ohne zu sagen, worum es geht.
Durch Christoph Schwarzens Zeit im Kloster konnte Gunter Arentzen es so einrichten, dass die Handlung nun im gleichen Monat spielt, in der der jeweilige Roman erscheint.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild ist im Gegensatz zum letzten Roman ein echter Hingucker. Es passt zwar nicht richtig zum Roman, weil nur zwei Personen zu Tode gestürzt sind. Zum einen Meister Gerhard, aber da war der Dom ja noch gar nicht fertig, und zum anderen der Küster, aber das war im Dom. Aber man merkt, dass sich der Zeichner viel Mühe mit dem Dom gegeben hat, auch wenn der Mann etwas verwaschen aussieht.


Coverbewertung:
4 Kreuze